Auf der ältesten Straße Kanadas machten wir uns auf nach Montréal. Zuvor aber unternahmen wir noch einen Abstecher
in die Berge der Laurentides zum Parc National La Mauricie. Wir schliefen direkt vor dem Nationalparkschild und somit konnte keiner meckern, wir würden im Park schlafen. Der kommende Tag startete mit viel
Sonnenschein und Stefan’s Tag war gerettet, da wir hier zur morgendlichen Wanderung 3 Schlangen getroffen haben. Aber auch ohne Schlangen ist der Park traumhaft schön (z.B. viele schöne Orchideen). Immer wieder taten sich
andere Blicke mit viel Wasser auf. Der Park hat eine Vielzahl ausgeschriebener Wege, aber nicht nur zum Wandern, sondern auch Schneeschuh- und Kanuwanderwege gibt es en masse. Manch ein Endziel ist sogar nur aus der
Kombination von Wandern/Kanufahren erreichbar. Er ist ganzjährig geöffnet und unser Reiseführer hat ihn nur mit 3 Sätzen erwähnt. In unseren Augen ein ganz klarer Fehler (Kartenlink).
Nach einem tollen Tag wandern, waren wir gestärkt für eine weitere Großstadt; Montréal. Sobald wir einen Navigator benötigen muss der Stefan ans Steuer. So auch nach Montréal zum Olympiapark. Simone, mit GPS und Karte auf dem Beifahrersitz vor sich, navigierte
mal wieder ohne Umwege, an der Touristeninformation vorbei, zum Ziel. Der Parkplatz am Olympiapark war uns zu teuer und so kurvten wir eine geraume Zeit um unser Ziel, parkten für ein paar Stunden vor einer Polizeiwacht und
schlussendlich in einer Stichstraße 2 Blocks weiter. Um uns herum wurden LKWs be- und entladen, auch während der Nacht, aber wir waren sowieso müde genug, die hätten uns verladen können und wir hätten es nicht bemerkt.
Dort an der Straße knapp außerhalb des Zentrums mit einer U-Bahnstation direkt ums Eck, hatte Pancho für 2 Tage eine Ruhepause.
Während den Stunden, in denen die Polizisten ein Auge auf Pancho hatten, besuchten wir das Biodome und schlenderten
über den Olympiapark. Im Biodome, der ehemaligen Radrennbahn der Olympischen Spiele 1976, hatten wir in 2 Stunden fünf Ökosysteme vom Regenwald bis zur Antarktis und sind von dieser Anlage total begeistert. Der Olympiapark
wurde komplett umgestaltet und es gibt unter anderem Kino, Botanischen Garten, Observatorium, Arboretum usw. Dort könnte man locker einen ganzen Tag verbringen.
In Montréal spürten wir wieder das Stadtleben, das uns gefällt. Endlich Gewusel und Hektik inmitten von Geschäften
und Arbeitswütigen. Wir sind lieber in der Natur als in den Städten, aber hin und wieder eine Großstadt hat auch seine Annehmlichkeiten (so fanden wir in Montréal das beste Marzipancroissant überhaupt, oder eine herrliche
Phosuppe).
Montréal ist mit 1,6 Millionen Einwohner die größte Stadt Quebécs (Einzugsbereich 4 Mio.) und die zweitgrößte
französischsprachige Stadt der Welt nach Paris. Montréal liegt über mehrere Inseln verteilt und das Herz der Stadt befindet sich auf der Insel de Montréal, am Zusammenfluss der Flüsse Ottawa und St. Lawrence River.
In der Stadt sind historische Gebäude prächtig in die Moderne eingegliedert, was das Erkunden weiter fördert.
Wir besuchten das Biertasting Festival mit Livemusik am Abend und gingen zum Sonnenuntergang auf den Berg Mont Royal,
dem Namensgeber für die Stadt. Mit 475 verschiedenen Biersorten und 85 Brauereien war das Biertasting zwar sehr einladend, sprengte aber unseren Geldbeutel. Es gab ein Souvenirglas in einer Tragetüte mit 10 Coupons (1 Dollar
pro Coupon) für 20 Dollar. Für 10 Coupons bekommt man allerdings nicht viel Bier, denn die Preise lagen bei 2-8 Coupons pro Probe, aber die Proben waren gerade mal 2 mickrige Unzen (1 Unze entspricht 28,4 Gramm, dementsprechend
auch ca. 28,4 ml). Ein Kölsch sind 200 ml, also hat man einen hohlen Zahn zum Probieren bekommen. Nö da macht der Franke nicht mit.
Anstelle von Bier gab es dann Pho und dann sind wir den 233 Meter hohen Hausberg hoch um zuzuschauen, wie in der
Stadt die Lichter angehen.
Am Folgetag haben wir einem Artfestival beigewohnt, waren in den Kirchen Notre Dame und der kleinen Ausgabe des
Petersdoms, waren auf der Insel Saint Hélène, um die Skyline der Stadt zu sehen und in diversen Märkten um uns die Bäuche vollzuschlagen. Dem Straßenfest „Italy Tasting“ konnten wir nicht viel abgewinnen, da es uns
zu voll war und mit Italien wenig zu tun hatte. Es gab asiatische, griechische und amerikanische Spezialitäten, aber Nudeln und Pizzen haben wir nicht gefunden.
Lohnend war auf jeden Fall das Artfestival, wo es um Häusergemälde (Fassadengemälde oder Mural) ging. In einer
Straße über mehrere Blocks gab es viel zu entdecken und so manches, in unseren Augen, Kunstwerk war darunter.
Außerdem sind in Montréal die 33 km der Underground City, einer 2ten Stadt ohne Tageslicht sehenswert. Es gibt
so ziemlich alles was man sich nur vorstellen kann und besser ist, die Kreditkarten liegen zu Hause. Ein schrecklicher Konsum...
Passend zum Thema:
Leider geht das Reisen nicht ohne das liebe Geld. Was macht unser Budget? Liegen wir im Rahmen?
Kommentar 6: Nach unseren ersten 3 Monaten verbrauchten wir ziemlich genau 7.500 Euro.
Ein Drittel verschlingt der Treibstoff und andere Transportmittel. Übernachtungen zahlen wir dafür gar nicht.
Die drei Nächte in Halifax waren bislang die einzigen Ausgaben diesbezüglich.
Wir sollten die Ausgaben noch minimieren können, da später hoffentlich weniger gefahren wird und Lebensmittel
günstiger werden. Die Erstausstattung ist jetzt auch komplett. Zu Beginn mussten wir natürlich erstmal alles auffüllen, vom WC Reiniger über Deo hin zum Olivenöl und Zwiebelsack. Alles, was wir nicht mitbringen durften,
mussten wir uns zulegen und dies war mehr als gedacht. Außerdem hatten wir für Pancho ein paar Dollar übrig, so das Autoradio und etliche Kleinteile, einige kleinere Reparaturen standen an und da sind wir jetzt auch aus
dem gröbsten raus.
In den Großstädten schlagen die Sehenswürdigkeiten ordentlich auf den Geldbeutel. Also zu den Fragen unser Budget
ist um 7.500 Euro geschrumpft und was wir so im Internet über andere Reisende lesen, liegen wir im Durchschnitt dessen was Reisende verbrauchen. Plus wie gesagt wir hoffen wir können die Ausgaben noch drücken. Wer meint
wir seien bald verarmte Schlucker, darf gerne unser Spendenkonto füllen; der Kontakt steht auf Blog und Homepage ☺.
Im nächsten Blog setzen wir unseren Kommentar vorerst aus, da wir weiter auf eure Mithilfe warten ☺.
Wir fuhren weiter dem Sonnenuntergang entgegen.
Au revoir Québec,
Pancho mit Stefan und Simone