Donnerstag, 17. Dezember 2015

Ein Schlusswort auf Kanada (aktueller Standort: Las Vegas, Nevada)


In 160 Tagen durchquerten wir Kanada vom Atlantik bis hin zum Pazifik, vom südlichen Victoria bis hin zum Polarkreis. Dabei lernten wir Kanadas intakte Natur lieben und dessen Volk sehr zu schätzen.

Wir sammelten ausschließlich positive Erfahrungen und davon reichlich. Dass wir kein Fastfood mögen, oder riesige Einkaufszentren zum Bild Nordamerikas gehören, können und wollen wir gar nicht bemängeln. Ist eben so.

In 160 Tagen erlebten wir so viele schöne Momente, trafen auf riesigen Zuspruch in der Bevölkerung und erfuhren Orte, die zum Verarbeiten weit mehr Zeit benötigen als wir für unsere Reise geplant haben. Interessanterweise stehen auf unserer Top 5 (Homepage) zwei Inseln ganz oben. Neufundland im Atlantik und Vancouver Island im Pazifik könnten unterschiedlicher kaum sein und doch faszinierten uns die beiden Eilande Tag für Tag, Stunde für Stunde und Moment für Moment. Es vergeht und wir sind schon seit 3 Monaten in den USA kaum ein Tag, an dem wir nicht über die eine oder andere Begebenheit an diesen Orten reden.
Als Einzelereignis steht womöglich die Fahrt auf dem Dempster Highway ganz weit oben. Atemberaubende Schönheit traf auf Einsamkeit.
Generell ist Einsamkeit auf vielen Straßen Kanadas zu finden... wenn nicht gerade ein Tier meint die Straßenseite wechseln zu müssen. Die Zählung der Elche gaben wir auf, Rehe sahen wir einige Hundert, Bisons einige Dutzend, Füchse einige und Kojoten 2. Wir sahen 20 Schwarz- und 6 Grizzlybären.

In 160 Tagen fuhren wir auf besagten Straßen 27.919 km. Zu Fuß legten wir auf Wanderungen 1.527 km zurück.
Im Schnitt fuhren wir also 174,5 Kilometer am Tag und liefen auf ausgewiesenen Wegen 9,5 Kilometer.
Pancho wollte als Gegenleistung Diesel im Wert von 4.275 Euro was 26,7 Euro am Tag, oder 15,3 Cent pro gefahrenen km entspricht. Darüber hinaus beanspruchte er 405 Euro für Reparaturen und Serviceleistungen. Dies macht 2,5 € am Tag, oder 1,5 Cent pro geleisteten Kilometer. Alles in allem also ca. 30 Euro am Tag für unseren Reisegefährten.

In 160 Tagen verbrachten wir 3 Nächte im Hotel. Dies waren unsere ersten 3 Übernachtungen in Halifax nach unserer Ankunft. 220 Euro, oder 1,4 Euro auf unsere Tage in Kanada umgerechnet.
Transporte und dort vor allem die Fährverbindungen schlugen mit 642 Euro zu Buche. Stolze 4 Euro pro Tag, ganz schön viel wie wir finden.
Insgesamt war Pancho mit uns 12 mal auf Wasser.

In 160 Tagen hatten wir restliche Ausgaben von 6.490 Euro. Egal ob Lebensmittel, Eintrittsgelder, Werkzeuge bzw. Baumaterialien, Restaurantbesuche und Kneipenaufenthalte. Zu Zweit benötigten wir 40 Euro und 50 Cent am Tag. Dies wiederum empfinden wir als ziemlich guten Schnitt.

In 160 Tagen belief sich das Grand total auf 12.032 €, oder 75 Euro am Tag. Viel Geld? Zu viel? War es das wert?

Ja es ist viel Geld, aber zu viel sicherlich nicht. Das Erlebte und die dauerhaften Erinnerungen an ein großartiges Land sind für uns weit mehr wert und unbezahlbar. 75 Euro am Tag waren mehr als gut investiert.
Kanada war jeden Cent wert und wir möchten eines Tages zurück kehren, um aufs neue einzutauchen in die schier endlosen Wälder, durchsetzt mit seinen glasklaren Flüssen und Seen, durchzogen von Gebirgszügen und Prärien, die Kanadas Provinzen einmalig machen und als Gesamtwerk ein Land erschufen, welches zu erleben gilt.

Gefühlsduselei oder nicht, Kanada und seine Menschen waren geil!

Ende ☺