Endlich hatten wir wieder festen Boden unter unseren Füßen und als letzte Amtshandlung besorgte unser Kapitän die Einreisestempel für unsere Pässe. Wir mussten
nur eine Stunde warten, während andere Segelkumpanen ihre komplett mit Salzwasser getränkten Rucksäcke beweinten. Davor sind wir, da Einzelkabine, verschont geblieben. In unseren Augen eine Frechheit; wie gesagt
bekam jeder 50 Dollar erstattet. Ein geringer Trost (Kartenlink).
Kolumbien bietet eine überwältigende Mischung. Die Landschaft reicht von Karibikstränden über Wüsten mit riesigen Sanddünen zu Andengipfeln und Gletscher bedeckte Vulkane bis hinab ins Amazonastiefland
zur Grenze zu Brasilien. Nebenbei bemerkt ist es das einzige Land in Südamerika welches an den Pazifik und an den Atlantik grenzt. Drei massive Andenbergketten durchziehen das Land von Nord nach Süd und zwischen
ihnen fließen prächtige Flüsse in Richtung Karibik. Die höchste Erhebung liegt allerdings nicht in den Anden, sondern im höchsten Küstengebirge der Welt. Auf 5.775 m Höhe erheben sich die
beiden größten Peaks in der Sierra Nevada de Santa Marta. Neben 68 indigenen Volksgruppen beherrschen die fortschrittlichen Metropolen das Geschehen des Landes. Die Hauptstadt Bogotá (über 7 Millionen
Einwohner) ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Dort befinden sich auch die bedeutendsten Museen und Galerien.
Kolumbiens Landesfläche entspricht in etwa der von Portugal, Frankreich und Deutschland zusammen, aber es leben nur etwa 48 Millionen
Menschen im Land. Trotzdem ist es nach Brasilien der bevölkerungsstärkste Staat des Kontinents. Kolumbien war für Jahrzehnte das Sinnbild für Drogen, Entführungen und paramilitärische Guerillas.
Drogen sind natürlich immer noch ein Problem, aber einige der führenden Kartelle sind zerschlagen worden und sehr viele Bauern tauschen ihre Cocaplantagen gegen Blumen oder Kaffee ein. Die sehr gewaltbereiten politischen Splittergruppen gaben in den letzten Jahren nach und nach ihre Waffen ab und so sind die FARC, ELN oder
M-19 faktisch kaum noch eine Bedrohung. Für Reisende stellen sie keine Gefahr mehr da und für seine Bemühungen zur Befriedung seines Landes bekam der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos 2016 den Friedensnobelpreis zugesprochen. Kolumbien ist ein Land im Wandel, in sehr sehr positive Richtung!
So wir waren also nach 71.562 gefahrenen km in Kolumbien angekommen! In der Hafenstadt Cartagena mit ca. 1 Millionen Einwohner. Jetzt fehlte für unser Wohlbefinden nur noch Pancho.
Cartagena, mit vollem Namen Cartagena de Indias, wurde 1533 gegründet und entwickelte sich während der Kolonialzeit zum bedeutendsten Hafen an der kolumbianischen Karibikküste. Die gesamte Altstadt und die
Befestigungsanlagen sind seit 1984 UNESCO Weltkulturerbe. Cartagena von der Seeseite war eine Ansammlung von schicken Hochhäusern. Die größte Hafenstadt des Landes ist aber nicht dafür bekannt, sondern
für seine bezaubernde Altstadt, für seine Villen, für seine weitläufigen Balkone die über und über mit Blumen bewachsen sind, für seine pastellfarbenen Häuschen und seine Kirchen und
schattigen Plätze. Cartagenas koloniale Altstadt, die mit dicken Festungsmauern umgeben war, war Schönheit pur. Außerhalb war es einfach eine weitere große und dreckige Großstadt.
Mit unserer Ankunft schien die Sonne am blauen Himmel. Es war heiß, sowohl am Tag wie in der Nacht und in unserer einfachen Unterbringung am Rande der Altstadt musste die Klimaanlage
etwas arbeiten sonst wären wir umgekommen. Solange wir uns an der Karibik bewegten sahen wir keine einzige Wolke.
Da wir ziemlich erschlagen waren, nutzen wir den späten Nachmittag nur noch für eine kurze Erkundungstour in die Altstadt. Im Viertel Getsemaní, früher das Rotlichtmilieu,
verspeisten wir Fleischspieße auf der Straße und holten das Bier am nächsten Stand und tranken es wie alle vor der gelben Kirche Santisima Trinidad. Dort trafen wir durch Zufall auf unseren Kapitän Erwin
und seinem Gehilfen Robin, sowie auf die beiden Australier von unserer Segeltour. Sehr angetan von den ersten Eindrücken fielen wir frühzeitig in einen tiefen Schlaf.
Ähnliches wie in Panama spielte sich nun in Kolumbien ab. Um 8 Uhr fuhren wir mit einem Taxi zu dem Büro, wo wir die ersten Hafenpapiere bekommen sollten. Wir hatten die Adresse
und wir hatten die Koordinaten, aber fanden taten wir es nicht. In einer Gegend die von Lastwagen nur so wimmelte versuchten wir ein Büro zu finden, welches ohne Schild in einem weißen Blechschuppen untergebracht
war. Einheimische sahen uns verwirrt umherirren und halfen uns weiter. Der Schuppen war 2,5 m² groß und leicht windschief. Niemals wäre in Deutschland jemand auf die Idee gekommen dort nach einem Büro
Ausschau zu halten, in das jeder der ein Auto einführen möchte einen Zollzettel abholen muss. Es war kurios und wäre noch besser geworden, hätten uns Barbara und Hannes nicht vorgewarnt dort nach unseren Fahrzeugschlüsseln zu fragen. Die waren nämlich nicht im Hafen am Auto sondern lagen dort im Büro herum, ohne
dass die Bearbeiterin von sich aus auf die Idee gekommen wäre diese auszuhändigen. Unsere Reisebekanntschaft ersparte uns somit eine Taxifahrt vom Hafen zurück an dieses Büro.
Auf dem Weg zum Hafen genehmigten wir uns einen der allgegenwärtigen Tintos auf der Straße. Tinto ist berühmt in Kolumbien, Tinto ist schwarzer Kaffee. Nur Tinto auf
der Straße bedeutete einen Schluck dünnen Kaffee im Styroporbecher mit mehr Zucker als Koffein. Mein Herz raste wegen dem Zuckerschock um kurz nach 8, nicht wegen
zu viel Koffein. Dann ging es zur Zollstelle, nun in einem großen Gebäude. Wir bekamen Besucherausweise und wurden gleich zur richtigen Person geleitet. Die Dame war super nett und hilfsbereit und füllte mit
uns das Formular aus. Sie sagte wir sollen gleich weiter in den Hafen, denn wir sollten noch an diesem Tag die Inspektion machen lassen, da sie am kommenden Tag im Außendienst wäre und wir dann das fertige Dokument
nicht bekämen. Wir verstanden zwar nicht genau wo das Problem lag, aber wir wollten auf jeden Fall keine Verzögerung. Das Wochenende stand vor der Tür und wir hätten zwei weitere Tage im Hotel übernachten
müssen. Also kopierten wir schnell was für die Dame und rannten weiter zum Hafen. Der lag nur einen Kilometer entfernt und auf dem Weg kauften wir noch fix eine Autoversicherung für Pancho. Ohne eine gültige
Versicherung bewegt man sein Auto nicht aus dem Hafen, also war auch dies obligatorisch. Dann am Hafen und durch die Anmeldeprozedur hindurch und schon saßen wir vor dem nächsten wirklich hilfsbereiten Menschen.
Es war zum schreien! Simone musste ein Formular ausfüllen, auf dem sie 3 Mal ihren Namen, Passnummer und unsere Servicenummer eintragen musste. Dann rannte der Herr weg und kam nach 10 Minuten wieder. Wir durften solange
unter der Klimaanlage sitzend Tiefkühlkost werden. Dann gab er uns einige Zettel und Simone durfte unterschreiben, ich nebenan an der Kasse bezahlen und dann bekam sie das nächste Formular auf dem sie wieder alles
3 Mal notieren musste. Dieses Spiel ging mehrfach so, bis ich den eigentlichen Batzen zahlen durfte. Wir wussten das finanziell noch einiges auf uns zukommen sollte, aber das es soviel werden würde konnten wir nicht wissen.
Die US-Dollar konnten dort am Bankschalter nicht getauscht werden und der Geldautomat akzeptierte unsere VISA nicht. Also entschuldigten wir uns und flitzten raus, rein ins nächste Taxi und wollten bloß zu einer
Bank in der wir wechseln konnten. Mist, denn es war Mittagszeit!!! Halb zwölf und alle Banken hatten zu. Der Taxifahrer wusste von einer Wechselstube bei den Hochhaustürmen, wahrscheinlich gab es auch noch andere,
aber diese war schön weit weg. Es ging durch den Hafen, um die Altstadt und raus auf die Landzunge auf der die Hoteltürme aufragten. Wir wechselten, fanden auch gleich noch einen Automaten wo wir Geld zogen und sprangen
ins nächste Taxi. Wir kamen 4 Minuten nach 12 Uhr am Hafen an und nun waren dort alle für eine Stunde in der Mittagspause. Zum verrückt werden!
Um 13 Uhr konnten wir bezahlen (ca. 340 Euro) und bekamen prompt die Auskunft, dass wir nun für den nächsten Tag um 8 Uhr einen Inspektionstermin hätten. Wir versuchten
ihn umzustimmen, aber das Argument dass wir am nächsten Tag unser Zolldokument nicht bekämen wollte er nicht wahrhaben. Somit waren wir fertig für diesen Tag, liefen den langen Weg zurück zum Hotel und
weiter in die wunderschöne Altstadt. Dieses Mal verbrachten wir mehr Zeit im Zentrum und besichtigten ein paar Kirchen und schlenderten über Plätze und durch die vielverwinkelten blumengesäumten
bunten Gässchen. Als wir Hunger bekamen marschierten wir zum gleichen Platz wie am Vorabend, ließen uns etwas Undefinierbares brutzeln und schauten bei einem Bier den Gauklern vor der Kirche zu.
Um 8 erfuhren wir der eigentliche Termin wäre erst um 9, aber man bestelle die Kundschaft lieber eine Stunde früher, damit sie auch rechtzeitig da ist. Punkt 9 Uhr ging es
aber auch sogleich los und wir bekamen, nach dem die Kopien unserer Lebensversicherungen den Schreibtisch kreuzten, beide einen Sicherheitshelm ausgehändigt und der nette Herr begleitete uns auf das Hafengelände.
Eine andere Besucherkarte wurde ausgestellt. Wir liefen 5 Minuten und dann stand Pancho vor uns. Noch auf seinem Flatrack festgezurrt, aber optisch in bester Verfassung. Ein Inspekteur erschien und ein Arbeiter, der die Vorderrampe
herunter klappen ließ und die Stahlketten löste, durfte Pancho auch noch vom Stahlträger rollen lassen. Der Sound der Dieselmaschine war himmlisch. Dann wollten sie von uns die Zollpapiere haben, die wir natürlich
nicht vorzeigen konnten. Als hätten wir dies nicht x-Mal gesagt. Aber alles kein Problem. Die Dame vom Zoll wurde auf ihrem Handy angerufen und sie versicherte sie würde sich gleich in Bewegung setzen. Wir deponierten
unser Gepäck im Wageninneren, öffneten die Fenster und inspizierten alles. Pancho war in bestem Zustand ☺.
Dann durften wir im Büro weitere Zettel ausfüllen. Besser gesagt Simone durfte. Immer wieder ihren Namen, unsere Servicenummer, Pass etc. Gleichwohl durfte ich blechen. Schon
wieder und zu allem Überfluss habe ich die Kohle im Gepäck vergessen. Wir mussten einen Tag extra Standgebühr zahlen (vielen Dank an die Segeltour, die dies verbockte - ca. 30 Euro) und noch ein paar Pesos für
die Inspektion (ca. 201 €). Ich konnte nicht zahlen und meinte ich müsse zum Wagen zurück. Das geht nicht lautete die Antwort! Warum wurde mir sofort klar. Er musste mich alleine gehen lassen, was natürlich
gegen alle Sicherheitsvorschriften verstieß. Half aber nichts, ich fragte wieder nach einen Helm und marschierte alleine über den Hafen. Zu Beginn hieß es in Cartagena seien sie super super strikt und nur
eine Person dürfe das Hafengelände betreten und jetzt war ich wortwörtlich alleine dort. Klaute aber keinen Kieselstein und auch keinen 30 Tonnen Container, holte nur Geld. Bis alles im Büro erledigt war,
fand sich die Zolldame ein und überbrachte uns das Dokument. Kopiert und unterschrieben musste nun Simone zur Tat schreiten. Den Wagen vom Hafengelände fahren darf nur der Eigner und auch ich durfte jetzt am Schluss
nicht mit. Wenn der Fahrzeughalter nicht befähigt ist zu fahren, käme man an diesem Punkt nur noch mit notarieller Vollmacht weiter. Brauchten wir nicht, Simone meisterte den letzten Schritt meisterhaft und nach
dem wir die Plätze tauschten fuhr ich uns aus Cartagena bis nach Turbaco einem kleinen Ort 20 km außerhalb. Der Verkehr hatte im Vergleich zu Zentralamerika eine
andere Würze. Es wurde immer noch gerast und Schilder wurden ignoriert, aber nun mischten Motorräder aller Art mit. Wir wurden von den wendigen Biestern links und rechts überholt und sobald man anhalten musste
drängten sie sich vor einen um schnellstmöglich weiter zu kommen. Wir mussten höllisch aufpassen.
Wir besuchten den ersten Supermarkt (ähnlich zu Mittelamerika, auch preislich) und klingelten dann an der Ferienwohnung die Hannes und Barbara für einige Tage gemietet hatten.
Ihr 5-wöchiger Besuch aus Franken war auch schon da und so parkten wir Pancho im Garten, den Pool in Sichtweite und stürzten uns ins Nichtstun. Darin sind wir schon weit fortgeschritten. Am Abend grillten wir und
konnten auf eine geglückte Verschiffung anstoßen. Alles zusammen benötigten wir in Kolumbien in etwa weitere 572 Euro um Pancho auszulösen, die Versicherung war mit 62 € schon fast ein Schnäppchen.
Das Kapitel Verschiffung um das Darien Gap in Panama kostete uns stolze 3.149 Euro.
Am nächsten Tag richteten wir Pancho wieder ein, füllten alle Reserven auf und verbrachten einen schönen Nachmittag/Abend mit unseren Gastgebern samt Freunden in Cartagena.
Wir verließen das Ferienhaus und fuhren zurück in die Großstadt. Umso näher wir dem historischen Stadtkern kamen, umso mehr Verbotsschilder für Fahrzeuge über
5 Tonnen oder Lkws sahen wir. Wir hielten bei einem Verkehrspolizisten und fragten nach ob wir diese Schilder beachten müssten. Er schaute sich unsere Papiere an und sagte nein, aber kaum 3 Minuten nach dem wir Pancho
in wenigen Gehminuten vor den Befestigungsmauern abstellten, stand schon ein Cop vor der Tür. Ich zeigte ihm unsere Papiere und erklärte die Sachlage. Als Dank ließ er mich mit auf die Streife kommen. Sie war
gleich am nächsten Häuserblock und nach einigen Minuten dort und meinen wiederholten Erklärungsversuchen wünschte er mir einen schönen Tag und erklärte mir wo ich parken könnte. Nett, oder?
An der Festung hätten wir aber nur tagsüber stehen dürfen und so folgten wir einem Tipp und fuhren an den Hochhäusern von Bocagrande entlang bis ans Ende der exklusiven
Landzunge und parkten auf einer großen Grünfläche hinter dem Hilton Hotel. Hinter uns befand sich ein kleiner See und etwas weiter entfernt die Karibik mit Sandstrand. Wie immer kannten wir keine Sorge, kippten
die Fenster und marschierten an der langen und kurvigen Uferstraße ins Zentrum. Bocagrande ist für wohlhabende Touristen, reiche Kolumbianer und könnte in jeder großen Stadt sein. Hoteltürme, Kneipen
und Bars und jede Menge Möglichkeiten sein Geld in Boutiquen loszuwerden. Dieser Stadtteil traf nicht ganz unseren Geschmack, aber nach 5 Kilometern erreichten wir die Altstadtmauern. Im Vergleich zu Panama-Stadt war
der koloniale Stadtkern riesig. Aus diesem Grund verbrachten wir so viel Zeit dort und taten auch am nächsten Tag nichts anderes. Cartagena machte Spaß! Nach 12 Tagen Schreibpause fingen wir hinterm Hilton wieder
das tippen an.
Nach 2 Nächten hinter dem Hotel kam frühs die Polizei und meinte wir dürfen nicht auf Rasenflächen, auch wenn wild, parken. Da wir Bocagrande inzwischen kannten,
es gab schließlich nur 3 Längsstraßen, wussten wir sofort wohin wir umwandern konnten. Direkt an den Strand an einen Seitenarm der Landzunge. Dort verbrachten wir die letzte sehr ruhige Nacht vor Wohnhäusern.
Das letzte Mal ging es mit der Ersatzkamera auf Beutejagd. Wie wir inzwischen wissen sind die Bilder leider nicht ganz so fokussiert wie mit der „Alten“, aber sie schaffte es trotzdem mühelos die Farben- und
Blumenpracht einzufangen. Heute steuerten wir hauptsächlich Cafés an, gegen später zwei sehr nette Kneipen und nach einem leichten Abendessen machten wir uns auf den Weg zurück. Der nächste Tag in
Cartagena ging zu Ende.
Gleich mit der Ladenöffnung parkten wir vor einem großen Supermarkt und packten den Einkaufswagen ordentlich voll. Überall im Land ist in den großen Filialen kein
Unterschied zu Deutschland erkennbar. Große Frischetheken, Delikatess-Abteilungen, Kühlreihen so lang wie der Markt, Backwaren wo man zumindest Weißbrot bekommt und die restlichen 25 Regalzeilen um den Wagen zum Überquellen zu bekommen.
Als letzte Tat in Cartagena besichtigten wir eines der 7 Wunder Kolumbiens. Das Castillo de San Felipe de Barajas gehört, wie Eingangs erwähnt, zum UNESCO Erbe. Es ist eine von mehreren Befestigungsanlagen um die Altstadt, aber bei weitem die imposanteste.
Es ist die größte Festung, die von den Spaniern in einer ihrer Kolonien errichtet wurde und sie wurde niemals eingenommen. Es ist das größte Bauwerk Kolumbiens!
Von den dicken, zinnenbewährten Mauern hatten wir einen tollen Blick über die Stadt und das Meer und die Festung war erstklassig
restauriert. Wir verbrachten den restlichen Vormittag in der Anlage, aßen noch auf dem Besucherparkplatz zu Mittag und machten uns auf den Weg nach Nordosten. Grob der Küste folgend in Richtung Venezuela. Die nächsten
Stunden schrubbten wir Kilometer, bemerkten dass der Diesel immer noch bei ca. 60 Cent der Liter lag und lernten leider die Mautpflicht in Kolumbien kennen. Für jede halbwegs brauchbare Straße musste gezahlt werden,
manchmal durften wir auch für Baustellen und teils gesperrte Straßen zahlen. Zwischen 2,50 und 4 Euro zahlten wir jedes Mal an dem Kassenschalter und haben dabei noch Glück, dass Pancho nur 2 Achsen und nur
je ein Hinterrad hat. Dadurch gehen wir zum billigsten Tarif durch, gleich einem Pkw, auch wenn dies zu 50% der Fälle eine kurze Erklärung unsererseits bedarf. Die ausschließlich weiblichen Angestellten wollen
es oft nicht wahrhaben und halten Rücksprache per Telefon. Bilder wurden schon öfters gemacht, vereinzelt musste eine weitere Angestellte genauer nachsehen. Als wäre Pancho so klein, um seine Bereifung nicht
auch aus der Ferne zu erkennen ☺. Der kleinen Unterhaltung folgt immer die Ernüchterung, dass weiteres Geld im Nichts verpufft. Inzwischen schon weit mehr als 100
Euro.
Als wir des Fahren müde wurden, zogen wir am Strand von Puerto Velero links raus. Ein Ort zum Kite-Surfen bescherte uns eine warme anhaltende Brise und da werktags einen ganzen
Strand für uns alleine. Alle Hüttchen standen verwaist am Strand, wobei dieser wie auch das Meer sehr unansehnlich war. Es konnte nur besser werden...
Ein teurer aber geglückter Auftakt in Kolumbien,
die Asphaltcowboys