Montag, 11. Mai 2015

Die Sonne hat uns wieder in New Brunswick


Zurück in Campbellton haben wir nach einer willkommenen Dusche unsere Nacht auf dem Walmart Parkplatz verbracht. Dadurch haben wir WLAN und können euch an unserer Reise teilhaben lassen.
Es mag für den ein oder anderen seltsam klingen jeden dritten Tag auf einem Supermarkt-Parkplatz zu schlafen, aber nach den ersten Nächten sehen wir auch klare Vorteile. Walmart öffnet zwischen 7 und 8 und hat bis 21 oder 22 Uhr geöffnet. Dies gilt auch für Samstag/Sonntag. Wir bekommen dort frisches und leckeres Brot/Brötchen, auch wenn alles auf Weißmehl basiert. Grünzeug ist dort mit am billigsten. Die sanitären Einrichtung sind immer hervorragend gepflegt, was übrigens auch für alle andere Märkte gilt. Selbstverständlich kostenfrei. Die Parkplätze werden überwacht, nicht dass bis dato etwas vorgefallen wäre und WLAN Empfang bekommt man gratis dazu. Mittlerweile stellt sich nicht mehr die Frage ob wir sollen oder nicht, sondern vielmehr wo stehen wir am geradesten, weit von der Straße, aber nah genug am Gebäude für guten Empfang. Etwas abseits, nicht mitten drin und die Laterne am besten direkt neben Pancho. Dann stört das Licht nicht und unsere Leiter ist safe.

Es wurde mal wieder spät und trotzdem klingelte um 7 Uhr der Wecker und wir tranken unseren Kaffee und hatten ein paar Minuten für das jeweilige Buch. Es ist erstaunlich wie gut der Kaffee hier ist und im Angebot ist er nicht teurer als bei uns zu Hause. Ganze Bohnen sind allerdings unerschwinglich. Geht man sein schwarzes Laster in Starbucks, M oder Tim Hortens holen (gilt auch für ein kleines Café wenn mal eins zu finden ist) ist man sogar um einiges günstiger als im Vergleich zu Deutschland.
Kurze Tagesplanung und dann auf zum shoppen. Wasser brauchen wir immer, können ja immer noch nicht unsere Wassertanks auffüllen.

Der nun kommende Acadian Coastal Drive ist sehr stark frankokanadisch geprägt und auf der Strecke bis nach Miramichi war Französisch die Hauptsprache wobei jeder auch Englisch konnte.


Auf dem Abschnitt bis zur unspektakulären Stadt Miramichi erreichten wir Bathurst, ein Konglomerat aus mehreren kleinen Städten. Nach der Wäsche und einen weiteren Versuch ein Autoradio bei einem Großmarkt zu erwerben wurde uns ein kleiner Werkstattbetrieb empfohlen.
Hier fanden wir unser Glück und kauften ein Autoradio, das uns dann auch gleich eingebaut wurde. Dies ist für uns leider unmöglich, weil wir ja so begabte Handwerker sind. Hier gibt es keine passenden Anschlussstecker sondern einfach nur 10 verschiedenfarbige Kabel am Autoradio, welche man da jetzt wo verdrahten soll?!? Endlich Musik und die Toten Hosen schallen aus den Lautsprechern .

Wir fuhren die Acadian Küste weiter und gelangten auf den Anlegersteg des Hafens vom Fischerdorf Anse-Bleue. Im späten Sonnenschein und beißenden Wind fragten wir kurz, ob wir hier übernachten könnten. Kein Problem, mir gehört das Pub hier, kommt doch nachher einfach vorbei. Die Sonne noch genossen, mal nicht kochen, auf ins Pub. Endlich mal Bier. Zu Essen gabs Nachos mit Käse überbacken und 6 Chicken Wings. Zusammen mit 2 Bier machte das 21 €. War lecker, machte aber nicht satt. Wir hatten ja noch Erdnüsse und Chips mit an Bord.

Übrigens die Hummerfangsaison ist an diesem Tag, den 1.Mai eröffnet worden. Keine Ahnung wie das funktionieren soll.




Wir fuhren einen kurzen Abstecher zu ein paar kleinen Hummerfanginseln. War ganz nett anzuschauen und am Ende wurden wir mit einem Leuchtturm am Sandstrand belohnt. Leider war der Wind so schneidend kalt, dass wir es nicht lange dort ausgehalten haben.




Laut Reiseführer hat Miramichi nicht viel zu bieten und so war es dann auch. Allerdings fanden wir eine Bäckerei (Napan Baykery von Kerstin und Werner Pesch), die von einem deutschen Paar aus der Bayreuther Ecke betrieben wird. Wir verspeisten erst mal Streuselstücken mit Cranberry und einen gedeckten Apfelkuchen. Es war köstlich. Die Auslage war so verlockend, dass wir noch eine Wiener Brezel und einen Mohnkuchen verputzten. Leider waren wir dann satt und kauften für später ein Leinsamenbrot und eine Laugenbrezel, weil das einfach muss. Auf dem Farmermarkt ums Ecke kauften wir noch eine scharfe rote Paprika Marmelade (!). War wie in Western Filmen... Szene: Fremder betritt Saloon... Wir kommen zur Tür rein und im Umkreis von 3 Metern verstummte jedes Gespräch, 2 Sekunden später hatte auch der letzte Gast im hintersten Winkel vernommen, da geht was Merkwürdiges vonstatten.
Der Farmermarkt war eher ein Seniorentreff und wir 25 Jahre unter dem Altersdurchschnitt.
Wie das alles schmeckte und wo wir unseren Mittagstisch aufschlugen erzählen wir nächstes Mal.
















Bon Appetit,
Simone & Stefan