@ Dirk: Pünktlich vor dem Aufstehen: Alles Gute zum Geburtstag mein Großer! Mach Australien dingfest ☺.
... und die folgenden 4 Traumplätze zum Campen für eine Nacht (mit Louisbourg und der Nacht am Leuchtturm waren
es 5 Nächte direkt am Wasser).
Wir waren auf der Ostseite der Insel fertig und sind im strömenden Regen müde in Marble Mountain eingetroffen.
Dieses kleine Dörfchen liegt direkt am Bras d’Or und Pancho passte genau neben die kleine Schiffsrampe. Am Morgen wurden wir durch Sonnenstrahlen geweckt und während wir den Schlaf aus den Augen blinzelten, sahen wir direkt
durchs Seitenfenster einen Weißkopfseeadler auf einer Baumspitze sitzen. Sofort hellwach und ans Fenster und da saß ein 2ter Adler auf dem Boden direkt am Wasser. Und dann war da noch ein dritter ein paar Bäume weiter.
Fotoapparat und Fernglas gezückt und da fielen uns noch Adler Nr. 4 und 5 auf, die in einem winzigen Bach standen und sich Morgensushi holten. Um das halbe Dutzend zu komplettieren marschierte hinter einem Busch kommend
Nummer 6 mit ins Wasser. Es war fantastisch! Die Vögel vielleicht 50-80 Meter weg, kann das nicht wirklich schätzen, futterten sich die Bäuche voll und flogen dann auf die Baumspitzen um sich das Gefieder zu trocknen. Hier
nur eine klitzekleine Auswahl von vieeeeeelen Bildern.
Auf dem ersten Bild seht ihr ein weißes Boot vertäut (der Straße am weißen Haus zum Wasser folgend). Da haben
wir gestanden und die Adler saßen alle in dem kleinen Wasserarm der ganz rechts am Bild zu erahnen ist. Die Bäume unten rechts waren ihre Sitzplätze.
Simone meinte hinterher grinsend mit der Kaffeetasse direkt am See für mich sei der Tag schon erledigt und erfüllt.
Naja fast. Erfüllt war er als wir in der einzigen Whisky Destillerie Kanadas mit Namen Glenora (Single Malt Whisky = Scotch, nur eben nicht in Schottland destilliert und daher darf er „nur“ Single Malt genannt werden)
eine Führung nebst Verkostung hatten. Draußen hat es wieder geregnet und so mussten wir irgendwie warm werden ☺.
In Inverness an der Westküste war dies der Blick, als wir Pancho für die Nacht abstellten.
Für die nächsten 3 Tage war herrliches Wetter vorhergesagt und der Wetterfrosch sollte sich nicht irren.
Wir mühten uns weiter an der Westküste der Insel Richtung Norden. Mühten, da die Berganstiege immer heftiger
wurden und irgendwann waren wir dann mitten in den Highlands direkt auf der Küstenstraße. Diese Straße, die als Rundkurs um die neu-schottischen Highlands führt ist ca. 300 Kilometer lang und wird Cabot Trail bezeichnet. Auch dieser Höhenzug ist ein Teil der Appalachen und viele Kanadier behaupten der Cabot Trail wäre eine der schönsten Strecken ihres Landes, manche mit einem Augenzwinkern sagen von ganz Nordamerika.
Wir können dem weder zustimmen noch können wir es verneinen, da wir noch nichts von Nordamerika gesehen haben.
Wir sind mittlerweile natürlich nicht mehr in Nova Scotia und so langsam erahnen wir die Dimensionen und Entfernungen auf die wir uns einlassen wollen. Dazu ein anderes Mal mehr.
Wie dem auch sei der Streckenverlauf windet sich zuerst an der Küste entlang, schneidet nach 70 Kilometer quer
durch die Nordspitze um dann 100 Kilometer auf der gegenüberliegenden Seite der Mountains wieder nach Süden am Meer, zuerst kurvenreich und steil, später gemäßigt bis nach Baddeck zu führen. Die Querverbindung im Süden
zum Ausgangspunkt schenkten wir uns aus Zeitgründen.
Dies der Verlauf und was wir sagen können, schönste Strecke hin oder her, der Verlauf ist der Hammer. Die Ausblicke
sind grandios, das Fahren auch mit einem Schwergewicht wie Pancho der manchmal nur im dritten Gang und 25-30 km langsam den letzten Anstieg schaffte waren gigantisch. Kaum oben, donnerten wir auf der anderen Seite der Bergkuppen
mit flauem Magen und verkrampften Händen wieder bergab, um aufs neue nach oben zu kriechen.
I-Tüpfelchen der National Park der Highlands am nördlichen Zipfel, gespickt mit Wasserfällen und 26 Wanderwegen.
Neben dem Fahren, liefen wir 3 Tage und schliefen noch 2 mal direkt am Meer. 34 Kilometer sind wir in etwa gelaufen, 2 Wege mussten wir abbrechen. Beim einen war die Flussbrücke weggerissen, beim anderen lag noch zu viel
Schnee.
Man könnte in fast jedem Dorf an der Westküste einen Weg laufen. Einheimische erklären nur zu gerne wo man hin
laufen kann. Auch ohne Markierungen.
Auch hier wieder nur repräsentativ ein paar Bilder. Der Rest der bearbeiteten Bilder werden bald auf unserer Homepage
zu sehen sein. Der verpassen wir im übrigen gerade ein neues Outfit und werden einiges verkürzen und vereinfachen. Wie schon angedeutet, verbringen wir viel zu viel Zeit damit am Abend am Rechner zu sitzen und Texte zu schreiben,
oder Material aus dem Netz zu sammeln.
Am Nachmittag des dritten Tages in den Highlands (viel zu kurz!!) haben wir für 2 Stunden das Alexander Graham
Bell Museum in Baddeck angeschaut, bevor wir zurück nach Sydney fuhren und das Fährticket nach Neufundland lösten. Leider beginnt der Fährbetrieb an die Ostküste Neufundlands erst Mitte Juni und so mussten wir die kurze
Stecke an den Südwestzipfel buchen, die 185 Euro kostete.
Unsere Blogs wären ja nicht unsere, wenn nicht ab und an mal was technisches bzw. mechanisches dazwischenfunkt.
Wir sollten um 10.30 Uhr am Terminal sein, die Fähre legt um 12.30 Uhr ab. Es war Sonntag, der Montag Nationalfeiertag
und ausgebucht wie wir online wussten. Zeit hatten wir genug, haben am Abend noch etliches eingekauft, da Neufundland teurer ist. Am Morgen besorgten wir noch ein frisches Brot, bereiteten unser Mittagsessen für die Fähre
und fuhren ans Terminal bzw. zuerst an die Tanke in Sichtweite. In der Wartezone fürs Check-in für Pancho bemerkten wir, dass der komplette Motorblock, Ölwanne, die Stahlfedern und Schläuche, praktisch alles unter unseren
Hintern nass war und zudem es überall tropfte. Was da tropfte roch man sofort, Diesel. Bei laufendem Motor wurde richtig viel Treibstoff woher auch immer nach außen gepumpt.
Wir haben unsere Passage sofort storniert und wegen dem Feiertag eine Reservierung auf Mittwoch machen lassen. 3
Tage warten!!!!
Im Terminal gaben sie uns eine Adresse des ortsansässigen Schraubefix, der auch an Sonntagen auf seinem Maschinenhof
zu finden ist. Die 5 Kilometer sind wir also dann noch gefahren, nur war da niemand. Alles verschlossen und verrammelt, aber die Nachbarn von nebenan hatten eine Alternative für uns. Nochmals 5 Kilometer weiter und wir fanden auf Anhieb
das Gebäude, aber auch da sah es eher nach Sonntagsgottesdienst aus, sprich alles zu und niemand war da. Eine junge Frau saß umgeben von alten Autos, Busen und sonstigen Maschinenteilen in ihrem Hof und unterhielt sich mit
ihrem Sohn, der die Gänse ärgerte. Wir dachten sie und ihr Grundstück gehören zu der Adresse und winkten freundlich. Wir kamen ins Gespräch und erfuhren unter anderem dass ihr Mann bald zurück sei und alles reparieren
kann. So warteten wir vielleicht 30 Minuten inmitten der Tiere und der ausgedienten Fahrzeuge.
Als ihr Mann James dann eintraf stellte sich heraus, dass sie mit dem Betrieb nebenan gar nichts zu tun haben, aber
er könne sich unser Mobil mal anschauen. OK ich kann das noch seitenlang so schreiben. Machen wir es kurz.
Wir hatten einen Riss im Dieselschlauch und James baute aus einem anderen Auto einen aus und ersetzte unseren. Dabei
durfte sein Sohn seine Finger eine halbe Stunde auf die offene Dieselleitung legen. Armer Kerl. Mandi, James Frau, kam während der Reparatur und brachte uns 12 Eier, ein selbst gebackenes Bananenbrot, Marmelade und ein Glas
Moonshiner. Mandi hat den Selbstgebrannten mit Wodka verdünnt (!) um so nur noch 65% Schnaps zu bekommen. Erdbeerlikör rundet das ganze mit Geschmack ab. Oha schmeckt zuckersüß aber nach ein paar Minuten fängt der Kopf
an zu dröhnen. Teuflisches Zeug, Moonshiner eben.
Um kurz vor 14 Uhr war alles geflickt und Geld wollten sie nicht. Dem Sohn gaben wir ein paar Dollar für Eis, aber
das war auch schon alles.
In case you are following our blog entries, these lines are for you Mandi and James Fraser.
James, your fix holds perfectly fine and we haven´t had an issue since.
Mandi, your home made food was delicious, your spirit very strong but well it ought to be like that, right?
Thanks again for your generous help and hospitality, you made our day! Thinking about moving to Alaska you could
consider going to Labrador instead. Of course I can`t say anything about law and order, but it`s a lonely piece up there. That´s for sure.
All the very best, Simone & Stefan
Wir sind gleich zurück zum Fährterminal und für den kommenden Tag hat jemand seine Buchung storniert. Glück
für uns. Nachmittags noch in der Stadt rumgehangen und am Victoria Day sind wir mit trockenem Unterboden auf die Fähre.
Danke für die tolle Zeit,
Simone mit ihren Männern