Freitag, 8. Mai 2015

Québec und die Gaspésie Halbinsel, rein raus


Für die Umrundung der Gaspé und einer Distanz von ca. 800 km benötigten wir inklusive Wanderungen gerade einmal 4 volle Tage. Schuld war nicht die Unattraktivität des zu Québec zählenden Landstriches, gelegen zwischen New Brunswick und dem Sankt-Lorenz-Strom, sondern das anhaltenden „Sauwetter“.

Laut Reiseführer gehört die Halbinsel nach Montreal und Québec City zum drittbeliebtesten Reiseziel der Provinz Québec. Wir sahen davon die ersten beiden Tage so gut wie nichts.
Aber der Reihe nach.

Wir hatten Campbellton noch nicht einmal verlassen, als ein lauter Schlag über unseren Köpfen zu hören war. Rechts rangefahren und nachgesehen, aber wir konnten die Ursache vorerst nicht feststellen. Über den Fluss Matapedia und wir waren in einer anderen Zeitzone. 10 Uhr morgens raus und 9 Uhr rein.


Wir hatten Dauerregen und zum Teil heftigen Wind. Die roten Klippen zu unserer Rechten, waren in der Gischt nur zu erahnen. Ein kurzer Spaziergang entlang des Weges fiel feucht und kalt aus. Allerdings stellten wir beim Zurückkommen fest, dass uns ein Dachwinkel an Pancho verloren ging. Jetzt hatten wir die Begründung des lauten Rums. Den angeblich berühmten Felsen Rocher Percé konnten wir aus geschilderten Gründen nur im Grau verschwommen erkennen. Deshalb hier kein Foto, aber hier den Link.
Im Parc National de Forillon war außer einem Schlafplatz nicht viel zu erreichen. Schnee und Nieselregen vergraulten die Wanderlust.

Am Vormittag des Dritten Tages wurde es heller und wir konnten den Sankt-Lorenz-Strom so wie die schwarzen Felsen ungetrübt sehen. Es war zwar noch kein Bilderbuchwetter, aber schon viel besser. Mit guter Hoffnung für den Folgetag, schlugen wir mal wieder unseren Schlafplatz an einer Kirche, 3 Kilometer vor dem Eingang zum Parc National de la Gaspésie auf.



Der Morgen startete nach viel Regen in der Nacht durchaus vielversprechend. Also sind wir zum Visitor Center und ehrlich wie wir sind, haben wir für einen Tag gezahlt und Schneeschuhe ausgeliehen. Wir sollen den Beleg immer bei uns führen, nicht im Wagen lassen so der Ranger. Man könne ja jemanden in dem 800 km² großen mit mehr als 2 Dutzend 1000ern begegnen der das Ticket sehen möchte. Ist klar...
Kein Aas sahen wir an dem Tag .
Geplant war eine Route über den Mont Olivine. Irgendwo haben wir eine Abzweigung verpasst und so sind wir die Flanke des Nebenberges hoch gestapft. Waren dann nicht auf 680 sondern nur auf 590 Metern oben, aber wie jedes Mal mit Schneeschuhen fix und alle. Die ganze Wanderung sind wir ohne Regentropfen geblieben und es kamen sogar ein paar Sonnenstrahlen durch.



Leider haben wir auch auf dieser Tour keinen Elch, Bären oder Karibu gesehen. Jede Menge Fußspuren von Elchen und Hirschen und ihre Hinterlassenschaften aber sonst nur einen Hahn.


Abends um 19 bzw. 20 Uhr waren wieder in Campbellton und mit dem Versprechen im Gepäck auf deutlich besseres Wetter. Rein raus eben.

Eins haben wir mit Sicherheit in den 4 Tagen gelernt. Québec ist anders. Die Grundstimmung der Bevölkerung ist anders, sie sind nicht unhöflich oder so aber reservierter uns gegenüber. Man muss schon Glück haben um jemanden zu erwischen der ein bisschen Englisch kann, die meisten Menschen auf der Straße sprechen nur Französisch. Ich habe es zu Beginn nicht erwähnt, aber Québec ist die einzige Provinz in der Englisch nicht die Amtssprache ist. Alle Schilder, Etiketten, Hinweistafeln, Broschüren usw. sind auf Französisch (fehlt nur noch der Euro). Auch die Supermarktketten sind zum Großteil andere als die in den anderen Provinzen, auch wenn sich die Auslagen kaum änderten. Die Preise lagen alle etwas über dem Niveau von New Brunswick. Das wird noch lustig werden!

Zu guter Letzt. Seit ein paar Tagen haben wir den ersten Teil zu New Brunswick auf unserer Homepage online gesetzt.

Schönen Feierabend,
Stefan/Simone