Samstag, 25. April 2015

Zeit der Einladungen

Bioflame Ethanol vom Canadian Tire ist DAS Zeug aus dem Träume gemacht werden!
Isopropanol war gestern, lang lebe der Bioethanol. 3,8 Liter für 25 Euro und unsere Töpfe sind fast vollständig rußfrei und der Ethanol verbrennt geruchsneutral. Meine Hände bekommen langsam wieder ihren natürlichen Teint. Kaum zu glauben, aber das Kochproblem ist abgehackt.

Wenn einer nur auf Pleiten Pech und Pannen aus ist, kann er für heute getrost aufhören zu lesen.
 
Nach einem bombastischen Seafood Dinner (deren leckere Seafood Suppe hat einen Award geworden, bei welcher Veranstaltung auch immer) und einer Nacht direkt am Strand waren wir ruck zuck in Saint John einer durch Industrieanlagen am Hafen und im Hinterland ebenfalls nicht wirklichen schönen Stadt. Im Größenvergleich liegt sie gleich auf mit Moncton, in der wir ein paar Tage vorher waren.
Bei einem Streifzug durch die Innenstadt hätte ich beinahe mein zweites Science Fiction Buch gekauft. So wurde es im Old Market fangfrischer geräucherter Lachs, original italienisches Eis zubereitet direkt im Markt sowie 4 verschiedene Bratwürste. Wir hatten die Geschmacksrichtungen Oktoberfest, Garlic & Maple, Hot Italien und Chorizo. Aus positiver Sicht überraschenderweise konnten wir keinen Favoriten für uns ausmachen.


Nächster Stopp YMCA. Wir parkten an der Straße, durchaus üblich. Nach einer schönen Dusche und wir am einsteigen ruft es vom Balkon des Hauses: „What a rig man!“ Auch schon des öfteren gehört. Aber dann wurden aus den üblichen 10 Minuten über 3 Stunden. Josh, ein guter Hobbyfotograf, machte Bilder von Innen und füllte uns im Gegenzug unsere Wasservorräte auf. Seine Mutter Barbara lud uns zum Abendessen ein und wir vier verbrachten eine tolle Zeit am Esstisch. Josh hat wirklich gute Nachtbilder gezeigt, Fotografien von Schneemobilrennen, ungewöhnliche Perspektiven seiner Heimatstadt Saint John und von einem Häuserbrand ein paar Wochen zuvor in seiner Straße. Bei Nacht und -30°C mit den riesigen Schneemassen und die Löschfahrzeuge überzogen mit Eis. Respekt ich wäre im Bett geblieben.

Am Folgetag, den 18 April wollten wir meinen Geburtstag mit einem Picknick an den Reversing Falls feiern. Um den Effekt der Falls würdigen zu können muss man sie bei Ebbe und Flut sehen.
Flut war um 12 Uhr Mittags, Ebbe 6 Stunden später. Wir nach dem Kaffee los und erst einmal im Gewirr der vielen Malls verfahren. Wir sind solange gekreiselt, bis wir endlich die Aufmerksamkeit des Sheriffs hatten. Irgendwann hat er hinter uns das Blaulicht angeworfen und uns halten lassen. Nach den üblichen Fragen, wollte er wissen ob wir ein Lebensmitteltruck aus Deutschland sein. Merkwürdige Frage, die wir natürlich guten Gewissens verneinen konnten. Als das Wort Camper, also Wohnmobil fiel, war er aus dem Häuschen. Hat gleich angefangen Bilder mit seinem Handy zu machen. Simone und ich haben uns hinterher im Auto weggeschmissen vor Lachen.
Als wir dem guten Herrn erklärten wo wir eigentlich hin wollten, hat er uns mitten durch die Stadt gelotst. 7 Kilometer später hat er uns fett grinsend verlassen und wir waren kurz vor 12 an den langweiligen Wasserfällen. Waren eigentlich gar keine.
Also hatten wir ein Picknick. Als wir den kleinen Park verließen, stand uns ein Waldmurmeltier im Weg. Konnten bis auf einen Meter hin und posierte für die Kamera.





Nach einer kurzen Wanderung im Rockwood Park, einer riesigen innerstädtischen Anlage, und der zweiten Einladung fürs Übernachten auf privaten Grund am selben Tag, sind wir zurück zu den Falls.




Nun verstanden wir den Hype um die Reversing Falls. Bei Ebbe fließt der Saint John River über ein paar Felsen hinweg Richtung Bay of Fundy. Bei Flut drücken die Wassermassen aus der Bay das Flusswasser so stark zurück, dass kurzfristig der Fluss in die Gegenrichtung fließt. Kleine Eisschollen trieben somit den Fluss hinauf.

Nach dem Verlassen von Saint John in Richtung St Andrews By-The-Sea haben wir dann eine E-Mail vom "President of Uptown Saint John" mit einer Einladung zum Abendessen erhalten. Leider waren wir nicht mehr vor Ort. 
Der Cliffhanger wird erst nächstes Mal aufgelöst, also schön dran bleiben .

Stefan/Simone

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