Montag, 13. April 2015

Einmal mehr auf dem Walmart Parkplatz

Dank Walmart und einer funktionierenden Heizung können wir heute Überstunden im Netz machen. Dann lasst uns mal loslegen.

Bevor wir von unserer weiteren Reiseroute berichten haben wir wieder was aus der Rubrik gewillte Handwerker.
Zuvor, um das richtig einzuordnen, einen kleinen Exkurs zu Nova Scotias Straßen. Von unseren fast 1.600 gefahrenen Kilometern waren nur etwa 60 oder 70 auf Schotterpiste und dementsprechend holprig. Dazu kam auf diesen auch noch der aufgeweichte Grund, so dass wir manchmal etwas schlingerten. Wer jetzt aber denkt dann sind die restlichen 1.500 km Asphalt easygoing, der hat die Rechnung ohne den Winter gemacht. Schlaglöcher und Risse satt. Abgebrochene Seitenstreifen durch Unterspülung und Bodenwellen, dass man schöne Waschbrettpisten bekommt.

Die Folgen waren, dass sich zuerst unser Tisch verabschiedete. Den Verschraubungen haben dem ständigen auf und ab nicht gut getan und so mussten wir ihn leider abmontieren. Kurzerhand haben wir uns zu einem Schlosser aufgemacht und uns Stahlwinkel biegen lassen. Ganz umsonst und überaus hilfsbereit und nett wie die Lebensphilosophie der Kanadier anscheinend ist. Hat aber irgendwie nicht gepasst und so hab ich hier im Inneren unserer Traumvilla ein Brett auf die richtige Länge gesägt und die Reste des Tisches daran geschraubt. Jetzt können wir den Tisch am Bettkasten einhängen und das hält bombenfest.
Außerdem haben wir von der Wohnkabine die äußere Türhalterung verloren. Jetzt fällt die Tür bei heftigem Wind immer zu, aber das haben wir mit einem Gummigurt provisorisch gelöst. Eine Halterung des Regenschutzes über dem Durchgang ist abgefallen. War auch geklebt und hing abends am Kabelbinder. Naja jetzt liegt sie in der Schublade. Die Plastikbox für den Outdoor Surfstick ist vor 2 Tagen auf dem Dach herum gesprungen. Zufällig gemerkt als ich nach dem Regenschutz schaute. Die Box konnten wir aber mit einem speziellen Industriekleber wieder aufs Dach kleben. Kleiderhaken?? Lagen alle am Boden, aber auch da hat ein anderer Kleber Abhilfe geschaffen.
Jetzt fehlen uns nur noch 10°C und wir können uns ans versiegeln der Kabine machen. Ein Fenster testeten wir bereits und das Ergebnis ist vielversprechend.

Letztens war die Rede vom Brennspiritus. Das Isoprop ist zwar besser als die Vorgänger, aber das Gelbe vom Ei ist das immer noch nicht. Wobei es rußt und stinkt die Kabine nicht mehr ein, aber die Töpfe sind trotzdem noch pechschwarz am Boden. Nichtsdestotrotz können wir seit Tagen wieder kochen, heute z.B. Fisch. Der Bioethanol ist immer noch zu testen...

So jetzt aber wieder ein paar Bilder:

Nach Digby ging es ins benachbarte Annapolis Valley über. Angeblich ein fruchtbares Land, aber die eingeschneiten Apfelbäume sollten sich beeilen. Sonst kommt mit der Blüte der nächste Frost.

Port Royal und Fort Anne sind historische sowie touristische Highlights. Beide leider geschlossen, aber die Anlagen waren zu begehen.




Auf dem Weg durch das Tal schoben wir einen Abstecher zum Kejimkujik NP im Landesinnere ein. Der Nationalpark ist ganzjährig geöffnet, aber auch dort waren die Schneemassen überwältigend und so blieb nur ein kurzer Wanderweg für uns übrig. Andernfalls lassen sich dort zig Kilometer wandern, kajaken und radfahren.





Zurück im Valley und der Bay of Fundy sind wir zum Cape Split marschiert. Das Cape ist eine 230 m hohe Basaltklippe und im Sommer wahrscheinlich auch als leichte Wanderung zu schaffen, aber im Tiefschnee waren die 15 Kilometer sehr erschöpfend.
Angeblich hat man von dort einen sehr guten Blick für das Gezeitenspiel in der Bay, aber durch das viele Eis in den Flüssen fehlt der Bucht extrem viel Wasser und eine Gezeitenwelle von bis zu 16 Metern Höhe ist nicht zu erkennen. Eigentlich lässt sich gar keine Flut erkennen. Schade.





Auf ging es weiter, aber dies muss bis zum nächsten Mal warten. Es ist Mitternacht und draußen nähern wir uns den Minusgraden.

Wir zählen auf den Frühling!
Simone & Stefan