Freitag, 9. September 2016

Ein Schlusswort auf Belize (aktueller Standort: Alegría, Usulután)


@ Sabrina: Hallo Mannheimerin, liebste Geburtstagsgrüße aus El Salvador. Aus einem Vulkankrater werden wir auf dich anstoßen! Habt ein schönes Wochenende

In 10 Tagen durchfuhren wir die Hälfte des Landes von Norden nach Süden. Im Westen verließen wir es schlussendlich in Richtung Guatemala. Ein Ereignis prägte unseren kurzen Besuch in Belize. Hurrikan „Earl“, den wir glimpflich im Norden überstanden. Danach suchten wir wann immer dies möglich war die Karibikstädtchen auf, da diese unsere einzigen Optionen darstellten. Als wir das Land am 10. August verließen weinten wir ihm keine Träne hinterher.

Belize besitzt etliche Mayaruinen, wir sahen nur 2 kleine. Belize kann einige Nationalparks vorweisen, aber wir besuchten keinen einzigen. Höhlen und Wasserfälle hat das Land im Überfluss, aber auch von denen sahen wir nichts. Es hat reichlich Karibikküste, aber einen schönen Strand fanden wir nicht und auf die berühmten Cay Inseln im 2. größten Korallenriff der Erde konnten wir nicht.
Earl hieß der Grund.

Aber abgesehen von dieser Naturkatastrophe ist das verarmte Land sündhaft teuer für Reisende. Wir konnten dank Earl nichts buchen, hätten es aber auch nicht bei den Preisvorstellungen die die Touranbieter hatten. Einzig die Cay Inseln hätten wir besucht.
Die Bevölkerung ist ein Mischmasch verschiedenster Kulturen und wirkte meist lustlos und des Lebens müde, wobei wir keine negativen Erfahrungen sammelten. Wir wurden oft nach Geld angesprochen, aber dies war schon alles. Genauso oft wurde versucht uns Haschisch anzudrehen. Beides schmerzte nicht, erzeugte aber auch keinen karibischen Flair.

Für Belize streichen wir unsere Top 5 (Homepage), denn was sollen wir großartig erwähnen? Zerstörte Brücken, abgedeckte Wellblechhütten, entwurzelte Bäume, beschädigte Tempel und überschwemmte Straßen und Grundstücke? Nein, das hat Belize ganz sicherlich nicht verdient.

In 10 Tagen legten wir 748 Kilometer auf belizischen Straßen zurück. Zu Fuß wanderten wir keinen einzigen.
Im Schnitt fuhren wir also 74,8 Kilometer am Tag.
Da wir wussten, dass Diesel in Belize über einen Euro der Liter kostete kamen wir mit einem randvollen Tank und verließen das Land mit noch fast der Hälfte unseres Treibstoffes. Pancho bekam demnach nichts.

In 10 Tagen zahlten wir für 1 Übernachtung 8,60 Euro, oder 86 Cent pro Tag.
Nennenswerte Transporte gab es keine.

In 10 Tagen hatten wir restliche Ausgaben von 317 Euro. Egal ob Lebensmittel, Eintrittsgelder, Restaurantbesuche und Kneipenaufenthalte. Zu Zweit benötigten wir 31 Euro und 70 Cent am Tag. Hierin spiegeln sich die extrem hohen Lebenshaltungskosten in Belize (keine Eintrittsgelder wurden ausgegeben).

In 10 Tagen belief sich das Grand total auf 326 €, oder 33 Euro am Tag.
Bei einem so kurzen Aufenthalt ist diese Darstellungsweise natürlich etwas verzerrt, aber das ist was wir ausgegeben haben.

Ausgaben in Höhe von 33 Euro pro Tag hört sich gut an, erschreckten uns aber enorm. Für diesen Betrag könnten wir in Deutschland täglich zu Zweit essen gehen und bräuchten nicht so viel.
Zum ersten Mal sind wir von einem Land enttäuscht worden und dies lag nur an zweiter Stelle an Hurrikan Earl. Ohne ihn, oder durch einen Tankstellenbesuch wäre unsere Bilanz in die Höhe geschossen.
Wenigstens trafen wir auch in Belize auf freundliche und hilfsbereite Menschen. Wir wurden zwar viel öfter auf Almosen angesprochen, aber nie belästigt. Wo immer wir wild campten, parkten wir total sicher.
Leider müssen wir festhalten, Belize werden wir kein zweites Mal bereisen.

Ende ☺