Aktuelle Info: Peru haben wir verlassen und sind nun am Titicacasee auf bolivianischer Seite.
@ Maja: Hallo kleine Dame ☺. Du bist die Erste, der wir alles Liebe zum Geburtstag aus Bolivien senden. Wir hoffen es geht euch
allen gut; was macht dein kleiner Bruder?
Wir fuhren die grandiose Straße 08B (Kartenlink).
Viele behaupten dies sei die schönste Route in Peru. Wir hatten bis hinter dem ersten Pass leider nur Wolken vor der Windschutzscheibe und konnten so weder den steilen Abhang, noch
die angeblich umwerfende Aussicht bewundern.
Wie muss man sich die 08B vorstellen? Schotter und Asphalt wechselten sich ab. Links- und Rechtskurven wechselten sich ab, wobei die Gradzahl meist zwischen 90 und 180 variierte. Hätten
wir alle Bogengrade aufsummiert wären wir sicherlich bei über 296.759 Grad gelandet. Die gesamte Strecke bis nach Celendín war einspurig, sprich in Kurven und Tunnel wurde fleißig gehupt (also permanent),
in der Hoffnung dass eventueller Gegenverkehr nicht an Panchos Motorblock endete (oder über den Abhang schoss). Luftlinie hatten wir eine Strecke von 84 km vor uns. Von unserem Schlafplatz am Fluss bis in die größere
Stadt Cajamarca. Reell waren es 242 km, also drei Mal so viel. Als wir aufbrachen kletterten wir bis auf 3.600 Meter empor. Den Calla Calla Pass bemerkten wir nur, da ein Schild ihn ankündigte. Die Sicht war gleich null
und so umgingen wir die Kollision mit einer Baumaschine, die quer auf der Straße lag, nur knapp. Wir glaubten es war eine Rüttelmaschine und überholten wenige Kilometer später einen weißen Kleinlaster
mit offener Pritsche. Wir signalisierten den beiden Bauarbeitern zu stoppen und brauchten dann zwei Minuten, bis sie begriffen dass sie etwas verloren hatten. Danach ging es von der Passhöhe wieder bergab und nach und
nach lichteten sich die Wolken. Endlich konnten wir den steilen Hang zu unseren Rechten sehen. Auf meiner Fahrerseite ragte der nackte Fels über Pancho hinweg und an etlichen Stellen fuhren wir auf den beiden weißen
Markierungslinien. Also wir füllten die Straße komplett aus! Die Landschaft war sehr trocken, glich schon fast einer Halbwüste. Viel Fels und einige Kakteen, aber die Fernsicht war unbezahlbar. Wir mussten
bis nach Balsas die Serpentinen hinab. Dieses Dorf lag in einem Oasental auf nur noch 860 Meter über Normalnull. Dort genehmigten wir uns ein frühes Mittagessen und trafen zum vierten Mal auf Taisa und Ernesto aus
Seattle. Für sie war es noch zu früh und so gingen wir alleine essen, aber bevor wir uns verabschiedeten gaben sie uns einen guten Tipp zwecks Autoversicherungen. Neben der SOAT gab es noch eine andere Gesellschaft,
bei der sie in Chachapoyas eine Versicherung erwarben. Ein Licht am Ende der Schotterpiste!
Nach einer Suppe und Hühnchen mit Reis querten wir den Fluss und befanden uns kurze Zeit wieder zwischen Kakteen. Allerdings hatte sich die Vegetation etwas geändert; es wurde
etwas grüner. Wieder musste Pancho alles geben. Einspurig ging es den Berg hinauf und mittlerweile kam uns auch das eine oder andere Auto entgegen. Wir holten die Reisenden aus den USA wieder ein und parkten zusammen
im Hang, der von weitem wie eine Ziehharmonika im Berg aussah. Als wir uns, inzwischen war alles grün um uns herum, der Bergflanke näherten, dachten wir sie sei eine Senkrechte. Die Straßenlinie führte
links-rechts in die Höhe und verschwand dann irgendwo außer Sicht. Schlussendlich war die Wand nicht komplett vertikal, aber viel fehlte nicht mehr. Ernesto ließ seine Drohne steigen und wir knipsten ein paar
Bilder. Verkehr kam keiner und so machte es auch nichts, dass wir die Straße fast blockierten.
Auf 3.100 Meter bejubelten wir unseren zweiten Pass an diesem Tag und mussten auch nur auf 2.720 Meter runter um endlich in Celendín eine Gegenfahrbahn dazuzugewinnen. Wir besorgten
uns ein paar Brötchen und konnten unsere Fahrt auf einem ordentlichen Asphaltbelag fortsetzen. Und wohin? Nach oben. Wir passierten nun einige Dörfer und alle hatten gemein, dass Frauen egal bei welcher Tätigkeit
strickten, oder aus Wolle sich einen Faden auf eine Holzspindel drehten. Beim laufen, im sitzen und im liegen, beim Tiere hüten, beim Kinder stillen, beim plaudern oder im Bus. Ein Phänomen, welches sich im ganzen
Hochland Perus beobachten lässt.
Es dämmerte bereits, als wir auf 3.575 m, aber noch nicht auf Höhe des Passes, ein Fußballfeld erspähten. Neben einem angepflockten, verdutzt dreinschauenden Esel
ließen wir Pancho auskühlen. Dies geschah schnell, da die Temperatur auf 5 Grad fiel.
Nach nur 20 Minuten waren wir über den dritten Pass auf dieser Strecke und danach ging es gemächlich bergab. Cajamarca lag nur noch 60 km entfernt in einem Tal und bevor wir
dort gegen 12 Uhr einfuhren, hielten wir fix in Polloc um eine Kirche zu besuchen. Die Kirche war von außen wie von innen vom Boden bis zum Dachstuhl mit Steinmosaiken verziert. Künstlerisch war der Bau faszinierend.
Besonders gut gefiel uns ein kleiner Innenhof mit Garten, den ein hölzerner, geschnitzter Bogengang umschloss und dessen Wände wieder mit bunten Mosaiken beklebt waren. Wow!
In Cajamarca angekommen klapperten wir 3 Malls ab (alle SOAT-Vertreter konnten uns nicht weiterhelfen), füllten dabei unseren Kühlschrank auf und parkten neben einer Privatuniversität,
da uns die Straße ruhig und sicher erschien. Nach dem unsere Mägen mit Ceviche (roher Fisch mariniert mit Zwiebeln und Limettensaft) und Reis gefüllt waren gingen wir einen Kaffee in der Mall nebenan trinken.
Das Internet hatte uns wieder und wir taten dann auch nicht mehr viel an diesem Tag. Die Straße entpuppte sich nachts exakt so ruhig und sicher wie sie uns erschien.
Cajamarca (270.000 Einwohner) ist ein geschichtsträchtiger Ort in Peru. Von der kolonialen Zeit zeugen nur noch Pflasterstraßen und einige Kirchen im Zentrum, aber im Bezug auf das Inkareich kennt jeder Peruaner
diese Stadt. Der letzte Inkakönig, Atahualpa, wurde hier vom Spanier Francisco Pizarro besiegt und wenig später auf dem Hauptplatz hingerichtet. Das Steinhaus in dem der Inkakönig inhaftiert wurde besichtigten
wir am Folgetag, sonst ist kein Inkabauwerk erhalten geblieben.
Kurz etwas über die Inkas. Jeder kennt sie und doch waren sie nur sehr kurz die bestimmende Macht in Peru bzw. Südamerika. Ca. 1200 n. Chr. gründeten die Inkas die Stadt Cusco, in ihrer
Sprache Quechua bedeutete dies soviel wie „Nabel der Welt“. Erst der achte Inkaherrscher dehnte seinen Machtbereich bis nach Pisac (ca. 35 km von Cusco entfernt) aus. 1438 kam der neunte Herrscher nach einem spektakulären
Sieg gegen ein anderes Volk an die Macht und von da an gibt es exakte schriftliche Aufzeichnungen. Pachacútec leitete das Inkaimperium ein, welches 1532 durch Pizarro ein jähes Ende fand. Atahualpa war der 12.
Inkakönig.
Die Inkas vollbrachten wahre Meisterleistungen. Viele bauliche Errungenschaften können auch heute noch nicht vollständig erklärt werden. Ihr Straßennetz variiert
je nach literarischer Quelle zwischen 20.000 und 40.000 km Länge. Es war größer als das römische und reichte vom Süden Kolumbiens bis in den Norden von Chile. Ihre Wasserversorgungen waren exakt berechnet,
ihre Terrassenkulturen aufs Feinste abgestimmt, ihre Festungen und Städten mit Mauern (viele Steine waren mehrere Tonnen schwer) errichtet, die noch heute Erdbebensicher sind und so exakt bearbeitet wurden, dass kein
Blatt Papier zwischen den Fugen passt. Grund und Boden wurden meist präpariert, damit die Festungen in der Regenzeit die steilen Andenhänge nicht hinabrutschten. Und dies alles ohne die Kenntnis von Rad, Schrift,
Hebemechanismen, Metallwerkzeugen, ohne die Nutzung von Lasten- und Zugtiere.
Wer etwas Zeit übrig hat, sollte sich ein paar Texte über die Inkas durchsehen! Sehr spannend...
Wir bummelten durch die Straßen von Cajamarca und genossen die Beschaulichkeit und Sauberkeit der Stadt. Im Hauptbüro der SOAT wurde uns endlich mitgeteilt, dass wir keine
Autoversicherung bekommen werden, da unser IVECO nicht in ihrem System erfasst war. Auch gut, suchten wir das andere Büro auf. Mapfre fanden wir nicht sofort, aber dafür wurden wir dann von zwei überaus netten
Damen begrüßt, die uns sogleich zusicherten eine Lösung für uns zu finden. Es dauerte dann nur 15 Minuten und ein paar Telefonate später hatten wir eine Versicherung für Pancho für 3 Monate.
Wir zahlten nur 36 Euro, weil die Dame ein erstes Angebot für zu teuer empfand. Über 50 € wollte sie uns nicht aufbrummen und spielte mit den Zahlen am PC bis wir bei 36 Euro landeten. Beidseitiges Einverständnis,
viel Genicke und grinsen, am Ende wurden wir beide umarmt und mit Küsschen verabschiedet. Da hohl mich doch der Teufel, wenn wir wieder zu Hause sind werde ich zur HUK
gehen und die Sachbearbeiterin erst knutschen und dann nur die Hälfte zahlen. Hätten wir das 2015 gewusst ☺.
Also Versicherung war erledigt.
Wir gingen in ein nettes Café, skypten und fanden später in den Straßen der Stadt Schweizer Käse. Das Kilo Gruyere kostete 8 Euro; acht Euro und keinen Cent mehr.
Wir nahmen mehrere verpackte Stücke und einen Liter frischen Joghurt mit. Köstlich!
Bis wir noch die Wäsche erledigt hatten war der Tag schon wieder rum.
Wieder ging es in die Stadt. Wir besichtigten ein paar Kirchen, ein Museum welches in einem alten Krankenhaus untergebracht war, das unspannende Inkabauwerk in dem der letzte Inkakönig
gefangen gehalten wurde und fuhren am Nachmittag ein paar Kilometer aus Cajamarca heraus, um einen Präinka-Friedhof zu besichtigen. Bei den Ventanillas de Otuzco handelte es sich um Löcher in einem Felsen, in dem
die Überreste der Verstorbenen bestattet wurden. Da die Anlage sehr klein war, waren wir rechtzeitig an unserem Parkplatz neben der Uni/Mall, um zu shoppen und auch im Handwerkermarkt zuzuschlagen. Ein Verlängerungskabel
musste her, an welchem ich einen zweiten männlichen Stecker schraubte. Jetzt konnten wir, da in Peru endlich 220 Volt existieren, direkt Landstrom zum Laden der Batterien benutzen. Dies ging in keinem Land weiter nördlich
(alle 110 Volt).
Die dritte und letzte Nacht in Cajamarca bahnte sich an.
Wir hätten in den Bergen bleiben oder aber an die Pazifikküste fahren können, um dort alte Ausgrabungsstätten anzusehen. Dafür entschieden wir uns und hielten
schnurstracks auf das Meer zu. So schnurstracks wie wir das wünschten ging es dann doch nicht. Erdrutsche aus der zurückliegenden Regenzeit beschädigten in ganz Nordperu weite Landstriche inkl. Straßen.
Eine dieser war unsere Wahlroute und als wir einbogen um diese staubige, aber kürzere Alternativstrecke zu meistern, flippten die Leute am Straßenrand aus. Wir hielten und jeder rief wir können da nicht weiter,
der ganze Berghang ist weg... weg wie nicht existent. Wird wohl nie wieder eine Verbindung dort geben. Also mussten wir den etwas längeren Weg am Río Jequetepeque nehmen. Umso weiter wir an Höhe verloren,
umso mehr Plastik machte sich am Straßenrand bemerkbar. Da kam also der prophezeite Müll. Zuerst nur spärlich, aber je weiter wir fuhren umso augenscheinlicher wurde er. Die Berge waren kahl, die gesamte Landschaft
trocken und erst am Ende der Fahrt kamen grüne Felder, die nur durch das permanente Bewässern fruchteten. Um einen Stausee herum und dann waren wir so gut wie in der Küstenwüste. Uns war vorher nicht bewusst,
dass Perus Küstenstreifen aus einer einheitlichen Wüste besteht. Sand, Sand und kahle Felsen, oder aber Müll, Müll und noch mehr Müll. Vor allem die Küste von der Grenze Ecuadors bis nach Lima
ist eine einzige Müllkippe. Auf unserer Reise haben wir so etwas noch nicht erlebt und im Schulsystem würden wir eine 6- vergeben. Wir übertreiben nicht, wenn wir hier schreiben die Müllberge zogen sich
links und rechts der Panamericana wie Müllkämme dahin; für Kilometer... und die Plastiktüten machten sich selbständig und bevölkerten die Wüste so weit das Auge reichte.
Wir suchten verzweifelt einen Platz für die Nacht und folgten einer Straße weg vom Verkehr und in die Wüste ans Wasser. Einige Kilometer später und wir fanden eine
Ghosttown am Meer. Fast alle Häuser waren verfallen, Sandverwehungen schluckten Wände und Zäune. Jetzt im Winter herrschte Küstennebel vor, weshalb keine Urlauber anzulocken waren. Im Sommer bei klarem
Himmel soll sogar hier in Puémape etwas los sein. Wir konnten das nicht wirklich glauben, scherten uns aber auch nicht weiter. Hinter einem leeren Haus parkten wir direkt am Pazifik und hofften, dass die Geister blieben
wo sie waren. Gespenstisch!
Auf dem Weg in die hässliche und verdreckte Stadt Trujillo legten wir eine Pause an einer Moche-Ausgrabungsstätte direkt am Meer ein. Die Moche besiedelten in den ersten 8. Jahrhunderten nach Christi die nördliche Pazifikküste in Peru und hinterließen
eine Vielzahl an Tempeln mit tollen farbigen Friese und beeindruckenden Artefakten (Keramik, Schmuck etc.). Besonders, sogar sehr besonders, an El Brujo oder der Cao-Pyramide ist, dass dort 2006 die Überreste einer ca.
25-jährigen Herrscherin gefunden wurde. Die Lady Cao (ca. 450 n. Chr.) ist die erste und bis dato einzige weibliche gefundene Mumie, die damals Machtinhaber(in) war. Davor wurde angenommen, dass nur Männer die politische, militärische und spirituelle
Macht innehaben konnten. Diese Entdeckung sorgte vor 11 Jahren für erheblichen Wirbel, ganze Glaubensansätze mussten umgeschmissen werden.
Wir entdeckten die Lady und die Pyramide ganz für uns alleine. Ein Guide war kostenfrei im Eintrittspreis enthalten und er erklärte uns die Anlage. 5 Tempelstufen, jede über
die vorherige Struktur erbaut, gaben der Pyramide einen Zwiebellook. Innen die kleinste und älteste und außen dementsprechend die jüngste Struktur. Apropos Struktur: Alles Lehmziegeln, die durch den Sand der
die Anlage vergraben hatte, erhalten blieben. Ebenso blieben einige der farbigen Friese erstaunlich gut erhalten. Nicht zu reden von der Mumie selbst, die wir anschließend im kleinen Museum anschauen durften. Noch heute
sind die Tätowierungen an Armen und Beinen gut zu sehen. Eine kleine, aber beeindruckende Anlage und wir waren jetzt schon zufrieden den langen Weg aus den Anden hinab in die Wüste genommen zu haben. Übrigens
sind die innersten beiden Pyramiden nicht ausgegraben und werden es wohl auch nie sein, da man die äußeren Schichten zerstören würde. Weitere Geheimnisse werden vielleicht nie gelüftet.
Danach fuhren wir nach Trujillo, es langt wenn wir erwähnen es geht kaum dreckiger und versiffter, und besuchten direkt die nächste Anlage.
Chan Chan war die Hauptstadt der Chimú, welche vor bzw. zeitgleich mit den Inkas die Geschicke der Region lenkten. Chan Chan wurde ca. 1300 gegründet und erstreckt sich noch heute über 28 km²!!! Schon von weiten sahen wir die hohen,
verwitterten Sandwände und als wir uns in der Anlage bewegten fühlten wir uns wie in den Prince of Persia Film versetzt. Die Stadt bot 60.000 Menschen ein zu Hause und dementsprechend gab es genug Lehm und Sand zu
bestaunen. Die Wandverzierungen, die Größe der Anlage (war damals die vielleicht größte Stadt auf dem Kontinent) und die bauliche Konstruktion veranlassten die UNESCO Chan Chan 1986 zum Weltkulturerbe
zu erheben.
Heute sorgen die jährlichen schweren Regenfälle für einen anhaltenden Zerfall. Früher oder später wird Chan Chan im Wüstensand untergehen.
Da wir nicht in Trujillo nächtigen wollten fuhren wir wenige Kilometer zurück und blieben an der Uferstraße im Strandort Huanchaco stehen. Eine kühle Nachtbrise
und das Wellenschlagen lullten uns in den Schlaf... ohhh wie cool.
Nach dem wir zum 5. Mal die beiden Langzeitreisenden aus Seattle getroffen haben machten wir uns auf den Weg zurück nach Trujillo. Die 13 km waren schnell zurück gelegt und
wir besichtigen das schlechte Museum von Chan Chan, gingen zum Regenbogen- oder Drachentempel, eine kleine Anlage die zur damaligen Stadt gehörte und machten einen langen, sehr sehr lohnenswerten Halt bei den Ruinen Huaca de la Luna. Auch diese Pyramide, wie alle archäologischen Stätten an der Küste, bestand aus getrockneten
Lehmziegeln. Ihr gegenüber lag die Sonnenpyramide, die allerdings nur noch als riesiger Staub- und Lehmhaufen vorhanden ist. Sie ist größer als die Mondpyramide und bei ihr wurden ca. 140 - 180 Millionen Adobeziegel
verbaut (das größte präkolumbische Bauwerk Perus). Unglaublich... und ob es jemand mit Gewissheit weiß mögen wir bezweifeln. Die Luna hat ein paar Millionen Lehmsteine weniger, dafür aber bildhübsche
Friese und Wandmalereien. Hierfür ist sie berühmt. Ähnlich wie in El Brujo besteht Huaca de la Luna aus mehreren Schichten. 4 um genau zu sein und auch dort kennt man die unterste nicht. Die Anlage gehört
ebenfalls zur Moche Kultur und ist schlappe 700 Jahr älter als Chan Chan, dafür aber viel besser erhalten. Die Malereien waren einmalig, der bunte mythische Zeremonienkalender eine Augenweide. Die Moche waren Meister
in vielen Belangen und wir erfreuten uns einer hervorragenden Führung. Danach noch ins dazugehörige Museum, welches auf selbigen hohen Niveau war. Ohne zu viel Text wurde die Geschichte und der Glauben grandios vermittelt.
Die Artefakte waren super. Jeder der in Peru an frühen Kulturen interessiert ist, sollte sich Moche Bauwerke heraussuchen!
Zum Mittagessen gab es zwischendurch Ente bzw. Hühnerfrikassee; beides köstlich. Am späten Nachmittag parkten wir wieder in Huanchaco und genehmigten uns nach so viel
Historie etwas Zeitgenössisches: Ein kühles dunkles Bier mit Blick über den Ozean. Ach ja was braucht es mehr?
Von den Müllsammlern liebe Grüße