Nach den beiden wundervollen Tagen im Kouchibouguac NB sind die restlichen ca. 250 Kilometer bis an die Provinzgrenze
zu Nova Scotia eher weniger inspirierend.
Shediac, die selbsternannte Hummerhauptstadt der Welt, konnte uns keinen bieten, da es für uns zum wiederholten
Male hieß: Closed for the season. Den Hummer müssen wir anderswo probieren und mehr gibt es hier auch nicht. Außer einer 12 km langen Düne. Ein bisschen spazieren gehen im angewärmten Sand. Ein Angebot zu einem Radiointerview
haben wir schlussendlich sausen lassen. Lust hatten wir schon, aber von Seiten des Senders konnte kein Termin zugesagt werden und unser Angebot über Skype vorab zu kommunizieren verlief im angewärmten Sand der Düne. Einfach
ne halbe Stunde Umweg machen, dass wir im unspektakulären Moncton sitzen und nicht mal genau wissen was eigentlich von uns, geschweige denn wann, verlangt wird war uns dann doch zu vage.
Kurz vor der Confederation Bridge nach Prince Edward Island (die kleinste Atlantikprovinz und auch Kartoffelinsel
genannt) hörten wir über unseren Köpfen auf einmal ein ziemlich ohrenbetäubendes Reisen. Was ist denn nun schon wieder? Erster Gedanke, unser für unverwüstlich erwähnte Regenschutz hat die Grätsche gemacht. Nach der
Überprüfung war aber klar, dass ist nicht der Regenschutz. Langsam ging es weiter, bis urplötzlich wieder dieses fiese metallene Quietschen ertönte.
Es stellte sich heraus, dass die vordere linke Dachträgerstütze komplett gebrochen war und 2 weitere Stützen
sind schon am reißen befanden.
So kehrten wir der 13 km langen Brücke, die die Northumberlandstraße überspannt den Rücken, wir wollten eh nicht auf PEI und krochen die nächsten 20 km nach Port Elgin,
wo wir sowieso eine Wanderung machen wollten. Dieser kleine Ritt wurde seeeeehr lang, ich dachte mir wir können den Dachträger anschließend in die Tonne treten.
Endlich in Port Elgin angekommen, mal nett in der Tankstelle gefragt, ob den zufällig ein Schlosser/Mechaniker
im Dorf ansässig sei. Was für ein Glück, PJ sitzt gerade nebenan im Restaurant. Gleich mal rüber und ja kein Problem das kann er morgen reparieren. Perfekt. Wir haben am Meer ein historisches Denkmal als Schlafplatz gefunden
und am darauf folgenden Morgen haben wir Pancho in die Obhut von PJ gegeben und sind wandern gegangen. Die Stecke ist Teil vom Trans Canada Trail (also ein Rad-, Wanderweg der Kanada wie der Highway in der Breite durchzieht).
Wir wollten eigentlich auf der stillgelegten Eisenbahnstrecke weiterlaufen, aber sind vor Langeweile beim Laufen fast eingeschlafen und mussten den gleichen Weg wieder zurück. 11 Kilometer schnurgerade durch Wald, fast
nichts zu sehen, naja Wandern kann auch anders sein.
Aber für Pancho hat es sich gelohnt. Alle vier Seiten am Dachträger sind jetzt verschweißt und mit Stahl doppelt
verstärkt. Für 45 € ist das nervtötende Kreischen endlich wieder weg. Das war unser letztes Erlebnis in New Brunswick. 10 Minuten später waren wir zurück in Nova Scotia. Vielen Dank PJ!
So sieht Pancho nach seiner Überholung aus ☺
Ciao NB,
Simone/Stefan