Montag, 27. April 2015

An die US-Grenze und wieder zurück

Von Saint John sind es nur noch 110 Kilometer bis an die Grenze zu Maine in den Staaten. Dementsprechend war die Fahrt relative schnell vollzogen und die Route sehr kurzweilig. In St. Andrews by-the-sea legten wir den ersten Zwischenstopp ein und verbrachten ein paar Stunden im sehr gemütlichen Café "Honeybean". St. Andrews gilt als Paradebeispiel eines pittoresken Fischerdorfes.




Ein paar Kilometer weiter und wir waren in St. Stephen. Als die Ebbe einsetzte, hatte man das Gefühl in die USA waten zu können. Das Restwasser im Fluss könnte niemanden aufhalten, der es darauf anlegen würde illegal über die Grenze zu gelangen.
Aber deshalb sind wir natürlich nicht nach St. Stephen gefahren. Nein das kleine Städtchen bezeichnet sich selbst als Schokoladen-Hauptstadt Kanadas. Dies war Grund genug dort an einem Sonntagnachmittag zu verweilen, um am folgenden Morgen das Museum zu besichtigen.

Wie immer, wurden wir auch dort auf unser Heim angesprochen. Das Gespräch entwickelte sich gut und schwups hatten wir einen Stellplatz für die Nacht und eine Einladung auf ein Bierchen zu späterer Stund. Mary-Ann und Peter waren perfekte Gastgeber und wir haben lokales New Brunswick Bier verköstigt.

Hey Mary-Ann & Peter, I´m not sure if you read that blog, but in case you do so we would like to thank you one more time for your invitation at your place. Cheers Pancho, Simone and Stefan

Am nächsten Tag gings zum Schokofuttern. Wir haben so viele Pralinen und andere Süßigkeiten im Museum der Fabrik Ganong probiert, dass uns schon vor dem Mittagessen schlecht war. Der Eintritt hat sich für uns allemal gelohnt.



Mit Zuckerschock und flauem Magen wagten wir trotz eher miesen Wetterprognosen unser Glück auf der Fähre nach Grand Manan Island. Kaum legte die Fähre zur 90-minütigen Überfahrt ab, änderte sich auch schon das Wetter. Wind kam auf und die Sicht wurde schlecht. Nun ja nicht die besten Vorzeichen.
Von Spitze zu Spitze sind es nur 35 km und an beiden Enden besichtigten wir, wie immer, den Leuchtturm. Am Nordende das Swallowtail Lighthouse und am Südende das Lighthouse am Southwest Head. Wir schlugen uns 6 Kilometer entlang den Klippen durch die Büsche und der Wind nahm stetig zu. Da sonst weit und breit keine Menschenseele war, waren die Klippen unser Nachtquartier.
Und dann kam das Abendessen und die anschließende Nacht!



Wir parkten 6 Meter entfernt, an den im Bild zu sehenden Basaltklippen. Ich glaube gelesen zu haben die Höhe beträgt bis zu 60 Meter. Als wir mit dem Essen fertig waren kam der Regen. Dann mit dem Regen die Windböen. Dann kam der Sturm. Die ganze Nacht wurden wir von der Landseite erwischt und es prasselte ohne Unterlass auf Pancho ein. Unser Expeditionsmobil wackelte und ruckelte, schüttelte sich zeitweise regelrecht. Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es nur ein paar Meter sind bis der Abgrund kommt verbrachten wir eine wirklich turbulente Nacht.
Am nächsten Tag hat sich der Sturm geringfügig gelegt. Es kübelte wie aus Eimern und die Außenseite von Pancho war blitzblank. Die provisorische Lösung des Regenschutzes zwischen Fahrerhaus und Kabine hing wieder in Fetzen, aber dafür wissen wir jetzt dass wir eine dichte Kabine haben. Kein Wasser fand während der Feuertaufe den Weg ins Innere. Solide Heimwerkerkunst.
Wir entschieden Insel Insel sein zu lassen und nahmen die Fähre zurück ans Festland. Die See war so rau, dass uns schon wieder speiübel wurde.

Wir brauchen unbedingt mal Ferien,
Simone/Stefan

Samstag, 25. April 2015

Zeit der Einladungen

Bioflame Ethanol vom Canadian Tire ist DAS Zeug aus dem Träume gemacht werden!
Isopropanol war gestern, lang lebe der Bioethanol. 3,8 Liter für 25 Euro und unsere Töpfe sind fast vollständig rußfrei und der Ethanol verbrennt geruchsneutral. Meine Hände bekommen langsam wieder ihren natürlichen Teint. Kaum zu glauben, aber das Kochproblem ist abgehackt.

Wenn einer nur auf Pleiten Pech und Pannen aus ist, kann er für heute getrost aufhören zu lesen.
 
Nach einem bombastischen Seafood Dinner (deren leckere Seafood Suppe hat einen Award geworden, bei welcher Veranstaltung auch immer) und einer Nacht direkt am Strand waren wir ruck zuck in Saint John einer durch Industrieanlagen am Hafen und im Hinterland ebenfalls nicht wirklichen schönen Stadt. Im Größenvergleich liegt sie gleich auf mit Moncton, in der wir ein paar Tage vorher waren.
Bei einem Streifzug durch die Innenstadt hätte ich beinahe mein zweites Science Fiction Buch gekauft. So wurde es im Old Market fangfrischer geräucherter Lachs, original italienisches Eis zubereitet direkt im Markt sowie 4 verschiedene Bratwürste. Wir hatten die Geschmacksrichtungen Oktoberfest, Garlic & Maple, Hot Italien und Chorizo. Aus positiver Sicht überraschenderweise konnten wir keinen Favoriten für uns ausmachen.


Nächster Stopp YMCA. Wir parkten an der Straße, durchaus üblich. Nach einer schönen Dusche und wir am einsteigen ruft es vom Balkon des Hauses: „What a rig man!“ Auch schon des öfteren gehört. Aber dann wurden aus den üblichen 10 Minuten über 3 Stunden. Josh, ein guter Hobbyfotograf, machte Bilder von Innen und füllte uns im Gegenzug unsere Wasservorräte auf. Seine Mutter Barbara lud uns zum Abendessen ein und wir vier verbrachten eine tolle Zeit am Esstisch. Josh hat wirklich gute Nachtbilder gezeigt, Fotografien von Schneemobilrennen, ungewöhnliche Perspektiven seiner Heimatstadt Saint John und von einem Häuserbrand ein paar Wochen zuvor in seiner Straße. Bei Nacht und -30°C mit den riesigen Schneemassen und die Löschfahrzeuge überzogen mit Eis. Respekt ich wäre im Bett geblieben.

Am Folgetag, den 18 April wollten wir meinen Geburtstag mit einem Picknick an den Reversing Falls feiern. Um den Effekt der Falls würdigen zu können muss man sie bei Ebbe und Flut sehen.
Flut war um 12 Uhr Mittags, Ebbe 6 Stunden später. Wir nach dem Kaffee los und erst einmal im Gewirr der vielen Malls verfahren. Wir sind solange gekreiselt, bis wir endlich die Aufmerksamkeit des Sheriffs hatten. Irgendwann hat er hinter uns das Blaulicht angeworfen und uns halten lassen. Nach den üblichen Fragen, wollte er wissen ob wir ein Lebensmitteltruck aus Deutschland sein. Merkwürdige Frage, die wir natürlich guten Gewissens verneinen konnten. Als das Wort Camper, also Wohnmobil fiel, war er aus dem Häuschen. Hat gleich angefangen Bilder mit seinem Handy zu machen. Simone und ich haben uns hinterher im Auto weggeschmissen vor Lachen.
Als wir dem guten Herrn erklärten wo wir eigentlich hin wollten, hat er uns mitten durch die Stadt gelotst. 7 Kilometer später hat er uns fett grinsend verlassen und wir waren kurz vor 12 an den langweiligen Wasserfällen. Waren eigentlich gar keine.
Also hatten wir ein Picknick. Als wir den kleinen Park verließen, stand uns ein Waldmurmeltier im Weg. Konnten bis auf einen Meter hin und posierte für die Kamera.





Nach einer kurzen Wanderung im Rockwood Park, einer riesigen innerstädtischen Anlage, und der zweiten Einladung fürs Übernachten auf privaten Grund am selben Tag, sind wir zurück zu den Falls.




Nun verstanden wir den Hype um die Reversing Falls. Bei Ebbe fließt der Saint John River über ein paar Felsen hinweg Richtung Bay of Fundy. Bei Flut drücken die Wassermassen aus der Bay das Flusswasser so stark zurück, dass kurzfristig der Fluss in die Gegenrichtung fließt. Kleine Eisschollen trieben somit den Fluss hinauf.

Nach dem Verlassen von Saint John in Richtung St Andrews By-The-Sea haben wir dann eine E-Mail vom "President of Uptown Saint John" mit einer Einladung zum Abendessen erhalten. Leider waren wir nicht mehr vor Ort. 
Der Cliffhanger wird erst nächstes Mal aufgelöst, also schön dran bleiben .

Stefan/Simone

Mittwoch, 22. April 2015

Goodbye Nova Scotia, Welcome New Brunswick!


Zuallererst etwas was uns sehr am Herzen liegt; Dorine und Udo wir möchten euch die allerbesten Glückwünsche zur Geburt eurer Tochter senden!

Und zweitens, der Cliffhanger gleich zur Beginn des Blogs: Wow was für ne Nacht... die Auflösung im nächsten oder übernächsten Blog.

Wir haben also Nova Scotia verlassen. Mit funktionierender Heizung ging es auf einer unattraktiven Straße weiter ins gleichfalls unattraktive Moncton in New Brunswick. Gleich hinter der Provinzgrenze liegt Fort Beausejour. Ein paar kümmerliche Überreste sind noch zu besichtigten.



In Moncton angekommen haben wir einen Spaziergang entlang des Flusses unternommen. Da Ebbe war, sind im braunen Flussbett nur ein paar Eisschollen abwärts getrieben.
Wir müssen etwas berichtigen. Wir sehen natürlich die Gezeiten, vor allem in der großen Fundy Bay, aber der Einfluss der Gezeiten in den Flüssen wäre viel spektakulärer wenn diese eisfrei wären, da dann die Flut ähnlich einer Springflut die Flüsse stromaufwärts laufen würde. Tja man kann nicht alles haben.

Nach Moncton wurde die Landschaft wieder reizvoll und der Drive entlang der Küste hatte einiges zu bieten. Unser Ziel waren die Hopewell Rocks. Durch Erosion sind diese Felsformationen entstanden und im Sommer kann man bei Ebbe um die verschiedene Felsen laufen, bei Flut werden Kajaktouren angeboten. Wir mussten uns mit einem Blick von den verschiedenen Aussichtsplattformen begnügen. Auf dem verlassenen Besucherparkplatz verbrachten wir anschließend auch die Nacht.




Am frühen Morgen und dem Fundy National Park schon fast im Blick begegneten uns diese etwas merkwürdigen Zeitgenossen. Kanada Gänse haben wir schon einige gesehen, aber die doofen Viecher versuchten vergebens auf dem Eis ein paar Leckereien zu finden.


Kurz vor dem Nationalpark mussten wir noch einen Abstecher zum malerisch gelegenen Cape Enrage einlegen. Auch dort oben hätten wir einen genialen Stellplatz für die Nacht gefunden. Der Leuchtturm, errichtet 1848 ist der älteste in Neubraunschweig. Ein paar Kilometer weiter erreichten wir auch schon das kleine Dörfchen Alma und somit den Parkeingang.




Der Fundy NP ist der zweitgrößte Nationalpark New Brunswicks und öffnet Mitte Mai seine Pforten für Besucher. Daher hatten wir auch diesen Park so gut wie für uns alleine.
Wir schnappten uns für 2 Tage Schneeschuhe und stapften drauflos. Hatten eine klasse Zeit im perfekten Wintermärchen-Traumwetter. Einzig das Laufen mit den Schneeschuhen ist viel anstrengender als ohne, speziell jetzt da der Schnee nicht mehr fest, sondern schön matschig ist. Seht selbst...



 






Nun wieder zum Handwerk.
Der Propanol brennt immer noch, auch wenn nur noch auf kleiner Flamme.
Nachdem wir die Elemente Feuer und Luft (Kocher und Heizung) nun halbwegs im Griff haben, versuchten wir uns an Wasser.
Was für ein Spaß! Der Parkofficer im Fundy NP bot uns an unser Frischwasser bei sich zu Hause aufzufüllen. Gesagt getan. Das Auffüllen ging 1A, dann ging es ans Anschalten der Wasserpumpe und ans Testen der beiden Wasserhähne sowie der Toilette. Die Wasserarmaturen liefen und die Spülung rauschte, aber wo blieb das Wasser im Klosett?
Nach dem fünften Spülversuch merkten wir wo das Wasser ist, nämlich an unseren Füßen in der Duschwanne. Für mich der Moment einer neuen Erfahrung. Wie zuvor die Schneeschuhe neu waren, war es nun an der Zeit meinen Kopf in und unter die Kloschüssel zu stecken. Himmlisch!!!
Der Wasserschlauch, platziert hinter der kleinen Pumpe hat sich gelöst und flutete somit das Äußere des Klos. Mit einer Schlauchschelle und Spüllappen behoben wir das Malheur.
Leider war dies nicht die einzig lose Stelle im Leitungssystem. An manchen Verschraubungen bildeten sich Wassertropfen, die wir aber alle durch nachziehen derselbigen Herr wurden. Alle? Nein nicht alle. Eine hat sich widersetzt und zwar ausgerechnet die, die 14 Liter im Warmwasserboiler halten soll. So ein Sch...
Wir wollten die Schelle nur festziehen, aber resultierend haben wir mehr und mehr Wasser verloren. Da half alles nichts, wir entleerten dem guten Mann sein Wasser wieder auf die Einfahrt. Bis alles behoben war (neuer Schlauch, neue Schlauchschellen und Teflonband) haben wir alle offene Bodenstellen im vorderen Bereich unserer Wohnkabine kennen gelernt. Gleichmäßig tropfend waren es 6 kleine Bohrungen. Jetzt harren wir der nächsten Befüllung.

Wie dem auch sein nach 2 wunderschönen Tagen im Nationalpark haben wir hier einen Stellplatz für die Nacht und unsere erste Durchfahrt einer Covered Bridge erlebt.



So jetzt geht es auf zum Abendessen.
Simone und Stefan

Freitag, 17. April 2015

Nova Scotia, auf ein baldiges Wiedersehen

Wir haben Nova Scotia vorerst verlassen, um in ein paar Wochen noch einmal zurück zukehren.
Von Wolfville sind wir ums Minas Basin über Truro und Parrsboro, welche berühmt für seine Fossilienfunde und Mineralien ist, dem Clooscap Trail in seiner vollen Länge bis nach Amherst gefahren. Von Amherst erreicht man die Provinzgrenze nach New Brunswick in gerade einmal 5 Minuten.

Nachdem in Wolfville die Klamotten wieder gesäubert waren und wir einen vollen Kühlschrank hatten, bekamen wir das erste Übernahmeangebot für Pancho. Ein Kanadier, geboren in Deutschland, würde egal wo auf dem Kontinent unseren Gefährten abkaufen. Visitenkarte eingesteckt und Nummern ausgetauscht und los ging es endlich nach Truro, wo ein Stück der Berliner Mauer stehen soll. Auf der Fahrt entlang des Wasser begegnete uns der dritte Weißkopfseeadler.


Die Überreste der Berliner Mauer begegneten wir allerdings nicht, da die Bürger Truros sie versetzt haben und wir sie trotz Auskunft nicht finden konnten.
Im Allgemeinen ist die Beschilderung in Kanada ziemlich dürftig. Was in Deutschland zu viel, ist hier oft zu wenig. Ortschaften haben manchmal kein Schild, Abzweigungen sind oft ohne Schild, Km Angaben gibt es so gut wie kaum und auch touristisches in Ortschaften werden einmal ausgewiesen um dann nicht weiter verfolgt zu werden. Anyway...

Also sind wir nach ein paar Telefonaten in die Heimat weiter.



Bei den Five Islands schlugen wir unser Nachtlager auf und wurden prompt von einem kleinen Rudel Hirschen begrüßt. Die Nacht hatte es dann wieder in sich. Wir waren gerade mit dem Kochen fertig (Bioethanol ist immer noch nicht getestet, da der eine Liter Isopropanol ewig hält) und die Heizung lief auf vollen Touren. Stärkste Power auf wärmsten Level - keep on rocking - und von jetzt auf gleich kommt nur noch die Abkühlluft der Heizung und eine Fehlermeldung blinkt am Controller. So wurde der Abend abgekürzt und wir gingen früh zu Bett.
Der Fehlercode besagt Startabbruch bzw. Flammbildung abgebrochen und unsere Vermutung war gleich, dass die Heizung keinen Sprit mehr hatte. Hatte auch eine Idee wie ich sie entlüften kann, habe nur keine kleine handliche 12 Volt Batterie am Gürtel und auch so fehlten ein paar Werkzeuge. Zu oft soll man den Startvorgang nicht wiederholen, da sich die Heizung sonst sperrt. Nach 3 Versuchen gaben wir auf.





So sind wir gemütlich nach Amherst "hoch" gefahren und trafen kurz vor 17 Uhr dort ein. In Moncton, gleich auf Seiten New Brunswick, gibt es eine Servicewerkstatt für Webasto Heizungen also wollten wir am folgenden Montagmorgen gleich dorthin aufbrechen. Auf dem Parkplatz von unserem geliebten Canadian Tire, der hat bis auf Lebensmittel und Klamotten alles, hat uns Pancho sei Dank Chester angesprochen. Er wollte gleich helfen und ist heim um seinen Truck mit Werkzeug zu holen. Als er eintraf wollten wir ihm das Problem Live und in Farbe vorführen und was macht unsere Heizung? Heiße Luft...
Haben alle 3 ordentlich gelacht und nach ner halben Stunde Plausch haben sich unsere Wege wieder getrennt.
Der Folgetag war sonnig und das Thermometer sollte tatsächlich die 12°C Marke durchbrechen und so nutzten wir die Wärme um Pancho von außen mit Sprühgummi an den Nähten zu versiegeln. Haben 4 Dosen auf dem Parkplatz eines Heimwerkermarktes verballert und eine Tube Silikon. Auch hier waren die Leute super hilfreich. Wir konnten eine Leiter haben und durften unseren Müll bei denen lassen und natürlich auch aufs WC. Nach getaner Arbeit sind wir noch schön heiß duschen und mit einer fröhlich röhrenden Heizung auch behaglich eingeschlafen. Dies war vorerst die letzte Nacht in NS.

Unser erster Eintrag auf unserer Homepage steht mit allen Bildern die wir zeigen wollen.
Nächstes Mal gibt es wieder eine tolle Episode von den Heimwerkerkings; nicht verpassen!

Gute Nacht,
Stefan/Simone

Montag, 13. April 2015

Einmal mehr auf dem Walmart Parkplatz

Dank Walmart und einer funktionierenden Heizung können wir heute Überstunden im Netz machen. Dann lasst uns mal loslegen.

Bevor wir von unserer weiteren Reiseroute berichten haben wir wieder was aus der Rubrik gewillte Handwerker.
Zuvor, um das richtig einzuordnen, einen kleinen Exkurs zu Nova Scotias Straßen. Von unseren fast 1.600 gefahrenen Kilometern waren nur etwa 60 oder 70 auf Schotterpiste und dementsprechend holprig. Dazu kam auf diesen auch noch der aufgeweichte Grund, so dass wir manchmal etwas schlingerten. Wer jetzt aber denkt dann sind die restlichen 1.500 km Asphalt easygoing, der hat die Rechnung ohne den Winter gemacht. Schlaglöcher und Risse satt. Abgebrochene Seitenstreifen durch Unterspülung und Bodenwellen, dass man schöne Waschbrettpisten bekommt.

Die Folgen waren, dass sich zuerst unser Tisch verabschiedete. Den Verschraubungen haben dem ständigen auf und ab nicht gut getan und so mussten wir ihn leider abmontieren. Kurzerhand haben wir uns zu einem Schlosser aufgemacht und uns Stahlwinkel biegen lassen. Ganz umsonst und überaus hilfsbereit und nett wie die Lebensphilosophie der Kanadier anscheinend ist. Hat aber irgendwie nicht gepasst und so hab ich hier im Inneren unserer Traumvilla ein Brett auf die richtige Länge gesägt und die Reste des Tisches daran geschraubt. Jetzt können wir den Tisch am Bettkasten einhängen und das hält bombenfest.
Außerdem haben wir von der Wohnkabine die äußere Türhalterung verloren. Jetzt fällt die Tür bei heftigem Wind immer zu, aber das haben wir mit einem Gummigurt provisorisch gelöst. Eine Halterung des Regenschutzes über dem Durchgang ist abgefallen. War auch geklebt und hing abends am Kabelbinder. Naja jetzt liegt sie in der Schublade. Die Plastikbox für den Outdoor Surfstick ist vor 2 Tagen auf dem Dach herum gesprungen. Zufällig gemerkt als ich nach dem Regenschutz schaute. Die Box konnten wir aber mit einem speziellen Industriekleber wieder aufs Dach kleben. Kleiderhaken?? Lagen alle am Boden, aber auch da hat ein anderer Kleber Abhilfe geschaffen.
Jetzt fehlen uns nur noch 10°C und wir können uns ans versiegeln der Kabine machen. Ein Fenster testeten wir bereits und das Ergebnis ist vielversprechend.

Letztens war die Rede vom Brennspiritus. Das Isoprop ist zwar besser als die Vorgänger, aber das Gelbe vom Ei ist das immer noch nicht. Wobei es rußt und stinkt die Kabine nicht mehr ein, aber die Töpfe sind trotzdem noch pechschwarz am Boden. Nichtsdestotrotz können wir seit Tagen wieder kochen, heute z.B. Fisch. Der Bioethanol ist immer noch zu testen...

So jetzt aber wieder ein paar Bilder:

Nach Digby ging es ins benachbarte Annapolis Valley über. Angeblich ein fruchtbares Land, aber die eingeschneiten Apfelbäume sollten sich beeilen. Sonst kommt mit der Blüte der nächste Frost.

Port Royal und Fort Anne sind historische sowie touristische Highlights. Beide leider geschlossen, aber die Anlagen waren zu begehen.




Auf dem Weg durch das Tal schoben wir einen Abstecher zum Kejimkujik NP im Landesinnere ein. Der Nationalpark ist ganzjährig geöffnet, aber auch dort waren die Schneemassen überwältigend und so blieb nur ein kurzer Wanderweg für uns übrig. Andernfalls lassen sich dort zig Kilometer wandern, kajaken und radfahren.





Zurück im Valley und der Bay of Fundy sind wir zum Cape Split marschiert. Das Cape ist eine 230 m hohe Basaltklippe und im Sommer wahrscheinlich auch als leichte Wanderung zu schaffen, aber im Tiefschnee waren die 15 Kilometer sehr erschöpfend.
Angeblich hat man von dort einen sehr guten Blick für das Gezeitenspiel in der Bay, aber durch das viele Eis in den Flüssen fehlt der Bucht extrem viel Wasser und eine Gezeitenwelle von bis zu 16 Metern Höhe ist nicht zu erkennen. Eigentlich lässt sich gar keine Flut erkennen. Schade.





Auf ging es weiter, aber dies muss bis zum nächsten Mal warten. Es ist Mitternacht und draußen nähern wir uns den Minusgraden.

Wir zählen auf den Frühling!
Simone & Stefan