Dienstag, 24. Januar 2017

Bocas del Toro (21.11.2016 - 27.11.2016; aktueller Standort: Cartagena de Indias, Bolívar)

Ja Hallo erstmal nach einer längeren Schreibpause in Panama. Ob Faulheit oder Schreibblockade werdet ihr hoffentlich bald selbst beurteilen können. Wir versuchen wieder etwas aufzuholen.
Seit einer Woche sind wir in Kolumbien unterwegs.

Die Grenze zu Panama war zu Beginn der vierten Novemberwoche erreicht. Die Einreise dauerte wieder etwas länger, da an 4 verschiedenen Stellen Stempel und Papiere ausgestellt werden mussten. Die komplette Grenzstelle mit Buden und ein paar Gebäuden wirkte sehr vergammelt; wie einige Grenzübergänge in Zentralamerika. Dazu kam, dass wir zwar nicht unhöflich, aber auch nicht entgegenkommend begrüßt wurden. Sei es der Herr an der Desinfektionsanlage, sei es der Herr der die Einreisepapiere für Pancho ausfüllte und sich partout weigerte die Motornummer ins Formularfeld einzutragen (sei unwichtig für die Verschiffung nach Südamerika... uns schwante übles), sei es der Herr für das Abstempeln unserer Reisepässe, oder sei es der Beamte der uns zwang noch Geld für die Straßennutzung in Panama zu zahlen. Nun gut nach 2 Stunden fuhren wir ins nächste Abenteuer mit einer 30-tägigen Versicherungspolice für Pancho und einem 90-tägigen Visum für uns. Auf ins Land der Tigerente, oder zum großen Finale in Zentralamerika (Kartenlink).

Als die Grenze einige Kilometer hinter uns lag konnten wir keinen Unterschied mehr zwischen Costa Rica und Panama feststellen. Üppiges Grün wuchs bis an die Straße, Bananenplantagen durchzogen die Kulisse und in kleinen aber steilen Anstiegen durchquerten wir die nordwestlichste Ecke des Landes. Uns fiel wieder auf, dass Pancho sehr schwerfällig die Steigungen anging und im Gegenzug die Bremsen ein Klopfen verursachten kaum dass wir sie stärker beanspruchten. Da musste noch einmal ein Mechaniker ran. In dem Karibikort Almirante traf die Straße wieder das Meer und wie so viele Karibikorte zuvor war auch dieser unansehnlich. Sorry war leider so. Die meisten Behausungen waren wackelige Bruchbuden, überall lag Müll herum und die Einwohner schlurften in farbigen Badelatschen lustlos durch die schäbigen Straßen. Da von Almirante Lkw-Ladungen voller Bananen per Schiff auf Reisen gehen, gaben die riesigen Sattelschlepper und eine Art Güterbahnhof im Zentrum dem Kaff den Rest.
Dank Offline-Kartenmaterial fanden wir die zwei Fährterminals, die Personen und Fahrzeuge auf das Archipel Bocas del Toro beförderten ziemlich schnell und selbst die Preise von 80 bzw. 60 US-Dollar für Pancho für die einfache Fahrt fanden wir akzeptabel. Jetzt mussten wir nur noch auskundschaften, ob wir auf der Hauptinsel problemlos manövrieren können, ein Platz für die Nacht für uns zu finden sei und ob eine der beiden Spanischschulen uns zusagen würde. Der Plan war einfach. Am nächsten Tag in einem kleinen Boot für ein paar Dollar auf die Insel übersetzen und am Abend eine Entscheidung fällen. Die einzige Hürde war jetzt noch, wo bleiben wir für diese Nacht und wo können wir Pancho sicher während des Tages belassen. Wir fragten bei der Polizei aber die sagten nein, wir fragten bei der Feuerwehr die sagten ja wollten aber 15 Dollar, wir fuhren die Straßen auf und ab und wussten da wollten wir nirgends stehen und bei den beiden Fähren durfte man nur stehen, wenn man am nächsten Tag übersetzte bzw. am Abend am Festland ankam. Dann gabelten wir noch einen Helfer auf, der aber wider Erwarten kein Geld wollte und mit seinem Drahtesel uns zu verschiedenen Möglichkeiten brachte. Privatparkplätze oder neben der Verladerampe für Container. War alles nichts für uns. Er bot uns an, dass wenn wir fahrzeuglos auf die Inseln wollten Pancho bei ihm für 3 US pro Tag parken könnten. Dies war wenigstens ein Anfang, aber noch keine Lösung für unser naheliegendes Problem. Irgendwann waren wir ihn endlich los und kauften schnell ein paar Kleinigkeiten (nicht gerade billig), um dann am Wasser entlang an eine Stelle zu fahren die wir vorher schon passierten und jetzt als beste Option einstuften. Es gab dort eine kleine Ausbuchtung neben der Straße, an der 4 oder 5 Autos direkt neben dem Wasser parken konnten. Mit Blick auf ein verrostetes Schiffswrack aber wenigsten einer leichten Brise blieben wir dort. Nach einer Stunde kam ein Herr vom gegenüberliegenden Haus und hieß uns willkommen. Er war sehr nett und erzählte dieses kleine Stückchen Land gehöre ihm und wir könnten dort in Ruhe parken. Es wäre sehr ruhig in der Nacht, was wir dann auch bestätigt bekamen, und sicher obendrein. Wunderbar. Mit weichendem Tageslicht kamen viele Dutzend kleine Papageien von ihrem Tagesgeschäft zurück und ließen sich in den umliegenden Bäumen nieder. Es folgte ein herrliches Geschnatter bis die Nacht einsetzte. Nicht weit von uns lag das örtliche Hospital und wir kamen auf die Idee dort nachzufragen, ob wir unseren Reisegefährten dort parken könnten. Liefen hin und trafen auf zwei super nette Damen in Weiß . Eine sprach nur spanisch, die andere auch gutes Englisch und so erhielten wir eine schnelle Sprachlektion. Sie telefonierten mit ihren Boss und befragten auch den Sicherheitschef und dieser meinte sie können keine Verantwortung gegenüber uns übernehmen, aber er war bereit uns für ein paar Tage direkt vor dem Zaun parken zu lassen. Dort waren ein paar Meter Platz und wir wären zwischen Straße und Maschendraht gestanden, im guten Sichtfeld für die Öffentlichkeit und dem Wachpersonal des Hospitals. Alle waren sehr hilfsbereit und uns wurde klar, die Leute an der Grenze spulten nur ihren Dienst ab. Hier waren die Menschen viel netter, auch wenn wir trotzdem nicht eine Sekunde unsere Habe ohne Aufsicht haben wollten.

Nach einer erholsamen Nacht parkten wir schnell vor dem Krankenhaus und liefen zu den Schnellbooten um auf die Isla Colón im Archipel Bocas del Toro transportiert zu werden. Wir befanden uns seit Einreise in der Provinz Bocas del Toro, waren nun auf dem Weg zur gleichnamigen Inselgruppe und erreichten nach 45 Minuten Fahrt die Hauptstadt der Provinz, die auch den Namen Bocas del Toro trägt. Da war jemand sehr einfallsreich...
Das Archipel besteht aus 6 bewaldete größere Inseln und einer Unmenge an kleinen Inselchen. Die kleinste die wir sahen bestand aus einem Baum auf einem Quadratmeter. Der älteste Meeresnationalpark Panamas befindet sich dort und wer faul am Strand relaxen möchte, oder lieber auf dem Surfbrett krachende Brecher bezwingen will, oder aber unter Wasser durch die Korallengärten gleiten mag kann in Bocas del Toro seinen Jahresurlaub verbringen. In der Hauptstadt war man inzwischen bestens auf Reisende eingestellt und Hostels und Restaurants bzw. Kneipen gab es in Hülle und Fülle. Da die Ortschaft so winzig war liefen wir alles zu Fuß ab. An den beiden Hauptstraßen reihten sich alte bunte Holzhäuser und auch die erste Spanischschule lag in einem luftigen Holzhaus. Die verschiedenen Pakete waren ganz in Ordnung, aber am besten sagte uns der Intensivkurs für 275 US für 30 Stunden zu. Dies würde 6 Stunden Privatunterricht an 5 Tagen bedeuten und wir wären frei was den Beginn der Klasse anging. Wir liefen danach zur nächsten Schule am anderen Ende des Dorfes, welches die gleichen Pakete für mehr Geld anbot. Nur in der ersten hätten wir auch zum schlafen unterkommen können, allerdings lag der Preis ähnlich wie in anderen Hostels um die 25-30 US pro Nacht in einem Privatzimmer. Also nach 2 Nächten hätte sich die einfache Fahrt mit der Fähre schon ausgezahlt, hätten wir schließlich alles dabei und bräuchten keinen Stellplatz auf dem Festland. Blieb die Frage wo parken. An der Hauptstraße gab es mehrere Parkmöglichkeiten und Einheimische meinten wir könnten dort ruhig bleiben. Wir liefen bis an den ersten Strand und fanden dort einen Fleck wie für uns gemacht. Ein Bächlein bahnte sich 30 Meter seinen Weg durch festgefahrenen Sand um am Ende in einem breiten, nicht unbedingt hübschen Strand zu enden. Auch der Sand dort war zementhart und wir könnten hinter Bäumen direkt vor der karibischen See stehen. Wind mit inbegriffen und nur 4 kleine Strandlokale in Sichtweite was eine ruhige Nacht garantieren würde. Unsere Entscheidung war getroffen. Wir gingen noch in ein Café und stießen auf schnelles Internet, blieben noch bis um 15 Uhr auf der Insel und wollten dann zurück um erklärt zu bekommen, dass wegen dem anziehenden Hurrikan die Schnellboote nicht mehr fahren würden. Die große Fähre am Ortsende würde aber um 15.30 Uhr ablegen und wir sollten uns beeilen um diese noch zu erreichen. Wir sagten zwar Danke und hasteten los, verstanden aber die Welt nicht mehr. Hurrikan? Wo kam der denn her und warum wussten wir davon nichts. Warum fuhren keine Boote, die See war schließlich ruhig? Und so spät in der Saison dürfte es überhaupt keine Hurrikans mehr geben. Wir kamen rechtzeitig für die Fähre und zahlten nur einen Dollar um als Fußgänger an Bord zu dürfen. Dort erfuhren wir, dass Hurrikan Otto in der Nacht die Hafenstadt Colón treffen wird und weiter an der Karibikküste in unsere Richtung ziehen soll. Na danke fürs Gespräch. Wir standen direkt am Meer und eine tropische Naturkatastrophe wälzt sich uns entgegen. Die Menschen in Almirante nahmen es aber gelassen und wir dann auch. Kauften etwas Gemüse fürs Abendessen und bekamen sogar noch Geld zurück, da wir das Schnellboot nicht nutzen konnten. Die drei Herren am Kai vertäuten ihre Boote und grinsten als sie unsere Tickets sahen. Wir waren die Einzigen die fragten ob sie die Hälfte erstattet bekämen und überhaupt machten sie mit ihrem Gegluckse den Eindruck als wären wir die ersten überhaupt die jemals Geld rückforderten. Aber problemlos bekamen wir 10 Dollar zurück und ein herzliches Händeschütteln zum Abschied. Danach harrten wir dem Sturm, der vielleicht kommt oder auch nicht, am gleichen Platz wir zuvor zwischen Amazonen in den Bäumen und dem Rostkahn schräg vor uns. Um 6 Uhr mussten wir an der Fähre sein und hofften, dass der Hurrikan an uns vorüber zog.




Wir schliefen wieder gut. Es regnete nur leicht in der Nacht und wir waren guter Dinge. Um 6 Uhr reihten wir uns hinter 4 Lkws an der Fähre ein und warteten, dass wir die Laderampe hoch durften. Aber da tat sich nichts. Ein paar Leute liefen dort herum, aber irgendwie passierte nichts und keiner konnte so früh etwas konkretes sagen. Wir mussten warten. Um 8 Uhr bekamen wir die Info, dass der Hurrikan Colón direkt getroffen hatte und dann wie eine Billardkugel an der Bande wieder in die Karibik zurück prallte und direkt auf Costa Rica zuhielt. Bocas del Toro wurde gänzlich verschont und jetzt hing es am Minister für Transport die landesweite Stilllegung des Bootsverkehrs an der Karibik wieder aufzuheben. Also warteten wir auf den panamaischen Dobrindt um in Aktion zu treten. Boah da stehen wir hier noch Silvester.
Um die Wartezeit zu überbrücken ein paar kurze Sätze zu Panama.
Ich glaube es ist legitim zu sagen, dass der Panamakanal das Land bestimmt und er es in den letzten 100 Jahren zur heutigen Wirtschaftsmacht in Zentralamerika machte. Aber schon früher bevor der weiße Mann auf Amerikas Boden erschien wurde die Landenge, die Nord- und Südamerika miteinander verbindet, zur Beförderung von Waren genutzt (die Hochkulturen von Mexiko und Peru) und Pflanzen und Tiere hatten eine natürliche Verbindung über die Kontinente. Tatsächlich und dies wusste ich bis vor 3 Wochen noch nicht, stellt der Panamakanal die Grenze zwischen den beiden Kontinenten dar und nicht wie ich immer dachte die Staatsgrenze Panama-Kolumbien. 1903 spaltete sich Panama mit Hilfe der USA von Kolumbien ab, die im Gegenzug das Baurecht und die souveräne Verwaltung des Panamakanals zugesprochen bekam. Seit dem sind Panama und die USA sehr eng verbandelt. Der US-Dollar ist öffentliches Zahlungsmittel und erst am 01.01.2000 wurde die Kontrolle über den Kanal an Panama übertragen.
Panama ist geringfügig größer als Bayern bei nur 3,3 Millionen Menschen. Davon leben rund eine Millionen in der Hauptstadt Panama-Stadt am Pazifik. Panama hat kein Militär (!) und es ist in 10 Provinzen und 5 autonomen Territorien unterteilt. In der größten Provinz Darién liegt das ominöse Darién Gap, jene 90 km die uns zwingen werden Pancho nach Kolumbien zu verschiffen. Offiziell wurde die Panamericana dort nie fertiggestellt, da Natur und Drogenkartelle dies extremst erschwert hätten und etliche Indianerstämme dort im Dschungel isoliert leben. Wir glauben dies hat einen anderen Grund, aber dies später da langsam Bewegung in die Trucks vor uns kommt.

Es war kurz nach Mittag als bekannt wurde wir könnten zwischen 13 und 14 Uhr ablegen. Die Fahrzeuge wurden langsam auf der Fähre eingewiesen, wir zahlten 60 Dollar und suchten uns einen Platz auf dem Oberdeck von dem wir schön über die Karibik blicken konnten. Am späten Nachmittag waren wir auf der Isla Colón und sagten in der Sprachschule „Spanish by the sea“ zu am kommenden Montag mit dem Unterricht zu beginnen. Dies gab uns 4 Tage die Insel zu erkunden. Wir fuhren an den Strand und probierten ein Bier in der Kleinbrauerei nebenan und wurden pudelnass auf dem kurzen Sprint zurück zu Pancho. Die Nacht war wie sie sein sollte. Ruhig, leicht windig und das Meer hörten wir rauschen.


Wir erkundeten etwas das Dorf, kauften ein paar Kleinigkeiten und als wir wieder einen Blog im Café hochgeladen hatten fuhren wir die östliche Küstenstraße ab. Eine Schotterstraße folgte der Inselkontur und je weiter wir von der Kleinstadt weg kamen, desto schlechter wurde die Strecke. Über Sand, über eine Brücke die keinen vertrauenswürdigen Zustand machte, durch einen Fluss und als die Kokospalmen zu eng wurden mussten wir halten und drehen ohne ans Ende dieses Strandes zu kommen. Wir blieben etwas am extrem rauen Playa Bluff, wobei der Strand idyllisch vor uns lag. Nur die Wellen waren sehr sehr sportlich. Auf dem Rückweg parkten wir einfach direkt am Wasser auf der Schotterstraße direkt hinter dem Fluss den wir durchqueren mussten. Der Wind blies kräftig und die Karibik war nur noch einen Meter von unseren Reifen entfernt. Ein Faultier beeilte sich schnell höher in den Baum zu steigen und wir streckten die Füße ins Wasser und lasen. Wie es uns ging? Schlecht sicherlich nicht . In der Nacht regnete es heftig für Stunden und am Morgen standen wir mit den Hinterrädern im Fluss. Der war ordentlich angeschwollen und mancher Autofahrer war sich nicht sicher ob er hindurchfahren sollte oder nicht.




Nach so viel Regen beglückte uns das Inselarchipel mit einem Sonnentag ohne weiteren Niederschlag. Nach unseren allmorgendlichen Übungen im spanischen Lehrheft fuhren wir an diesem Tag quer über die Insel. Sie entpuppte sich hügeliger und größer als gedacht. 25 km waren wir im dichten Dschungel unterwegs, an manchen Stellen durch dichte gebogene Bambusspaliere. Die sahen beeindruckend aus. In Boca del Drago hörte die Straße auf, eine Gemeinde mit 6 Häusern. Halb im Gebüsch parkend machten wir uns auf zum angeblich schönsten Strand der Insel. Wir waren sehr ernüchtert, denn außer ein paar Palmen direkt am Wasser hatte dieser Sandstrand vielleicht 512.337 Sandkörner. Nicht viel für einen Strand. Zum Glück lag der Playa La Estrella (Stern) nur einen Katzensprung entfernt. Auf den Hinweg nahmen wir ein Boot, zurück liefen wir am späten Nachmittag. Dort war der Strand etwas schöner, aber bekannt wurde der Beach durch seine großen roten Seesterne (daher der Name), die im glasklaren Wasser zu sehen waren. Aber diese Zeiten sind längst vorbei. Wir fanden nur noch 6 Stück und die Bilder die wir in Bocas zu sehen bekamen mussten schon ein paar Jahre alt sein. Aber trotzdem hatten wir einen sehr entspannten und schönen Tag am Boca del Drago. Nur Wind hatten wir keinen in der Nacht. Der flaute am Abend ab und wir schmorten im eigenen Dampf die ganze Nacht. Wir waren froh als wir am Morgen den Motor anließen und zurück in die Stadt fuhren.
 






Wir gaben schnell unsere Wäsche ab und begaben uns zu einem Touranbieter unsere Schnorchelausrüstung unterm Arm. Wir ließen uns für mehrere Stunden bespaßen und steuerten zuerst die Delphin-Bucht an, wo wir tatsächlich ein paar Tiere im Sonnenschein sahen. Danach durften wir an einer anderen Stelle ins Wasser, aber die Korallen waren farblos und nur wenige Fische bewegten sich zwischen diesen. Anschließend bewegten wir uns weiter und betraten den Meeresnationalpark Marino Isla Bastimentos und dort die Insel Zapatillas. Blaues Meer traf hellblaues Wasser traf weißen Sandstrand traf Palmen. Unglaublich schön auch weil keine Infrastruktur vorlag. Sobald am Nachmittag die letzten Boote ablegen haben die Wellen Zeit bis zum nächsten Tag die Fußspuren verschwinden zu lassen. Wir blieben nur bis zur Mittagszeit und fuhren zu einer anderen Insel für das Mittagessen. Wir machten davon allerdings keinen Gebrauch und aßen unser Mitgebrachtes und sprangen danach wieder ins Wasser. Dort gab es Fische im Überfluss und bevor es weiter ging fanden wir noch drei Aras in den Bäumen. Auf dem Rückweg an unzähligen winzigen Inseln vorbei hielten wir kurz an der Faultierinsel, wo wir 2 Tiere erspähten und ließen uns über ein sehr flaches Gebiet treiben, damit wir vom Boot aus farbige Seesterne sehen konnten. Sie waren bei weitem nicht so groß wie am Strand La Estrella, dafür aber viel zahlreicher. Wahrscheinlich die gleiche Gattung nur Jungtiere und deshalb im geschützten seichten Wasser. Danach ging es zurück und da unsere Wäsche noch nicht fertig war nutzten wir die Zeit und luden Bilder auf unsere Homepage und arbeiten im Internet. Da es Samstag war wollten wir das Nachtleben der Insel erkunden und läuteten es mit einem saftigen Hühnerbein inkl. Maniokpommes auf der Straße ein und fanden uns dann an der Bar einer sehr urigen Kneipe wieder. Das Bier war lecker, später der Tequila und auch der Rum war nicht verkehrt und so endeten wir mit einem flauen Magen am nächsten Tag, das erste Mal geweckt vom Sonntagsgottesdienst in der Kirche vor deren Tür wir auf der Hauptstraße parkten und später durch die unerträgliche Hitze im Inneren. Trotzdem, der Abend war toll.










Nach einem Lebenszeichen in die Heimat fuhren wir nach dem Mittagessen wieder an den Playa Bluff. Die Wellen wirbelten mich tüchtig durch und spätestens jetzt war mein Körper wieder vollends nüchtern. Simone blieb aus Respekt vor der Brandung am Strand und da alleine planschen nicht mal halb soviel Spaß macht wie zusammen fuhren wir wieder zurück nach Bocas del Toro und an den Strand, der für die nächsten Nächte unser Zuhause werden sollte. Dort gingen wir zusammen schwimmen und faulenzten den Rest des Tages. Ein Regen am Abend ließ die Temperatur um 2 Grad sinken. In der Nacht waren wir um jedes Grad weniger froh.


In wenigen Stunden begann unser Unterricht,
die Privatschüler