Dienstag, 8. November 2016

Honduras und das deutsche Bier (20.09.2016 - 24.09.2016; aktueller Standort: Poasito, Alajuela)

@ Maze: Noch einmal nachträglich unsere herzlichsten Glückwünsche! Ist euer Umbau bis nächstes Jahr abgeschlossen, damit ihr uns in Südamerika besuchen kommen könnt?

Leider sind unsere Freunde am 3. November abgereist und so beginnt für uns wieder die abendliche Aufarbeitung unserer Erlebnisse. Rückblende auf die Einreise nach Honduras (Kartenlink).

In El Salvador mussten wir für das ein- bzw. ausreisen nichts bezahlen. Weder für uns noch für Pancho. In Honduras wurden wir sofort zur Kasse gebeten. Unseren Stempel erhielten wir zügig für je 3 US Dollar mussten allerdings unsere Fingerabdrücke abgeben. Für Pancho benötigte die Sachbearbeiterin erheblich länger. Bis der Fragebogen ausgefüllt war verging fast eine Stunde und wir mussten in sengender Hitze die Grenzstraße zurückmaschieren, um die Versicherung und die Einfuhrgebühr einzuzahlen. Aber klar gab es dort keinen Geldautomaten und akzeptiert wurde nur die Landeswährung, der Lempira. Also schickte mich eine Bank (!) zum Geldwechseln auf die Straße. Ein im Schatten sitzender Herr mit zwei dicken Geldbündeln in den Händen winkte mich eifrig zu sich. Unsere US Dollar wanderten in das eine Bündel und aus dem anderen bekamen wir zerfledderte Lempira (die waren in ganz Honduras so und wollten nie in einen Geldbeutel). Die Bank war zufrieden und die Sachbearbeiterin ebenso. Nach 75 Minuten und 73 Euro für Pancho ärmer wurde die Schranke für uns geöffnet und es ging rein ins Abenteuer Honduras.

Die sehr bergige, aber vulkanlose Republik Honduras ist das zweitgrößte Land Zentralamerikas mit ca. 8,5 Millionen Einwohner. Das Land ist in 18 Verwaltungsbezirke unterteilt wovon die größten im kaum erschlossenen Dschungel im Nordosten liegen. Dort, in den Tälern an der Karibik, werden noch heute die weltberühmten Dole Bananen angebaut weshalb Honduras auch die „Bananenrepublik“ genannt wird. Heute machen ca. 20% der honduranischen Wirtschaft Geldüberweisungen aus dem Ausland aus. Warum? Weil viele Honduraner aufgrund der extrem hohen Verbrechensrate ins Ausland flüchten. Neben El Salvador und Venezuela werden in Honduras weltweit am meisten Menschen getötet. Die Hemmschwelle zum Mord liegt enorm niedrig und so muss ich nicht ausführen wie die „geringeren“ Verbrechen wie Raub, Entführung und Erpressung gedeihen. Wir wurden vor allen größeren Städten, einschließlich Tegucigalpa, der Hauptstadt gewarnt. Honduras ist eins der ärmsten Länder Mittelamerikas und Militärputsche gehören zur Regierungsbildung. Was immer wir über dieses Land lasen hörte sich nicht rosig an.

Nun aber Schluss mit der Schwarzmalerei, wir leben schließlich noch also kann es nicht zu schlimm gewesen sein. Auf der Landkarte sah unser Ziel für diesen Tag gar nicht weit aus. Reell mussten wir aber wieder einen Pass überqueren und dieser schlängelte sich das Gebirge hoch auf weit über 2.000 Meter. Faszinierend wie sich wieder einmal die Landschaft schlagartig änderte. El Salvador wartete mit sanft geschwungenen Bergen auf, Honduras hatte von Beginn an schroffe Felsen und Abbruchkanten die sich aus den Wäldern hervortaten. Später kamen Weiden zu den Nadelwäldern hinzu, die einen wesentlich besseren Eindruck machten als die Straßenverhältnisse. Die Piste bis nach Santa Rosa de Copán war ein Flickenteppich aus Schlaglöchern, abgebrochenen Seitenstreifen und tierischen Hindernissen. Wir machten kaum Kilometer müssen aber zugeben, dass auch hier die Landschaft uns sofort in ihren Bann zog. Nach zwei Stunden erreichten wir die erste Kleinstadt aber ein Bankangestellter schüttelte den Kopf als wir nach einem Geldautomaten fragten. Der erste käme erst in Santa Rosa, was ca. 100 km hinter der Grenze liegt. Wir bewegten uns weiter mit 2,50 Euro in Landeswährung in den Taschen. Der landschaftliche Reiz verflachte etwas vor Santa Rosa de Copán, dafür blieben uns die Schlaglöcher treu und damit es nicht zu langweilig wurde setzte heftiger Regen ein. In der Stadt angelangt war der erste Bankautomat „Außer Betrieb“ und langsam hatten wir Angst ohne Geld dazustehen. Die Stadt war komisch. Sie liegt an einem Hang und manche Straßen waren dementsprechend steil. So steil, dass es eh keiner glauben würde wenn wir es beschreiben sollten. Die berühmten Straßen von San Francisco waren ein Klacks dagegen. Wir fuhren erst halb um die Stadt herum und dann mitten durch sie hindurch. Die Straßen waren verflucht eng und an 2 Kreuzungen fehlte der Platz um die Kurve zu meistern. Überall parkende Autos, Motorradfahrer die sich vor einem quetschten und ich bat Simone mich auf dem schnellsten Weg aus diesem Irrgarten herauszulotsen. Wir testeten etwas was sich schon häufiger bewährt hat; das Fußballfeld. Wir erreichten es unfallfrei und fanden einen kleinen Schotterplatz vor einem Kiosk. Ein Fahrer eines Kleinlasters stellte soeben sein Fahrzeug dort ab und wir taten es ihm gleich. Wir waren total am Ende und tranken einen Kaffee im Kiosk (waren dann total pleite) und bekamen Fußball bis nach Mitternacht geboten. Als wir zu Bett gingen wurde immer noch fleißig getreten und gekickt.

Endlich hatten wir Zeit für unseren ersten Stadtbummel in Honduras. Wir waren erstaunt über die vielen Geschäfte im Zentrum die sehr nordamerikanisch aussahen aber in alten schönen Kolonialgebäuden untergebracht waren. Das Flair war aber typisch zentralamerikanisch wobei es hektischer war als in vielen anderen Ortschaften die wir bis dahin sahen. Auffallend waren die vielen Polizisten und privaten Sicherheitsbeamten die fast vor jedem Gebäude standen. Banken fanden wir auch und tatsächlich eine ohne Gebühren am Automaten. Wir hoben Geld ab hatten aber den neuen Umrechnungskurs noch nicht verinnerlicht und so sagte ich nach einem Mittagessen in der Innenstadt zum Tankwart volltanken bitte. Der Diesel sprudelte und bis ich es bemerkte war es fast zu spät. Ich ließ den Tankwart stoppen, bezahlte und hatte wieder einen leeren Geldbeutel. Wir wollten nicht wieder in die Innenstadt fahren um zur Bank zu gehen und hofften auf das nächste touristische Ziel welches wir ansteuerten. Kaum aus der Stadt hielten wir an einer Shopping Mall, stießen dort aber nur auf defekte Geldautomaten. Wurscht wir waren uns sicher in Gracias wird es Banken geben.




Auch dorthin ging es viel langsamer als erhofft. Bergauf und dann endlos bergab, miese Straße und im Schlussspurt wieder bergauf auf 800 Höhenmeter. Die Kopfsteinpflaster des Stadtkerns testen wir mit Pancho nicht und fanden durch Zufall einen sehr ruhigen Stellplatz gegenüber eines Kindergartens. Wir hatten ganze 6 Minuten zu Fuß zum zentralen Platz. Gracias war ein sehr kleines Städtchen und ist im Reiseführer hoch gelobt und die meisten Tourveranstalter legen hier einen Halt ein. Wir fanden das angeblich hübsche Örtchen ziemlich öde und waren arg enttäuscht. Die Stadt war einst die Hauptstadt des gesamten spanischen Eroberungsgebiet und sollte dementsprechend auch etwas kolonialen Glanz haben. Hatte es aber kaum. 4 Banken hatte es, davon zwei mit Geldautomaten. Die nächste Odyssee in Sachen Geld. Bank Nummer eins hatte gerade ihren Automaten abgestellt um eine Serviceroutine durchzuführen. Bank Nummer zwei wollte unsere Karte nicht akzeptieren. Also fragten wir nach und wir mussten warten. Nach einigen Minuten wurde meine Karte von einer Dame entgegen genommen, aber Geld konnte sie mir keins ausgeben, da ich meinen Pass nicht dabei hatte. Also liefen wir zu Pancho zurück und holten Dollar und Pässe und versuchten es erneut in Bank Nummer eins. Der Automat war wieder in Betrieb akzeptierte aber unsere Karten nicht. Also zurück zu Bank zwei die ihre Tür vor unserer Nase absperrte. Wieder zu Bank Nummer eins geflitzt und in die Warteschlange eingereiht ähnlich wie bei einer Kofferabgabe am Frankfurter Flughafen. 6 Schalter waren geöffnet und gefühlt warteten 90 Menschen vor uns. Mir war das warten zu dumm und ich wollte es noch einmal am Automaten versuchen. Die 2 vor mir bekamen Geld, aber wieder wurde meine VISA am Ende aller Eingaben ausgeworfen. Ohne Geld und ohne Begründung. Genervt wollte ich zurück ins Gebäude und stand vor verschlossener Tür. Die 3 Sicherheitsbeamten schüttelten den Kopf und der vierte am Seitenausgang ließ mich nach betteln wieder ein. Die Schlange hatte sich kaum vorwärts bewegt, aber am Ende konnten wir US Dollar in Lempira tauschen. Einen 20er lehnten sie ab, da er einen winzigen Riss hatte. Mit dem hatten wir später noch unsere Freude.
Danach genehmigten wir uns ein Bier und aßen später Grillfleisch auf der Straße am Bordstein. Bei dem ganzen hin und her habe ich mir etwas an der Fußsohle eingehandelt. Ich kann heute noch nicht sagen was es war, vielleicht bin ich auf einen spitzen Stein getreten, was nach der weiteren Belastung diesen Punkt zum pochen brachte. Bis wir an Pancho waren konnte ich kaum noch auftreten. Toller Tag!



Die geplante Tageswanderung im Parque Nacional Montaña de Celaque, wo wir die große Runde bis auf den höchsten Berg des Landes den El Cerro de las Minas mit 2.849 m in Angriff nehmen wollten, musste ich absagen da mein Fuß auch am Morgen keine großen Belastungen wollte. Wir dachten wenn dies schon nicht geht, hängen wir unsere Körper in heiße Thermalquellen. Körper und Geist und auch dem ollen Fuß haben sie sehr gut getan. Wir waren alleine in der Anlage und konnten von Pool zu Pool wechseln und die ruhige Natur im Wald genießen. Mittagessen hatten wir in Gracias und nach einem Eis auf dem Hauptplatz zogen wir weiter. Den Abstecher nach Gracias würden wir nicht wieder fahren. Da wir knapp bei Kasse waren fuhren wir, als wir zurück auf der Hauptverkehrsader waren, noch einmal schnell nach Santa Rosa de Copán. Wir wussten schließlich wo wir hin wollten und mieden die engen und schlechten Straßen. Ich erwähnte die Steilheit der Straßen, aber eine war ganz besonders. Sie war die perfekte Abkürzung, zückte den Pkw Fahrern aber auch ein erschrockenes ungläubiges Erstaunen in ihre Gesichter, als wir ihnen entgegen kamen. Der Anstieg war vielleicht nur 100 Meter lang und schon nach 10 musste ich in den ersten Gang wechseln. Wir dachten wir würden rückwärts den Berg runter und einen schlimmen Unfall verursachen, aber Pancho fing sich und kroch den Hang hoch. Der Hang war einer Sprungschanze beim Skispringen nicht unähnlich. Und weil es so lustig war sind wir da auch wieder runter, da durch die Einbahnstraßen und Baustellen wir schon beim ersten Mal fast eine Stunde brauchten bis wir aus der Stadt heraus waren. Kopfüber in der Fahrerkabine hängend so kamen wir uns vor. Wir sahen durch die Scheibe direkt auf den Asphalt und im ersten Gang ruckelten und quietschten wir uns von Dannen. Wieder ließen wir ungläubige Gesichter zurück.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Fahrerhaus. Die Strecke war weiterhin schön, allerdings konnten wir dies kaum würdigen da die Schlaglöcher und Polizeikontrollen unsere volle Aufmerksamkeit beanspruchten. Bei einer wollte der Polizist jedes meiner Papiere sehen. Ich stand mit ihm im Freien und er fragte und verlangte und ich dachte er würde nur nach einen kleinen Aufhänger suchen um uns abzukassieren. Simone stieg dann auch aus und gesellte sich zu uns und warum auch immer starrte er sie kurz an und gab mir dann alle Unterlagen zurück und wünschte uns eine gute Fahrt. Hatte sie ihn verhext, oder lag es an den rappelkurzen Haaren? Wer weiß .

Wir erreichten die Kleinstadt Copán Ruinas nach Einbruch der Dunkelheit und parkten direkt neben der Polizeistation zwischen der Stadt und der archäologischen Stätte. Zwar parkten wir direkt neben der Straße, aber ab 22 Uhr kam der Verkehr praktisch zum Erliegen. Hinter der Stadt sind es nur noch 11 Kilometer bis zur Grenze nach Guatemala, die allerdings in der Nacht geschlossen hat. Deshalb herrschte an der Durchgangsstraße auch nur tagsüber Lärm, den wir aber eh nicht mitbekamen. Der Polizei war es egal ob und für wie lange wir dort parkten und bis auf diese Frage die wir ihnen stellten hatten wir sonst keinerlei Kontakt mit den Beamten. Da die Fahrt wieder sehr anstrengend war wollten wir nicht kochen und machten uns auf die Socken in die Stadt (mit Taschenlampe bewaffnet, denn Straßenlaternen sind in vielen Gegenden Zentralamerikas Mangelware) und trafen auf unseren ersten Baleada. Es ist das Nationalgericht Honduras. Es handelte sich um einen großen gefüllten Maisfladen, der den ganzen Teller einnahm. Gefüllt sind sie meist mit Bohnenmus und Soßen und weiteren Füllungen nach Lust und Geschmack. Eier, Speck, Würstchen, Hackfleisch, Rindfleisch, Huhn, Kaktus, noch mehr Bohnen, Käse usw. können darin enden und dazu gibt es eingelegtes Kraut, Karotten, Zwiebeln und Chilis. Davon stand ein 2 Liter Glas auf jedem Tisch und wir konnten von dem feurigen Mix so viel nehmen wie wir wollten. Der Baleada war super lecker und ausreichend, um ordentlich satt zu werden.
Nach dem Abendmahl ging es uns schon viel besser, aber richtig gut ging es uns nach dem Besuch bei Thomas und Elsa Wagner. Thomas ist deutscher Auswanderer und führt mit seiner honduranischen Frau das Sol de Copán. Er machte sein Hobby in Honduras zum Beruf und braut seit über 20 Jahren Bier und schenkt diese frisch gezapft vom Fass in seinem Restaurant aus. Wir durften gleich am Stammtisch direkt vor dem Tresen Platz nehmen und begrüßten einen Iren, 2 Schweizer, 2 Holländer und einen Deutschen. Die restlichen Tische waren von Einheimischen belegt und wie Thomas uns später erzählte macht er keine Werbung und dennoch sind jeden Abend alle Tische vom Lokal belegt. Sie kommen von weit her, so sie denn Geld haben, um sein Bier zu probieren. Und dann kommen halt noch Reisende, denn das Sol, also die Sonne von Copán spricht sich herum.
Er hatte zwei Biere am Start, ein Hefeweizen und ein herbes, hopfiges aber spritziges trübes Lager. Beide waren hervorragend, aber das Lager war zum hineinlegen. Die Wagners schlossen immer gegen 22 Uhr und wir blieben bis zum Ende und hatten je drei Bier. Als der Laden leer war wurde am Stammtisch geraucht und jeder erzählte von seinen Erfahrungen. War ein toller Abend und Thomas ein bemerkenswerter Unterhalter.

Die nächsten beiden Tage verbrachten wir in Copán Ruinas (9.000 Einwohner).
Den ersten Morgen verbrachten wir in den Ruinen von Copán. Andere Mayaanlagen mögen spektakulärer sein, aber die Hieroglyphen und Skulpturen waren meisterhaft. Dazu kommt, dass die Anlage schön im Wald liegt und die heiligen Tiere der Mayas sich langsam wieder vermehren. Wir starteten im Nieselregen und nach dem wir zahlten begrüßten uns zuallererst die Hellroten Aras. Der Nationalvogel Honduras ist eine sehr gefährdete Spezies und im UNESCO Weltkulturerbe leben einige Paare frei und sind für viele Besucher wahrscheinlich der Höhepunkt des Besuches. Ganz klar waren auch wir entzückt. Ihnen wurde gerade ihr Obstfrühstück serviert und so kamen die halbzahmen Tiere direkt bis vor die Linse. Es war schlichtweg atemberaubend wenn ein Pärchen krächzend durch die Urwaldbäume flog. Zwei Farbtupfer aus rot, blau und gelb zogen dann durch die dunkelgrünen Wipfel. Kein Wunder, dass die alten Mayas diesen Vogel verehrten und er ist in den Steinmetzarbeiten in ganz Copán zu finden.
Vor über 2.000 Jahren siedelten Menschen sich im Tal an. Nach 400 n. Chr. regierte eine Königsfamilie, die als Gründer der Stadt angenommen wird. Diese Familie herrschte bis ins 9. Jahrhundert und verschwand dann spurlos und mit ihnen die Mayakultur. Es ist in allen Mayastätten das gleiche. Keiner weiß sicher was zu Beginn des 9. Jahrhunderts geschah, aber die komplette Hochkultur der Mayas verschwand fast über Nacht. Von Mexiko bis nach Honduras. Heute sind die Stelen und die Hieroglyphentreppe die Highlights, damals gab es immer wieder neue. Die Stadt, wie alle Mayastädten, wurde permanent vergrößert und dabei wurde auch pausenlos überbaut. Oft wurden alte Tempel abgetragen, wegen den Baumaterialien, aber oft wurden besondere Gebäude geschützt und über ihnen neue errichtet. Überreste von Tausenden Bauwerken aus 5 Bauphasen und ebenso viele Schichten wurden gefunden. So fanden Wissenschaftler den Rosalila-Tempel (Namensgebung wegen der Farbe), der als 1:1 Nachbau im Museum steht. Er ist völlig erhalten und mit kräftigen Rottönen bemalt, nur steht er viele Meter unter der Erde!
Die Treppe ist Copáns berühmtestes Bauwerk und zählt 63 Stufen. Diese bestehen aus Einzelsteine die zusammen mehrere Tausend Glyphen zeigen und somit die längste je gefundene Mayainschrift darstellt. Sie fängt mit dem Tod des 12. Königs an und erzählt die Geschichte des Königshauses bis... tja da bin ich überfragt. Einige Steine waren aus der Treppe gepurzelt und so verpassten wir das Ende. Die Hieroglyphen waren nur sehr schwer zu erkennen und trotzdem sind solch Bauwerke immer wieder faszinierend. Copán hatte einige von ihnen und wir verbrachten einmal mehr viel mehr Zeit als wir dachten. Es war unsere letzte Mayastätte und ein würdiger Abschluss dieser Kultur.
Es war schon Nachmittag als wir in das Städtchen kamen, fanden ein schönes Café und verputzten später Grillspieße und Tacos auf dem Marktplatz. Als Nachspeise oder Betthupferl, wie man es sehen möchte, fanden wir uns wieder bei Thomas ein und schlürften sein kaltes Gold. Am Stammtisch ohne weitere Reisende sitzend kamen wir mit zwei Herren ins Gespräch. Juan und Juan, Vater und Sohn. Beide sprachen deutsch, da sie beide in Deutschland studierten und als sie ihre Krüge geleert hatten und das Lokal verließen fragte uns Thomas ob wir wüssten wer diese beide Herren waren. Nö woher auch. Sie waren die Besitzer der vielleicht größten Kaffeeplantage in Honduras und Multimillionäre. Wie gut dass sie uns auf einen Besuch eingeladen hatten!
















Die Wälder um die Mayaanlage sind frei und mit ein paar Wanderwegen durchzogen. Diese liefen wir nach einer erholsamen Nacht und dann weiter über den Fluss Copán und in die Berge. Wir erhielten von Thomas diesen Tipp und bekamen einsame Natur. Wir kraxelten über einen freien Berg und tauchten dann in tropfenden Regenwald ein. Auf dem Rückweg hielten wir in einer Finca und trafen dort auf ein Paar aus Guatemala, die wir am Vortag in den Ruinen kennenlernten. Schon bekamen wir einen Kaffee gratis und ein nettes Gespräch. Am Nachmittag liefen wir durch Copán Ruinas, genehmigten uns einen weiteren Kaffee und bestellten später wieder einen Baleada um als Abschluss im Sol de Copán zu enden. Wir blieben lange. Thomas hatte schon geschlossen und wir saßen immer noch, tranken Bier aufs Haus und klebten Pancho in seine 4 Wände. Allerdings wurden die Handybilder nichts, weshalb wir hiervon nichts zeigen können. Es war ein wunderbarer Abend und mit vielen Glückwünschen für unsere weitere Reise verließen wir den Ulmer Thomas und seine Gattin Elsa.




Prost auf das Sol de Copán,
Stefan