Liebes Muttchen, wir wünschen dir alles alles Liebe zum Geburtstag! Wir hoffen ihr „Schwestern“ hattet eine
gute Feier und ein paar schöne freie Tage!
@ Patrick: Auch dir noch einmal auf diesem Wege alles Gute nachträglich. Ich hoffe du hast das Bier noch geöffnet...
@ Dorine: Auch du sollst noch erwähnt werden. Happy Birthday und liebe Grüße! Wir hoffen eurer Kleinen geht es
gut?
Vieles unterscheidet sich nicht vom Festland Nova Scotia, aber dennoch ist ein Besuch der Insel absolut lohnenswert.
Neben Wald, Küste und Fischerdörfer bietet Cape-Breton Island landschaftlich und kulturell ein paar Leckerbissen.
Dies sind zum einen der Binnensee Bras d’Or und der Cabot Trail und zum anderen die Festung Louisbourg (ein Living-Museum) und das Alexander Graham Bell Museum. Außerdem ist Neufundland, „unsere“ nächste Provinz nur per Fähre von der
Insel, oder Labrador vom Festland im höheren Norden erreichbar.
Also fuhren wir über den Straßendamm... und es änderte sich erst mal nichts.
Aufgestanden wie an jedem Tag um 7 Uhr, sind wir kaum auf der Insel in 3 verschiedene Supermärkte um für die nächsten
Tage genug auf dem Tisch zu haben. Leider muss man in mehrere Märkte, um für verschiedene Produktgruppen nicht zu viel auszugeben. Alle Preise sind im übrigen netto ausgezeichnet und man zahlt Umsatzsteuern in Höhe von
ca. 15%. Jede Provinz hat seinen eigenen Steuersatz und es wird nur besteuert, was zubereitet bzw. in dem ein Service enthalten ist. Z.B. Obst und Gemüse ist steuerfrei, Fleisch aus der Kühltheke ist steuerfrei, kauft man
aber die heißen Chicken Wings in der Nachbartheke zahlt man 15% Steuern. Kraftstoff ist steuerfrei, geht man Essen egal welcher Art dann kommt auf den Preis nochmal die Steuer. Alkohol ist höher versteuert, aber keine Ahnung
wie hoch. Es dauert eine Weile bis man da halbwegs durchblickt. Geschätzt würde ich sagen kommen wir mit ca. 16 CAD also ca. 12 Euro am Tag aus. Weit mehr zahlen wir für den Diesel.
Egal wir hatten Lebensmittel und da die Wettervorhersage für die kommenden Tage eher durchwachsen waren lautete
der Plan trödeln und im Osten der Insel anfangen.
Der weitverzweigte Binnensee Bras d’Or ist doppelt so groß wie der Bodensee und gilt als die Region mit der höchsten
Weißkopfseeadler-Dichte in Nordamerika. Wir fuhren an der Ostküste des Sees entlang, bis wir Sydney an der Nordküste des Atlantiks erreichten. Leider sieht man auf dieser Seite den See nur sehr selten und auch die Anzahl
der gesichteten Adler hielt sich in Grenzen. Der erste wird hier beäugt.
Dafür sahen wir unseren zweiten Elch und der war näher als uns lieb sein konnte. Von links kommend wollte er die
Straße überqueren. Den Pickup vor uns hat er ignoriert und ist aus dem Unterholz auf die Straße, aber Pancho war ihm zu groß oder laut oder was auch immer und er machte auf den Hinterhufen kehrt und floh dahin zurück
wo er herkam. Das war knapp!
Von Sydney fuhren wir im Bogen entlang des Ozeans wieder nach Süden, also in Richtung Dammstraße zurück. In Louisbourg
schlugen wir unser Quartier auf und verbrachten nach dem Abendessen unsere üblichen ca. 2,5 Stunden am Computer um Texte zu tippen, Bilder zu bearbeiten und Deutsches ins Englische zu übersetzen. Dies wird sich noch ändern
müssen, da wir darauf auf Dauer keine Lust haben. Um Mitternacht gings dann, wie üblich erschöpft in die Koje.
Die Festung Louisbourg liegt nur ein paar Kilometer weiter an diesem Küstenabschnitt. Dabei handelt es sich um eine Rekonstruktion einer französischen Handelsstadt, in der mittlerweile wieder über 50 Gebäude errichtet sind. Die Anlage liegt toll am Meer und wird im Sommer durch Laiendarsteller bevölkert. Das heißt es laufen überall kostümierte Bewohner der Festung herum, jedes Haus steht offen um besichtigt zu werden. Man kann der Bäckerin zuschauen wie sie ihr Brot zubereitet, oder den Wachsoldaten beim patrouillieren nachlaufen. Es ähnelt einem deutschen Mittelaltersmarkt, allerdings größer als wir es von zu Hause kennen. Die Festung Louisbourg hatte gerade begonnen ihre Pforten für Besucher zu öffnen und daher waren wir so ziemlich alleine und durften uns vorstellen wie die Handwerker im Regen ihrer Arbeit nachgingen. Es war wirklich ungemütlich und so blieben wir auch nur eine Stunde.
Der Rest des Tages war fahren, Kaffee trinken und im Süden der Insel auf die Westseite des Binnensees wechseln.
Am späten Nachmittag wurden wir noch mit ein paar Seeadler belohnt.
Der erste saß weit entfernt auf der Tannenspitze, der zweite war zu faul zum weg fliegen. Seine 2 gefiederten Kumpanen
sind, bevor wir die Kamera zücken konnten, auf und davon.
Auch die nächsten 4 Übernachtungen hatten wir alle am Wasser. Mit dem Morgen am Bras d’Or geht es nächstes
Mal weiter.
Guten Flug,
Stefan mit Simone