Donnerstag, 8. Februar 2018

Chiloé (06.12.2017 - 14.12.2017; aktueller Standort: Río Gallegos, Santa Cruz)

@ Jan: Aus Argentinien schicken wir dir Geburtstagsgrüße nach Freiburg. Alles Gute!!!

Nach nur 2 km hieß es bei Sonnenschein runter von der Fähre. Von Chacao folgten wir der Panamericana bis kurz vor der zweitgrößten Stadt der Insel und bogen dann für wenige Kilometer auf eine Holperpiste ein, um auf einer kleinen Klippe über dem Pazifik zu nächtigen. Es war Nachmittag und wir erkundeten den einsamen Sandstrand. Wir ließen es langsam beginnen; typisch Chiloé (Kartenlink).

Die Isla Grande de Chiloé ist die zweitgrößte Insel Chiles und nebenbei ebenfalls die zweitgrößte Insel Südamerikas. Nur die Hauptinsel von Feuerland ist größer. Insgesamt umfasst das Archipel mehr als 40 Inseln, wovon einige bewohnt sind, die Mehrheit nicht. Chiloé (180 km lang und 50 km breit) ist anders als Chile. Ihre Natur ist rau und extremst regenreich, ihre Bewohner wären am liebsten unabhängig und das Leben verläuft stark entschleunigt. Spirituell existiert eine Mischung aus Katholizismus der im Einklang mit einer inseleigenen Mythologie verflochten ist. Hexen, Geisterschiffe, Wichtel und Seeungeheuer trifft man überall an, genauso wie mehr als 150 mit Schindeln gedeckten Holzkirchen. Davon sind inzwischen 16 UNESCO-Weltkulturerbestätte. Geschätzte 25% der Insel sind geschützte Parks und als letzten Punkt möchte ich die inseltypische herzhafte Küche erwähnen. Gründe genug, damit 2007 das Magazin „National Geographic Traveller“ Chiloé von 111 Inselparadiesen auf den 3. Platz hob.




Die Küstenklippe am Golf von Ancud hat uns einen tollen Einstieg serviert, weniger schön war der Steinschlag den wir am Morgen von einem Kleintransporter eingeschenkt bekamen. Nach so vielen tausenden von Kilometern auf Schotter eigentlich ein Wunder, dass wir erst nun eine daumennagelgroße Macke in der Frontscheibe bekamen. Dumm gelaufen und daher fluchten wir nur kurz und gaben Vollgas bis nach Ancud. Die Stadt mit ca. 30.000 Einwohner gefiel uns auf Anhieb. Wir wussten es da noch nicht, aber das Flair jeglicher Ortschaft auf der Insel war zum verlieben. Tiefenentspannt ging es zur Sache. Bei einem Stadtbummel bestaunten wir die Architektur. Entweder bestand ein Haus aus Wellblech in allen Formen und Farben, oder aus Holz dessen Fassade mit sogenannten tejuela-Schindeln verziert war. Diese gemusterten Schindeln hingen überlappend an den Hauswänden und gaben so jedem Haus, da jedes wiederum nach Lust und Laune bemalt war, ein fast schon einmaliges Erscheinungsbild. So ein einfacher Stil brachte immense Vielfalt ans Licht. Es gab sehr schicke, aber auch sehr schlichte Häuser und meistens waren sie in tejuela-Schindeln gehüllt. Wir fanden es klasse.
Vor dem Mittagessen, welches aus Suppe und Fisch mit Kartoffeln bestand, besuchten wir das lokale Museum und bekamen einen kleinen Einblick in die Besiedelung der Insel. Des weiteren war im Keller eine kleine Ausstellung über die Mythologie untergebracht und ein Blauwalskelett lag unter einer Überdachung im Freien.
Schon das Essen, aber mit Nachdruck der Gang über den Markt ließ uns staunen. Jegliches Gemüse gedeiht auf der Insel hervorragend (Chiloé gilt als ein möglicher Herkunftsort der Kartoffel), viele Obstsorten ebenso und die Preise lagen weit unter denen auf dem Festland. Dies galt auch für den Kraftstoff und wir ärgerten uns, dass wir vollgetankt und vollbeladen die Insel betreten hatten. Nun gut wir aßen für 3 Euro Fisch und schlenderten dann über den Handarbeitsmarkt auf dem Marktplatz. Schafwolle in allen Erscheinungsformen gab es dort käuflich zu erwerben. Daneben spielte Musik auf und Frauen verkauften Kuchen. Ich sag nur Blaubeerkuchen. Man könnte sie blechweise futtern . Und dazu waren sie mit 1,20 Euro pro Monsterstück spottbillig.
Gemästet verließen wir Ancud und fuhren an der Nordküste weiter bis nach Punihuil. Dort leben 4 kleine Kolonien von Magellan- und Humboldt-Pinguinen auf ein paar Felsbrocken im Meer. Die Straße verlief über den Strand und wir parkten an einem Restaurant und hatten noch genug Zeit um uns umzuziehen. Für 9 Euro pro Person ging es dann für über eine Stunde mit dem Boot raus. Und pro Person bedeutete für Simone und mich. Wir bekamen eine private Bootstour und sahen neben den beiden Pinguinarten noch Pelikane, verschiedene Kormorane, Gänse und Enten. Immer noch bei bestem Wetter! Als wir wieder an Land waren wurden wir von dem kleinen Oliver erwartet. Er sprach deutsch, wenn auch spanisch lieber, und wollte Pancho kennenlernen. Also machten wir ihm das Vergnügen und er kam mit seiner Freundin in unsere Kabine. Die beiden Kinder wollten alles wissen und Oliver hätte Pancho gerne behalten. Meinte er sei nicht teuer und seine Mama bräuchte dafür nur 2 Jahre arbeiten. Ihr gehörte das Restaurant und sie kam später auch noch vorbei und bekräftigte das Interesse an Pancho, musste aber lachen als wir ihr erzählten sie könne ihn doch problemlos bezahlen. Von Katja erfuhren wir sie hätten gerne einen Camper, müssten aber noch einige Jahre sparen um so ein Kaliber wie Pancho erwerben zu können. Nach einer sehr netten Plauderei auf deutsch verließen wir die Pinguine und suchten uns den nächsten Zugang ans Meer. 10 km später und wir parkten zwischen Sanddünen und Gräsern.
















Wir kehrten nach Ancud zurück und entschieden uns für die Küstenroute in Richtung Süden. Die weiter im Inselinneren verlaufende Panamericana war zwar asphaltiert, aber so konnten wir zwei unterschiedliche Strecken befahren. Auf einem Schotterweg ging es durch hügeliges Weideland. Überall waren Zäune und daher war der landschaftliche Eindruck durchweg positiv, aber für einen Camper so wichtige freie Stellen gab es überhaupt nicht. Also zuckelten wir dahin und als wir in die 3 km kurze Stichstraße zur ersten Holzkirche mit UNESCO-Siegel einbiegen wollten ging der Blinker nicht mehr. Spontan verabschiedete sich unser Blinksystem. In die linke Position fiel der Hebel ohne Widerstand nach unten, in die rechte ließ er sich nicht bewegen da dort etwas blockierte und der Warnblinker konnte gekippt werden, aber geblinkt wurde nicht. Dies blieb so und obwohl ich immer wieder Versuche startete mussten wir auf Handzeichen beim abbiegen zurückgreifen. Wie gut, dass auf der Chiloé wenig Verkehr war.
Die erste Kirche war in dem winzigen Dorf Colo mit 4 Häusern. Besichtigen konnten wir sie leider nicht, dies galt für die meisten Kirchen auf unserem Weg. Die Kirche in dem etwas größeren Dorf Tenaún war blau und weiß gestrichen, hatte 3 Türme und sah gänzlich verschieden zu der in Colo aus. Die in dem mickrigen Fischerdorf San Juan ähnelte eher einer Holzscheune mit Turm und die letzte für diesen Tag stand in der Kleinstadt Dalcahue. Sie war groß und ihre Front war weiß, dazu hatte sie viele Rundbögen am Eingang. Alle Kirchen auf dem Inselarchipel unterscheiden sich! Wir haben eine Illustration gesehen, anhand derer die wichtigsten Merkmale erklärt wurden. Anzahl der Türme, wie viele Etagen ein Turm hatte, wie schmal einer war, wie viele Bögen die Front besaß und welche Formen die Bögen hatten, waren die Kirchen bemalt oder nicht etc.
Wir als Laien schauten sie uns kurz an und fuhren weiter. In Dalcahue blieben wir für einen leckeren Kaffee und einem ordentlichen Stück Schokoladenkuchen. Auch dieses Städtchen war schön. Von dort war es bis in die Inselhauptstadt Castro nur ein Katzensprung. Bevor wir die Stadt am Meer aufsuchten, wollten wir uns einen Überblick von ihr verschaffen. Nichts leichter als von einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt. Nur idiotischerweise standen städtische Antennen und dazugehörige Kabel im Blickfeld. Dazu kamen noch zerbrochene Flaschen und Bierdosen und daher machten wir uns schnell wieder an die Fahrt hinab und fanden einen kleinen Strand an einer stadtabgewandten Stelle. Uns gefiel es dort und so verbrachten wir die nächste milde Nacht knapp außerhalb Castros.








Nach wenigen Minuten parkten wir schon wieder, abermals am Meer. Wir waren im Zentrum der Stadt und doch fühlte es sich nicht wie ein geschäftiges Treiben an. Schon mit dem Erreichen der Stadt sahen wir die palafitos, Uferhäuser auf Stelzen. Bunt standen sie Seite an Seite, manche leicht windschief, alle mit einem Bootsanleger vor der Haustür zum Wasser. Bei Ebbe standen die Stelzen im Trockenen, aber bei Flut spiegelten sich die kleinen Häuser im Wasser. Castro ist für seine Uferhäuser berühmt und auch wir fanden sie putzig. Im Norden der Stadt lagen weitere, viele beherbergten Cafés und Restaurants. Castro hatte wie Ancud sehr viel Charme und wir liefen viele Straßen auf und ab. Dabei fanden wir geniale Empanadas, eine Kneipe mit weniger gutem Bier dafür aber mit Livemusik der Extraklasse, einen Handarbeitsmarkt und Bäcker die für 2 Euro ein riesiges Stück Schwarzwälder Kirschtorte verkauften. Man was ging es uns gut. Nebenbei die größte Kirche der Stadt stand auch auf der Liste der Weltkulturerbestätten, dabei war ihr Erscheinungsbild eine wilde Mischung aus gelb, lavendel und aubergine. Ihr Inneres war ganz aus braunem Holz.












In einem kleinen Loop besuchten wir die Holzkirche von Rilán und kamen später wieder an den palafitos in Castro vorbei. Da in Rilán auch ein Dorffest war, ich glaube wir erwischten die Woche mit allen Märkten auf der Chiloé, war das weiß und babyblau gestrichene Gotteshaus geöffnet. Ihr Inneres erstrahlte in den gleichen Farben und war schlicht und ansprechend zugleich. Hat man das Glück eine der Kirchen nicht nur von außen betrachten zu dürfen, versteht man warum die UNESCO die Kirchen für schützenswert erachten. Bevor wir aufbrachen gönnten wir uns zwei Stück Kuchen und Kaffee auf dem Fest. Fest ist fast schon zu hoch gegriffen. Es standen mehr Anwohner hinter den Theken (Mehrzahl, denn sie hatten 6 Essensbuden!) als Gäste davor. Wie gut, dass die Deutschen da waren . Es war Ebbe als wir an den Uferhäusern der Hauptstadt vorbeirauschten, denn genau dies taten wir auf dem Weg nach Süden. Wir blieben auf der bestens ausgebauten Hauptverbindung und stoppten nur in dem Dörfchen Nercón aus dem gleichen Grund wie in Rilán. Der Kirchenturm zählte zu den schönsten aller Kirchen auf der Insel und ihr Inneres war auch wieder ganz anders.
Auf dem Weg nach Quellón verdichteten sich die Wolken. Erst als wir in der Hafenstadt ankamen strahlte der blaue Sommerhimmel wieder über uns. Die Stadt mit etwas mehr als 20.000 Einwohner war sicherlich nicht schön. Wir betrachteten sie durch die Windschutzscheibe und benötigten nur wenige Minuten um aufzugeben. Wir holten uns ein Eis und kurvten um die große Bucht bis auf die gegenüberliegende Seite der Stadt. Dort hörte die Straße auf der Chiloé auf. Dies wussten wir. Aber was wir nicht wussten war, dass dort ein großes Schild steht auf dem fett das Ende bzw. der Anfang der Panamericana verkündet wird. Das Ende auf der Insel ja, aber das Ende des Panamerikanischen Highways? Wir dachten der läge auf Feuerland. Hatten wir uns womöglich verfahren? Mussten wir nun schon umkehren, da unser Ziel erreicht war? Wir waren tatsächlich verblüfft und es scheint zu stimmen. Laut Tafel und wir haben später noch intensiver im Internet gesucht, wird meist Anchorage in Alaska als ein Eckpunkt angegeben und der zweite sei Quellón auf der Chiloé, Chile. Nun habt aber keine Angst, wir sind nicht umgedreht. Es gab tatsächlich weitere Straßen die in den Süden führten. Auf dem Festland, aber daran störten wir uns natürlich nicht. ABER das Ende der Panamericana war erreicht. Laut Tafel sind es ca. 22.000 km, wir fuhren von Fairbanks (liegt nördlicher als Anchorage) bis hierher 73.969 km. Da war wohl der ein oder andere Umweg dabei... seit Halifax waren es 97.821 km.
Dort am hässlichen Denkmal blieben wir für die Nacht. Der Strand war hübsch und der Blick hinüber auf die Stadt weit besser als der in der Stadt selbst. Zudem hatten wir einen grandiosen Ausblick über den Golf von Corcovado und konnten die Landschaft um Chaitén auf dem chilenischen Festland sehen. Drei weiße Vulkane hoben sich dort über das grüne Blätterdach empor. Der höchste war der Michimahuida direkt bei Chaitén.











Als wir in die Fahrerkabine einsteigen wollten sprang uns einer der beiden Stoßdämpfer förmlich entgegen. Oder so ähnlich. Wir bemerkten sofort, dass der Bolzen abermals durchbrochen war und somit der Stoßdämpfer wirkungslos in der Luft baumelte. So ein Mist!
In Quellón hielten wir beim Bäcker und fuhren die Strecke durchs Inselinnere wieder hoch. Wir besuchten unsere vorletzte Kirche in Villupulli (einfach Holz mit dem angeblich filigransten Turm) und parkten Pancho in der kleinen und schnuckligen Stadt Chonchi. Die Kirche vor Ort war mehrfarbig und passte perfekt ins Bild. Viele Holzhäuser waren grell und bei schönstem Wetter spazierten wir an der Uferstraße entlang und warteten, dass eine Spezialität der Insel tischfertig wurde. Einmal wollten wir Curanto versuchen und bekamen dies bei zwei herzlichen Damen vorgesetzt. Man sollte vorher nichts gegessen haben, denn das Mahl kam einer Bombe gleich. In einem Netz wurde ein Haufen Muscheln langsam in einer Zwiebelsuppe gekocht. Damit dies nicht zu eintönig ist waren im Netz noch Huhn, Blutwürstchen, Kassler, Kartoffeln und Mais. Dazu wurden frische Brötchen, gesalzene Butter und eine Tasse mit dem dicken Sud serviert. Die Muscheln waren riesig und obwohl wir beide gute Esser sind, schafften wir die beiden Portionen nicht. Die Bäuche taten uns weh und daher konnten wir nichts anderes tun als Pancho seine Arbeit machen lassen. Cucao, bestehend aus 4 Häusern, lag an der Westküste. Auf der Ostseite in Chonchi das schönste Wetter und hier kamen wir 10 km vor dem Pazifik in dicke graue Wolken. Es nieselte und die Sicht war schlecht. Zum einen wollten wir hier in den Nationalpark Chiloé und zum anderen einen bezaubernden Küstenstreifen anschauen. Der Fleck hätte sogar Eintritt gekostet und da wir kaum bis zum nächsten Felsen schauen konnten bliesen wir dieses Vorhaben ab. Vielleicht am Morgen. Wir suchten uns einen Platz am Kiesstrand und verdauten das Curanto.








Okay nun durften wir das richtige Wetter der Insel kennenlernen. Der Regen startete in der Nacht und auch am Morgen konnten wir durch die Nebelsuppe mit Regen nichts erkennen. Entweder war es Nebel oder Wolken, wahrscheinlich beides. Dies sei ganz typisch für die Westküste, weshalb der Nationalpark einer der regenreichsten Orte auf der Insel ist. Pazifikstürme und viel Regen treffen auf den immergrünen Wald, der ebenso wie die Küste und die Tierwelt unter Naturschutz steht. Wir warteten bis um 10 Uhr, aber die Sichtweite blieb bei unter 80 Meter. Also packten wir zusammen und machten uns auf an die Ostküste. Halb über die Insel und schon wurde das Wetter besser. In Castro bummelten wir etwas und starteten einen Großeinkauf. Wein, Obst und Gemüse. Torte beim Bäcker und Wurst und Fleisch beim Metzger. Auch suchten wir einen Schraubenladen auf, also er hatte außer Schrauben nichts anderes, und kauften wieder ein paar Bolzen, aber dieses Mal aus härterem Stahl. Wir fragten den Herrn sofort ob es härteren Stahl gäbe und er fragte für was wir sie bräuchten. Als er Lkw hörte winkte er ab und meinte wir hätten viel zu weiche Schrauben. Als dies auch erledigt war verabschiedeten wir uns von der Hauptstadt mit seinen putzigen Stelzenhäusern und brachten auch die nächsten 80 km hinter uns. Zurück in Ancud an der Nordseite luden wir einen Berg dreckiger Klamotten in einer Wäscherei ab und machten uns auf den Weg auf die Klippe unserer ersten Nacht. Die Sonne lachte und wir mit ihr. Erst kurz vor dem Sonnenuntergang kamen der Nebel und der wollte nicht mehr weichen.




Tja wir parkten auf einer kleinen Klippe am Ozean, hörten ihn aber mehr als dass wir ihn sahen. Langsam fuhren wir ins Zentrum und hatten schon eine ruhige Straße im Sinn. Dort verbrachten wir die letzte Nacht auf der Insel. Es nieselte den ganzen Tag. Vielleicht bewegten wir uns aber auch nur in Wolken und die Nässe blieb an uns hängen. Keine Ahnung wie dies die Insulaner bezeichnen, aber wir nannten es Schietwetter. Wir verbrachten Zeit im Internet, bummelten etwas in Regenmontur (liefen Katja von den Pinguinen in die Arme) und trabten durch eine Markthalle in der wir die nächste Leckerei fanden. Milcao hieß sie. Roher Kartoffelteig mit Spanferkel gefüllt und dann wie eine Frikadelle auf dem Herd von beiden Seiten angebraten. Göttlich! Um 15 Uhr war unsere Wäsche sauber, bzw. was in Amerika unter sauber durchgeht. Am Abend verzogen wir uns in eine warme Bar und bestellten uns zwei schwarze Stout. Das Wetter änderte sich keine Minute.

Die Nacht in Ancud war sehr ruhig und feucht. Der Morgen in Ancud war sehr ruhig und feucht. Selbst die Helligkeit war kaum anders. Wir wollten für die Übersetzung ans Festland ein Frühstück einpacken und wie konnten wir anders als 2 Milcaos vom Markt und ein Stück Kuchen vom Bäcker zu holen. Ihr müsst alle denken wir fressen bloß... . Nicht nur! Wir tankten voll und füllten im Regen unseren Wassertank auf. Per Handzeichen kamen wir problemlos bis an die Fähre und kaum waren die Finger abgeschleckt durften wir auch schon wieder von Bord rollen. Den Nebel und Regen nahmen wir gleich mit.
Die Chiloé war keine Insel auf der man viel unternehmen konnte, aber umso besser für uns geeignet den wahren Kern eines chilenischen Menschenschlags kennenzulernen. Der Inselaufenthalt war grandios!

Goodbye,
Chiloé