Wissenswertes

Nützliche Infos auf unserem Weg.

Flug:
Nach einigen kanadischen Metropolen werden ganzjährig Direktflüge angeboten. Dies gilt nicht für „kleine“ Städte, die werden nur im Sommerflugplan (Mai-Oktober) direkt bedient, so auch Halifax. Condor bietet ab Mitte Mai Direktflüge für 330 € an. Icelandair ist der einzige Vertreter, der auch im Winter für weit unter 1.000 € einen Flug anbietet. Wir zahlen 470 Euro p.P. über Island und Toronto ohne USA zu betreten.
Warum das wichtig sein könnte? Siehe Visa.

Geld:
Neben unserer Hausbank haben wir die online DKB ausgewählt, um unser Geld zu betreuen. Die Vorteile für uns: Kostenfrei für alle Karten + Partner, weltweit kostenfreies Bargeld abheben, Guthabenzins der weit über dem Durchschnitt liegt und wir managen alles selbst (ändern von Kartenlimit, Dispo, Überweisungslimit, Freistellungsauftrag etc.).
Seit 01.07.2016 hat die DKB die weltweit kostenfreie Bargeldabhebung abgeschafft.

Geld ist nicht gleich Geld! Die als Reserve von uns mitgeführten US-Dollar werden in Zentralamerika nur in perfektem Zustand akzeptiert. Der kleinste Riss und der Geldschein ist bloß Papier.

Impfungen:
Einige zentralamerikanische Länder schreiben eine Gelbfieberimpfung vor. Ohne Impfpass und Nachweis, keine Einreise!
Neben den üblichen Impfungen haben wir uns zusätzlich gegen Typhus und Tollwut impfen lassen. Gegen Hepatitis A & B waren wir schon im Vorfeld geimpft. Wir haben für alle Impfungen 360 Euro p.P. ausgegeben.
In den USA haben wir uns eine vierte Tollwutimpfung geben lassen (auf Empfehlung unseres deutschen Arztes) und diese eine Spritze hat genauso viel gekostet wie alle Impfungen im Vorfeld zusammen, nämlich 365 Euro.

Kfz-Versicherung:
Da wir unbedingt in Kanada beginnen wollen scheint es nur einen Versicherer zu geben, der Touristen im eigenen Auto aufnimmt. Thum Insurance, wie andere nordamerikanische Versicherer auch, versichert Automobile nur wenn sie jünger als 19 Jahre sind. Für Camper besteht eine „Lücke im System“. Wenn der Aufbau, also die Wohnkabine jünger als 19 Jahre ist, wird ab Umbau gezählt. Man muss einen Nachweis erbringen können. In unserem Fall der Fahrzeugschein, in dem der Aufbau 2012 eingetragen worden ist. Alternativ kann man über SeaBridge (unserem Fahrzeugverschiffer) die Police abschließen. Sie arbeiten eng mit Thum Insurance zusammen, wobei die Richtlinien und Konditionen exakt die selben sind wie bei einer Direktversicherung mit Thum. Für eine Halbjahresversicherung zahlen wir satte 1.840 Euro! Wen wundert´s bei diesen Preisen, dass eine Verlängerung innerhalb 24 Stunden realisierbar ist?
Um einen zuverlässigen Versicherungsschutz zu haben, muss das Fahrzeug in Deutschland angemeldet bleiben! Wir fahren mit Saisonkennzeichen, dadurch vermindert sich der Versicherungsanteil & Steuern in Deutschland, wobei Pancho ganzjährig angemeldet ist.
Zu guter Letzt; eine Kfz-Versicherung ist in Nordamerika Pflicht! Bei Reisebeginn in den USA stehen etliche Versicherungsunternehmen zur Auswahl.

In Zentralamerika, einschließlich Mexiko, sind manchmal Versicherungen verpflichtend. Diese enthalten aber nur Personenschäden und im Schadensfall wissen wir nicht ob diese haften.

Krankenversicherung:
Eine deutsche gesetzliche Krankenversicherung erlischt automatisch bei einem Unternehmen wie unserem. Auslandskrankenversicherer gibt es einige, manche bieten Policen bis zu 5 Jahren an. Allerdings erheben alle, bis auf den ADAC, erhöhte Gebühren für Kanada und USA. Diese sind im Vergleich zu allen anderen Ländern der Welt bis zu 5 mal höher. Der ADAC macht diese Unterscheidung nicht. Als ADAC-Mitglied zahlen wir für 2 Jahre 1.345 Euro p.P. (1.403 Euro ohne Mitgliedschaft). Für den restlichen Zeitraum im Süden Amerikas werden wir einen online Anbieter wählen. Die Tarife liegen bei ca. 1-2 Euro/Tag, wenn es bei max. 365 Tagen bleibt.

Reisedauer:
Anfang 2013 hat sich die Zollbestimmung für Warenreimporte aus nicht EU-Ländern geändert. Zollfrei bleiben Güter, wie z.B. ein Fahrzeug nur dann, wenn sie sich nicht länger als 3 Jahre im Ausland befunden haben. Darüber hinaus muss die Ware dauerhaft im eigenen Besitz verbleiben. Will man sein Fahrzeug nach Ablauf der Frist wieder in die EU einführen, muss eine Einfuhrumsatzsteuer von 19% bezahlt werden. On top kommt noch der Zollsatz, 10% für einen Pkw (Fahrzeugwert + Transport) für einen Lkw begibt man sich in einen typisch deutschen Paragraphendschungel. Wir konnten online nicht ausfindig machen welchen Zollsatz Pancho hätte.
Auf der Zollbehörde wurde uns mitgeteilt wir könnten mit ca. 30% des Fahrzeugwertes als (Zoll-)Abgabe rechnen. Allerdings bin ich mir nicht im klaren, ob die Behörde den Lkw-Status in ihre Berechnung einbezogen haben.
Lange Rede kurzer Sinn: Wir planen unsere Reise auf max. 3 Jahre um nicht zig-tausend Euro zu verschenken. Außerdem entspricht die geographische Gliederung Amerikas einen jährlichen Rhythmus. Wir planen in etwa 1 Jahr pro amerikanischen Subkontinent, so wie 1 Jahr auf der zentralamerikanischen Landbrücke.
Pancho darf ohnehin nicht länger als 1 Jahr in Nordamerika bleiben, wobei nur die USA dies strikt kontrolliert.

Reisepass:
Wir haben uns beide je 2 biometrische Reisepässe ausstellen lassen.
Das „2te Ich“ ist nur 6 Jahre gültig, bei gleichen Kosten. Es muss eine schriftliche Begründung vorliegen (max. A4), weshalb ein zweiter Pass benötigt wird. Als Vielreisende kann man Spannungen zwischen Nachbarstaaten, oder auch die Bearbeitungsdauer von Visa-Behörden anführen.
An Grenzübergängen kann man die Pässe wechseln und so vortäuschen, nicht beim unliebsamen Nachbarn gewesen zu sein. Auch wenn dies natürlich fadenscheinig ist, denn woher bitte schön soll ich sonst her kommen, wenn nicht von der 50 Meter entfernten Kontrollstation.
Verlust oder Diebstahl gelten nicht als Gründe!

Reiseroute:
Aus mehreren Gründen haben wir für uns die Route von Norden nach Süden gewählt.
Da wir Kanadas warme Jahreszeit voll ausschöpfen und mit dem Indian Summer das Land verlassen möchten empfiehlt es sich in Kanada direkt anzufangen. Da die beste Reisezeit (und fast einzige) am Kap Hoorn unserem Winter entspricht würde sich dies nach 3 Jahren mit unserem Reiseabschluss decken.
Ein weiterer Vorteil für uns ist, dass wir Pancho in Nordamerika kennenlernen und testen können, das geographisch und kulturell Deutschland ähnlicher ist als Argentinien oder Chile. Einher geht unsere Inkompetenz im sprechen von Fremdsprachen. Wir beide können neben Deutsch nur Englisch und erhoffen so mehr Zeit zu gewinnen, um uns den Alltag als Reisende, sowie Spanisch im südlichen USA bzw. Mexiko anzueignen. Würden wir in Südamerika beginnen wäre alles für uns neu: Auto, Sprache, Menschen, Klima...
Viele Reisende, aber auch Reiseführer berichten, dass die Einreise in die USA von Kanada kommend sehr viel einfacher sei, als wenn von Mexiko die Grenze überschritten werden möchte. Viele Autos wurden an der mexikanischen Grenze komplett zerlegt, um nach Rauschgift und Schmuggelware zu fahnden. Nicht, dass was zu finden wäre, aber Spaß ist das sicherlich nicht. Die Ausreise aus den USA sei nach Nord/Süd gleichermaßen einfach.

Telefonie:
Mit Skype können wir ins deutsche Festnetz für 0,5 Cent/Minute telefonieren. Mit einem Abo entfallen Einwahlgebühren und durch die einmalige Zahlung des Jahresbeitrags bekommt man 60 Minuten pro Monat gratis dazu. So zahlen wir 7 Euro pro Jahr für 180 Gesprächsminuten monatlich ins deutsche Festnetz. Schon getestet und funktioniert!

Trinkwasser:
Kanada, USA, Costa Rica, Panama (bis auf Inseln), Peru, Bolivien, Chile und Argentinien: Leitungswasser und Quellwasser
Mexiko und Belize: Leitungswasser ist nicht trinkbar, zu kaufen an Aufbearbeitungsanlagen
Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Kolumbien und Ecuador: Leitungswasser in den Bergen, am Meer oft nicht

Verschiffung:
SeaBridge trägt einen maßgeblichen Anteil an unserem Vorhaben.
Nachdem der Gedanke an ein großes Abenteuer in uns gereift ist, besuchten wir in Unterfranken eine Veranstaltung von SeaBridge. Es waren Camper zuhauf vor Ort. Viele von ihnen waren in der Vergangenheit mit SeaBridge unterwegs. Neben Präsentationen zu allen von ihnen durchgeführte Touren, gab es auch Termine die sich nur um die Reisevorbereitung und Verschiffung von Fahrzeugen drehten. Man konnte mit jedermann reden und viele Fragen wurden beantwortet. Wir haben dutzende Flyer, Broschüren etc. mit nach Hause geschleppt und auch mit Herstellern von Expeditionsmobilen gesprochen. Nach diesen Tagen waren wir Feuer und Flamme und wussten, das wollen wir machen.
Natürlich haben wir uns nicht damit begnügt SeaBridge einfach zu buchen. Nein wir haben wiedereinmal recherchiert und unterschiedlichste Angebote erhalten. Die Kostenangaben haben um 1.100 Euro variiert, wobei SeaBridge das teuerste Angebot unterbreitet hat. Und trotzdem buchten wir sie. Warum?
SeaBridge als Vermittler arbeitet kundenorientiert, soll heißen sie klären z.B. den Zoll auf deutscher Seite und geben Informationen, wie Lagepläne wo wir in Halifax den Zoll abwickeln können. Sie buchen eine Unterbodenreinigung von Pancho (es darf keine Erde am Auto sein!); bei anderen Spediteuren muss man das selbst in Hamburg bzw. Bremerhaven machen. SeaBridge vermittelt eine Kfz-Versicherung für Nordamerika und überlässt Kontaktdaten von Versicherer in Mittel- und Südamerika. SeaBridge kann eine Rückverschiffung organisieren, mit entsprechendem Vorlauf selbst von Häfen die nicht im regulären Programm sind. Und der wichtigste Punkt zum Schluss: Unser Expeditionsmobil kann komplett beladen sein. Solange alles fest verstaut und das Fahrzeug/Wohnkabine blickleer sind, können wir fast alles an Bord nehmen. Verboten sind Waffen, Arznei, Nahrungs- sowie Genussmittel. Wertgegenstände sollten zwecks Diebstahlgefahr auch nicht ins Auto. Manch anderes Angebot bezog sich auf ein leeres Fahrzeug... leer wie im Sinne von ganz LEER.
Interessant zu wissen ist, dass sich die Frachtkosten bei allen Reedereien auf das Fahrzeugvolumen bezieht. Gewicht und Zeitwert sind unerheblich. Die Frachtrate von Hamburg nach Halifax liegt bei 44 Euro pro m3. Dazu kommt noch, ähnlich wie beim Fliegen, ein Treibstoffzuschlag. Inklusive aller Gebühren und der Reinigung zahlen wir 4.093 Euro für die Verschiffung. 150 kanadische Dollar (110 Euro) kommen in Halifax noch hinzu - Zoll- und Hafengebühr.
Über SeaBridge haben wir auch eine Seetransportversicherung abgeschlossen. Diese ist zwar optional, aber lieber zahlen wir 0.9% vom Zeitwert (44.000 angegeben), also 396 Euro bevor wir mit Diebstahl oder Fahrzeugschäden ins Abenteuer starten. Worst Case, wenn der Frachter mit Pancho an Bord sinken würde. Dann wäre uns der Wind aus den Segeln genommen, aber wenigstens bekämen wir unser Kapital zurück welches in Pancho steckt.

Visa:
Alle Visa erhalten wir on entry, also mit der Einreise ins jeweilige Land.
Für die USA haben wir uns ein Nicht-Einwanderungs-Visa B1/B2 besorgt. Dies läuft mit dem Reisepass ab und man kann so oft einreisen wie man möchte, vorausgesetzt der Grenzbeamte bewilligt die Einreise. Er/Sie ist es auch, der entscheidet wie lange man bleiben darf. Zum Vergleich kann man mit dem Visa-Waiver Programm & ESTA max. 90 Tage einreisen (Gebühr: 14 USD), mit dem B1/B2 liegt es im Ermessen des Beamten. Uns wurde gesagt man solle freundlich und höflich antworten, nicht betteln und viel quatschen und dann bekäme man ein Visa von 180 Tagen, in manchen Fällen sogar 365 Tagen. Dies hat sich übrigens auch sehr gut im Konsulat zu Frankfurt bewährt. Wir mussten nur jede Menge Zeit aufbringen, das persönliche Gespräch war in 5 Minuten vorüber und wir hatten beide unser Visa. 120 Euro p.P. hat es gekostet, wir hoffen es hat sich gelohnt.
Wir hoffen wir betreten das erste Mal in Alaska US-Boden und treffen dort einen Grenzposten, der mehr Zeit hat als am Übergang Vancouver-Seattle. Vielleicht sind wir dort besser in der Lage zu schildern warum wir einen längeren Aufenthalt wollen. Wie auch immer, ab dann verstreicht unsere Aufenthaltszeit in den USA. Die Wiedereinreise nach Kanada stoppt es nicht. Die beiden Anrainerstaaten Kanada und Mexiko zählen nicht als formelle Ausreise. Wir müssten z.B. nach Island oder Kuba fliegen, um wieder ein neues Visa zu bekommen.
Deshalb wollten wir auch keinen Flug mit Zwischenstopp in den USA. Ist zwar nur ein Transit, aber wir möchten vermeiden, dass doch unser Visa anläuft und wir nochmal ausfliegen müssten. Sicher ist sicher.

www:
Außer dass man sich an Google prostituiert sind alle Dienstleistungen, wie das Webmail (gmail) oder dieser Blog kostenfrei. Im September 2014 haben wir unsere eigene Domain www.panchosway2015.de bei Jimdo erworben. Der Jahressatz liegt bei 60 Euro und beinhaltet ebenfalls alles was wir benötigen, z.B. Mail-Programm, Kalender und Blog. Wir hoffen, wir werden beides nutzen, aber falls nicht wird das eine oder andere eingemottet.