Sonntag, 17. September 2017

Die Cordillera Blanca 3 und Huayhuash (08.07.2017 - 14.07.2017; aktueller Standort: Potosí, Potosí)

@ Siglinde & Franz: Euch beiden alles Liebe zum Geburtstag. Bleibt gesund und munter. Wir freuen uns auf nächstes Jahr, denn dann feiern wir zusammen .
 
Da die Plätzchen der Bäckerin so herrlich zart waren und sie uns obendrein 2 Brötchen geschenkt hatte, revanchierten wir uns bevor wir weiterfuhren und kauften bei ihr ein. Dann kehrten wir Chavín de Huántar den Rücken (Kartenlink).

Die schnelle Route wäre nach Süden mit Option über den letzten Pass gewesen. Wir, da Zeit, entschieden uns für einen Loop. Dafür mussten wir bis ins nächste Dorf und dachten die Straße hoch in die Berge (nicht die Cordillera Blanca) wäre geteert. Wir kamen auf die hirnrissige Idee, da auf Passhöhe die Altamina lag. Dabei handelt es sich um eine der weltweit größten Kupfer- und Zinkminen und wir nahmen an, dass dorthin eine ordentliche Straße führte. Denkste! Wir waren sofort wieder im Schlaglochmodus und passierten einige winzige Dörfchen auf den Weg hinauf. Da wir schon mit den engen Gassen und die in die Straße hängenden Häusern haderten, wunderten wir uns wie dies die großen Bergbaumaschinen meisterten. Und überhaupt, wo waren die denn alle?
Mit der Höhe wurde es menschenleerer. Gut für uns und Pancho. Die Aussicht wurde besser und besser, aber die Mine ließ lange auf sich warten. Die letzten Meter vor dem Pass (ca. 4.000 Höhenmeter) wurden kahler und die höheren Bergspitzen weiß. Dann waren wir oben und standen neben der Abraumhalde. Oder Abraumberg? Irgendwie stimmten plötzlich die Dimensionen nicht mehr. Der Abraum war ein Berg für sich, der ständig von monströsen Kipplastern vergrößert wurde. Pancho hätte locker in der Kippe Platz gefunden. Die Reifen waren weit mehr als mannsgroß. Alles war XXL. Wir rollten langsam den Berg hinunter und sahen unten einen Stausee der für die Mine erschaffen wurde. Wir waren fast auf Höhe des Sees, als die Straße sich gabelte und ich einfach weiter den Berg hinab fuhr. Simone meinte he du warte mal wir müssen da abbiegen! Abbiegen hätte aber in das Minengelände bedeutet, geht das? Wir zurück und fragten einen Herrn der Security. Klar ging das, warum auch nicht. Wir gaben unsere Namen an und unser Kennzeichen wurde notiert. Dann durften wir auf das Firmengelände der Altamina und schön durch die Baustelle, da sie eine neue geteerte Straße um ihren künstlichen See zogen. Ab und an hielten wir kurz für ein Foto und alle paar Kilometer wurde wieder unser Kennzeichen abgelesen und wir mit erhobenen Daumen weiter gewunken. Wir fuhren fast eine Stunde auf dem direkten Gelände, danach ging es oh Wunder auf die Asphaltstraße. Tja einen Loop fahren bedeutet ja nicht ihn komplett auszubauen. Die Kompanie hatte nur eine Hälfte des Kreises berücksichtigt. Die andere lag da wie schon vor 100 Jahren.
Über der Laguna Nescafe (4.328 m) hielten wir für eine Pause und wir hatten das Mittagessen noch nicht mal richtig vorbereitet, als ein Herr in oranger Weste neben Pancho stand. Unsere Namen, Kennzeichen und wie lange wir gedenken dort zu parken. Hier erfuhren wir, dass wir für etwa eine weitere Stunde Fahrzeit auf Grund und Boden der Altamina wären. Also Mittagessen ging in Ordnung, campen z.B. aber nicht.
Die weitere Strecke durch die Hochanden, permanent weit über 4.000 Meter Höhe, war phänomenal. Bergseen in blau und schwarz, gepuderte Berge und eine Weite die jegliches Fassungsvermögen sprengte. Alpakaherden und vereinzelt Schafe und Lamas waren neben Andenspechte und Möwen (!) die tierischen Hauptakteure. Kurz vor unserem Schlafplatz, heute schon um 15 Uhr entschieden zu stoppen, kamen wir zurück auf die Hauptstraße. Neben dieser mit Blick über ein kleines Tal hielten wir. Wer denkt Hauptstraße bedeutet Lärm bis tief in die Nacht liegt völlig falsch. Ab 20 Uhr waren es noch ein Auto und 2 Lkws. Daher hatten wir auch in Peru nie Angst völlig sichtbar neben einer Straße zu parken. Tiere und Bauern trafen wir an und letztere bescheinigten uns immer wieder wie sicher Perus Anden sind. Dem ist nichts hinzuzufügen.










Der Himmel war blau und wir begeistert den letzten Pass über die Cordillera Blanca anzugehen. Deshalb schliefen wir auch auf nur 4.200 Meter, denn alles was in den nächsten Stunden kam war nochmal 400 - 800 Meter höher. Und was dann kam war hammerhart. Hoch, rechts auf eine Steinstraße abgebogen und dann stetig durch eine Mondlandschaft. Schwarzer Granit durch den eine Spur gefräst und geschoben wurde. In dem Abhang hätten wir uns viele Minuten überschlagen können, bis wir unten angekommen wären. Links lag die nächste weiße Bergkette in der glitzernden Morgensonne. Die Cordillera Huayhuash ist die fast direkte Verlängerung der Blanca, aber nur 30 km lang. Wunderbar ihre Gipfel! Dann nach einer Rechtskurve der Blick über ein endloses Tal und im Hintergrund die Gebirgskette der Cordillera Blanca. Einige Wolken hingen in den Sechstausendern und trotzdem standen wir in den gefroren Pfützen und ließen den schneidenden Wind in unsere Backen pfeifen. Staunend und überglücklich rollte Pancho im Schritttempo über den Bergkamm. Links kam eine weite Ebene in Sicht, die Gletscher dahinter, rechts immerfort die Bergkette und wir dazwischen. Wir mussten auch mit Widrigkeiten kämpfen. Ein Erdrutsch welcher notdürftig bereinigt wurde, veranlasste uns selbst Hand anzulegen. Etliche scharfkantige Brocken flogen über die Seite und dann blieb eine Spur breit genug, dass Panchos Reifen beidseitig am Fels entlang rieben. Dazu noch über zwei Buckel die Pancho schön zur Hangseite kippten. Simone dirigierte frontal und wie ihr seht wir haben es gemeistert. Mein Herz raste danach im Galopp, aber mit Adrenalin machte das dort oben eh noch viel mehr Spaß .












Am Fuße des Pastoruri Gletschers machten wir Rast und liefen dann direkt an die Gletscherwand hoch. Der Weg war nicht weit, aber wegen der Höhe eine ziemliche Anstrengung. Leider ist auch dieser Gletscher jährlich auf dem Rückmarsch. Vor 50 Jahren hätten wir gar nicht laufen brauchen, aber erst seit den letzten 20 Jahren schmilzt er rapide ab. Unser Timing war perfekt denn wir hatten den Gletscher und Bergsee fast für uns allein. Kaum auf dem Rückweg kamen uns Busladungen von Touren entgegen.
Dann war die Straße asphaltiert und die Landschaft weit weniger bezaubernd. Zügig ging es bergab und wir hielten noch für eine weitere Besonderheit. Puya Raimondii hieß sie. Wer an ein indisches Gericht denkt liegt falsch, auch ist es keine hinduistische Gottheit. Es ist ein Bromeliengewächs, ganz salopp könnte ich sagen die größte Ananaspflanze der Welt und leider nur noch an sehr wenigen Orten Südamerikas zu finden! Sie wird bis zu 80 Jahre alt und 4-8 Meter hoch und sah, wie sie in den blauen Himmel zielte, sehr eigenartig aus.
Wir hätten direkt hier bleiben können, entschieden uns aber wieder wegen der Höhe noch ein paar Minuten weiter zu fahren. Etwas außerhalb des Nationalparks hielten wir neben einem kleinen Wasserloch mitten in der Pampa. Als die Tourbusse vorbei waren wurde es herrlich still auf 3.900 Meter. Die Vollmondnacht brachte mehr Schlafstunden als die Nacht zuvor.











Perfektes Wetter verabschiedete uns aus der Cordillera Blanca. Wieder auf der Panamericana der Anden, umrundeten wir die Bergkette an ihrer Südspitze, hatten einen unvergesslichen Blick zurück auf die Vielzahl an Gipfel und kurze Zeit später eine Traumsicht auf den zweithöchsten Berg Perus den Yerupaja in der Cordillera Huayhuash und seine Nebenbuhler. Am liebsten wäre ich gleich hier geblieben, aber der Tag war noch jung. Ob es Sinn machte oder nicht, wir fuhren nun ein langgestrecktes Tal auf der Rückseite der Weißen Berge empor, über einen Pass und rollten dann zum Schlafplatz vor 2 Nächte. Dort gab es Brot mit Käse und dann fuhren wir weiter nach La Union. Auf der Hauptstraße und irgendwie war es doch keine, quälten wir uns von Schlagloch zu Schlagloch. In La Union besuchten wir kurz den Markt bekamen aber nicht viel. Danach ging es eine abenteuerliche Strecke durch einen Eukalyptushain empor. Eine aufgerissene Erdpiste nannte sich Straße und an jedem Bauernhaus war ein Schweinchen oder Schaf angebunden. Die fanden Panchos Aufkreuzen weniger lustig und zogen und zerrten und versuchten die Flucht zu ergreifen. Also muss man auf Gräben in der Straße achten, auf Steine die aus diesen Gräben stammen, auf Vieh welches sich todesmutig vor Pancho werfen möchte, auf Baumäste die zu gerne die Außenspiegel begrapschen wollen und auf Autofahrer mit Lichthupe die einem entgegen schießen. Es war nicht weit zu unserem Ziel, aber von La Union im Canyon fuhren wir hoch bis auf ein Plateau. 500 Höhenmeter in nicht einmal 4 km Luftlinie. Unser Ziel war die Inka Ausgrabung Huánuco Pampa und den letzten Kilometer ging es über eine Andenwiese. Ein paar Autospuren zeigten den Weg und wir wurden gewarnt, dass nach heftigem Regen die Wiese eine Matschlandschaft wird. Wie gut, dass wir in der Trockenzeit dort waren...
Wir parkten dort, sagten kurz Bescheid dass wir am Morgen die Anlage besichtigen werden und erfreuten uns an Hund, Pferd, Kuh und Schaf die Panchos neue Spielgefährten wurden. Dazu noch unzählige Vögel und alles war gut; bis der Regen kam.







Entwarnung es regnete nur verhalten und die Wiese blieb Wiese.
Wir besichtigten Huánuco Pampa und waren sehr angetan von den Ruinen. Es schien als würden sich nur sehr wenige Besucher dorthin verirren und wie zum Beweis stöberten wir ein Reh zwischen den zerfallenen Wänden auf. Spechte und Falken nutzten die Anlage noch, aber Inkaherrscher liefen wir keinem über den Weg. Wir blieben länger als erwartet und dies war auch gut so, denn den restlichen Tag verbrachten wir in der Fahrerkabine.
Die eine Hälfte von uns wäre gerne in der Cordillera Huayhuash wandern gegangen, die andere Hälfte auch, wollte aber von der Höhe nichts mehr wissen. Bergauf in mehr als 4.000 Metern Höhe saugt einem förmlich den Sauerstoff aus den Lungen. Sie brennen, die Beine zittern und einem schwindelt und so kamen beide Hälften zum Konsens die weißen Berge sich selbst zu überlassen. Wir schüttelten uns weiter durch Dörfer, Asphalt hat dort oben noch nie jemand gesehen, und machten kaum Kilometer. Alles einspurig wie immer, alles gefährlich nahe an einem Hang und so frohlockten wir als wir wieder auf der Hauptstraße nach Huánuco ankamen. Aber auch hier fehlten alle Anzeichen von Straßenbau! Straßen sind vermutlich zu teuer, es langt wenn einmal im Jahr ein Grader die Erdoberfläche wieder gerade zieht, größere Steine an den Rand schiebt. Fertig und wenn ein Erdrutsch die Route blockiert findet sich eine Umleitung die noch bescheidener ist. Wir begegneten viele schlechte Straßen in Peru, fuhren an diesem Tag eine der Top 5.
Erst 5 km vor der großen Stadt Huánuco war der Straßenbelag wieder schwarz. Es war Nachmittag und wir wollten vor einem Fußballstation parken. Eine Polizistin vor Ort fand diese Idee weniger erbaulich, weil Fahrgeschäfte ihre Zelte aufschlugen und die Leute des Rummels Diebe und Verbrecher seien. Manche Dinge sind weltweit identisch...
Sie beschrieb uns den Weg zu einem großen Park, wo wir direkt vor einer Schule parken sollten. Taten wir und als die Schüler um 18 Uhr das Gebäude verließen stand Pancho im Rampenlicht. Es wurde dagegengeklopft, -getreten und gewitzelt. Erst nach 22.30 Uhr kehrte langsam Ruhe ein, die warmen Temperaturen lockten jedermann in den Park.








Der Stadtbummel war schnell erledigt. Inmitten einer Lehrerdemonstration fanden wir ein schönes Café mit schnellem Internet. Blog hochgeladen und für den kommenden Tag die Örtlichkeit gefunden, von der aus wir einen 66-Jährigen zum Geburtstag gratulieren konnten . Danach gingen wir in einen Supermarkt und stolperten über einen Fehler im System. Die 500 Gramm Packung Kaffee war mit dem Preis der 200 g ausgezeichnet. Wir kauften eine Packung, um dies bestätigt zu bekommen. Tatsächlich wir zahlten 1,80 Euro. Ab ins Schließfach damit (hat jeder Markt egal wie groß seit Mexiko) und wieder in die Regalzeile mit Kaffee und Tee. Leider lagen dort nur noch 7 weitere 500 Gramm Packungen des Kaffees, die 10 Minuten später in unseren Besitz übergingen. Tolles Geschäft!
Die nächste Herausforderung war größer. Noch in keinster Weise erwähnt, aber wir hatten ein Problem. Seit drei Wochen schlugen wir uns mit einem Kabelbruch im Stromkreis der Solarpanelen herum. Ein Astkontakt war dann doch zu direkt und an der Dachkante, über die die beiden Kabel verlaufen, waren die Kabel zwar nicht zerstört, aber der Stromfluss in die Batterien setzte immer wieder aus. Dann musste an den Kabeln gezogen und geknickt werden und früher oder später lief der Saft dann wieder. Andererseits bedeutete dies bei den fabelhaften Straßen, dass die Bewegung unserer Wohnkabine ausreichte den Kabelbruch wieder und wieder in Erscheinung treten zu lassen. Es half nichts, wir legten alle 30 Minuten eine winzige Fahrunterbrechung ein und checkten den Solarstrom. Oft lief er, meist einmal am Tag musste Hand an die Kabel gelegt werden. Doppelt blöd, da unser Spannungswandler ja auch den Bach runter ging. Unsere Freunde packten den Ersatz so ganz langsam in ihre Reisetaschen. In zwei Wochen sollten wir ihn bekommen.
Huánuco war groß genug, um Geschäfte rund um Solaranlagen zu haben. Zuerst versuchten wir unser Glück in einem großen Handwerkerladen. Er war Bestandteil einer riesigen Mall und auch dort wollte man von einer Straße nichts wissen. Mitten in einer Großstadt gab es unzählige Straßen, die nur aus Erde und Steine bestanden. Ihr glaubt es eh nicht, würdet aber genauso die Hände über eure Köpfe werfen.
Nun gut der Handwerkerladen hatte keine Stromkabel für Solaranlagen, wusste aber eine Anlaufstelle. Die fanden wir und dann ging die nicht existente Konversation los. Alles was der Herr auf Spanisch wissen wollte erzeugte bei uns ein Schulterzucken. Wir verstanden nichts, was hauptsächlich am Thema lag. Es wurden Kabel gezeigt, die alle gebraucht aussahen und keines hatte die Stärke von unseren. Nach 15 Minuten gab der Herr auf und meinte wir sollen zu einem Autozubehör Händler fahren und 5 Meter 8 Ohm Kabel kaufen. Vielen Dank, aber das half uns nicht wirklich weiter. Wir fuhren zurück zum Park und dachten wir würden eventuell in Lima fündig werden. Wenn dort nicht? Ab 18 Uhr fand das gleiche Spiel wie am Vorabend statt.

Wir skypten und fuhren dann Richtung Meer los. Diagonal von Huánuco nach Lima am Pazifik. Hört sich einfach an und sieht auf der Landkarte machbar aus. Ging ganz gut, war aber in den Bergen eine viel zu lange Distanz. Daher fuhren wir hoch und nieder, durch einen Canyon hindurch und am Nachmittag in eine nicht abgesperrte Baustelle. Es war ein Hang der stabilisiert wurde und eine Schotterstraße die in wenigen Windungen zu mehreren ebenen Flächen kam. Nichts zeugte von anhaltenden Aktivitäten und so parkten wir für die Nacht außer Sichtweite zur Straße.


Während unserem Morgenkaffee klopfte es an unsere Tür. Wir lugten hinaus und zwei Bauarbeiterhelme standen davor. Musste der Bauchef mit seinem Vorarbeiter gewesen sein. Eigentlich wollte der Chef nur aus Neugierde wissen woher wir stammen, dass Pancho ein Camper ist war ihm bewusst. Er hatte kein Problem damit, dass wir dort genächtigt hatten und meinte wir sollen uns Zeit lassen. Taten wir dann auch und standen anschließend vor einem Graben, den es am Vortag noch nicht gegeben hatte. Ihr hättet die Gesichter der Bauarbeiter sehen sollen, als wir den Berg runterkamen. Sie hatten ihre Werkzeuge ausgebreitet, riesige Steinbrocken lagen herum und alle hoben, wie in einer Komödie, ihre Hände in die Höhe. Sie schüttelten die Köpfe und da dämmerte uns, ihr Chef hatte ihnen wohl nichts mitgeteilt. Wir riefen nur pausenlos „Entschuldigung“ aus dem Fenster, während Pancho in einem sehr steilen Abschnitt stand und die Herren Steine und Werkzeug missmutig zur Seite räumten. Die Kombination aus tiefen Graben und Steilhang ließ Pancho mit seiner hinteren stählernen Stoßstange aufsitzen. Es gab einen Knall, den wir nicht weiter beachteten. Erst später stellten wir fest, dass auf einer Seite zwei der drei Bolzen gerissen waren und die Stoßstange schief hing. Wäre der dritte im Knall auch noch zerfetzt, hätten wir unsere Stoßstange hinter uns hergezogen...
Beim nächsten gut sortierten Schraubenhändler wurde dieses Missgeschick behoben.

Los ging es sofort wieder bergauf. Wir knackten die 4.000 Höhenmeter und fuhren auf eine weite und flache Ebene hinaus. Berge lagen am Horizont und wir dachten schon wir wären im Altiplano angekommen, aber da lagen wir falsch. Wobei wir einen kurzen Vorgeschmack bekamen. Alpakas grasten unter tiefblauen Himmel und wir gewannen weiter an Höhe. An einem der 7 Naturwunder Perus machten wir Rast und erfreuten uns dann an ein paar herrliche Stunden außerhalb der Fahrerzelle. Der Park hieß Bosque de Piedras, Steinwald im Deutschen. Auf einer etlichen Quadratkilometer großen Fläche standen Felssäulen aller Form und Größe. Steinformationen bekamen Struktur und Äußeres und dadurch erhielten sie Namen. So gab es den Mexikaner, die betende Frau, die Schildkröte, den Kerzenständer, das Lama, die Giraffe und noch viele mehr. Es waren über 40. Wir liefen einige Kilometer durch die Landschaft, auf markierten Wegen und quer durch die Steinschluchten. Wir hätten dort den ganzen Tag laufen können, wollten aber nicht schon wieder in dieser Höhe schlafen. Demnach ging es um 15 Uhr weiter und kurze Zeit später landeten wir auf einer Schotterstraße in einer Baustelle. Die Natur war wieder umwerfend, aber wir mussten hinter Kipplastern Staub schlucken. Die ganze Zeit auf 4.400 Meter, mit Blicken nach links und dann wieder nach rechts. Erst als die Sonne schon langsam im Versinken war fuhren wir wieder die Passstraße hinab. Der Asphalt kam zurück und wir fuhren an einem Bach rechts ran. Standen zwar wieder direkt neben der Straße, aber bis auf einen Herrn, der meinte seine Kuh möchte da frühs vorbeilaufen, war eh niemand zu sehen. Sorry Kuh, aber das war uns so was von wurscht.













Auf nach Lima,
das Gespann